Porträts und Projekte

Porträt

Fabrizio Plessi


Geboren 1940, Reggio Emilia, Italien


Fabrizio Plessi - Michelangelo der Videokunst

Mit seinen raumfüllenden Installationen vor allem in Holz, Gestein oder Eisen begleitet von Monitoren mit kraftvollen Videos, gilt der italienische Künstler heute als Renommiertester seiner Zunft.


Fabrizio Plessi, TIMARU Installation

Er bezeichnet sich selbst gern als »ungewöhnlichen Alchimisten«. Und tatsächlich beherrscht der Italiener Fabrizio Plessi den Umgang mit den Elementen perfekt. Feuer und Wasser dominieren seine Installationen, wenn auch nur virtuell und auf Monitore gebannt. Mehr als 30 Ausstellungen jährlich stemmt der 1940 geborene Künstler, mit raumfüllenden Installationen aus Bäumen, deckenhoch gestapelten Koffern oder Batallionen von Eisenspaten – immer in Kombination mit Videotechnik auf Monitoren. Die Botschaft hinter seinen körperlichen wie kreativen Kraftakten erläuterte er kürzlich im Gespräch mit Edgar Quadt, Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins Artinvestor: »Wir müssen die Technik beherrschen. Denn wenn wir dazu nicht fähig sind, dann wird sie am Ende über die Menschheit herrschen.« Plessi will eine Brücke schlagen zwischen Vergangenheit und (medialer) Zukunft. Seine Kunst sieht er als »unaufhörliche Suche nach der Poesie, der Geschichte und der Seele der Dinge.« Plessis Installationen wecken längst internationale Aufmerksamkeit: er stellt im Guggenheim Museum in New York ebenso aus wie im Martin Gropius Bau in Berlin oder im Es Baluard in Palma de Mallorca (noch bis September 2004).


Fabrizio Plessi, SARAJEVO, Installation

Was vor allem auch Medienschaffende von Plessi lernen können: das konsequente Bereinigen der eigenen Produktionen von überflüssigen Accessoires. Der Künstler beruft sich dabei auf eine lange Tradition.Schon Michelangelo habe schließlich gesagt, die Kunst bestehe im Weglassen, nicht im Hinzufügen.


Fabrizio Plessi, ROMA, Installation

Plessis Videoinstallationen werden, größenabhängig, heute bereits für 80.000 Euro bis 800.000 Euro gehandelt. Vielleicht ein kleiner Trost für alle mit bescheideneren Budgets für Kunst und kleineren Räumen: Ähnlich wie bei Christo sind auch bei Plessi die Entwürfe auf Papier inzwischen begehrte Sammelobjekte. Und die gibt es bereits ab 3.000 Euro.

Artinvestor 2004, Dahelm + Partner
www.dapa.de
Siehe auch: Biografie Fabrizio Plessi