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Austellungen, Termine, Links
Berlin
Bauhaus-Archiv


Klingelhöferstr. 14
10785 Berlin
Tel. (030) 25 40 02 10
Fax (030) 25 40 02 10
Email: bauhau@bauhaus.de
Homepage: www.bauhaus.de

Öffnungszeiten: Geöffnet täglich, außer Dienstags, 10-17:00 Uhr

Die folgenden Texte zu den Terminankündigungen entsprechen den Angaben des Bauhaus-Archiv Berlin.


Marcel Breuer zum 100. Geburtstag

Bauhaus-Möbel Eine Legende wird besichtigt
26. Oktober bis März 2003

Marcel Breuer (22. Mai 1902 Pècs/Ungarn - 1. Juli 1981 New York) gilt heute als einer der überragenden Möbel-Designer des 20. Jahr- hunderts. Mit seinen seit 1925 entwickelten Stahlrohrstühlen und seinen kompromißlos modernen Einrichtungen trug er maßgeblich zu radikalen Veränderungen der Wohnvorstellungen bei. Zu einem einflußreichen Architekten entwickelte er sich während seiner amerikanischen Jahre seit 1937.

Breuer durchlief eine beispielhafte Bauhäuslerkariere: Zunächst zur Malerei tendie-rend, absolvierte er am Weimarer Bauhaus eine Lehre in der Tischlerwerkstatt und überzeugte schon hier mit neuartigen Möbelformen. Am Dessauer Bauhaus wurde er Leiter der Tischlerei und entwickelte 1925 den ersten Stahlrohrsessel. In den folgenden Jahren entstanden dann in großem Variantenreichtum Stühle, Sessel und Tische aus diesem neuen Material. Viele von ihnen gelten heute als Klassiker des Möbeldesigns.

Breuer verließ 1928 das Bauhaus und eröffnete in Berlin ein Architekturbüro, aus dem vor allem Wohnungseinrichtungen hervorgingen. 1932 konnte er seinen einzigen Neubau in Deutschland errichten (zerstört).

1937 wurde Breuer Architekturlehrer an der Harvard University. Seit den späten 40er Jahren baute er in den USA zahlreiche Privathäuser, die in diesem Bereich stilbildend gewirkt haben. Seit den 50er Jahren erhielt er auch Aufträge für öffentliche Bauten wie das Pariser Unesco-Gebäude und das weltbekannte Whit-ney-Museum für amerikanische Kunst in New York.

Aus Anlaß von Breuers Geburtstag präsentiert das Bauhaus - Archiv erstmals die wiederhergestellte Küchenzeile aus der Wohnung Vogler von 1929, die sowohl seinen Stil, eingeführte Möbeltypen zu verändern, dokumentiert, als auch seinen einfühlsamen Umgang mit Farben. Das Bauhaus-Archiv bereitet derzeit eine umfassende Ausstellung "Möbel am Bauhaus" vor (Oktober 2002); Marcel Breuers Schöpfungen werden darin breit vertreten sein, da seine Möbel das Bild vom Bauhaus bis heute entscheidend geprägt haben.

Zu dieser Ausstellung finden Sie Informationen unter www.bauhaus.de
Montessori

Lehrmaterial - Möbel - Architektur

12. Juni bis 2. September 2002

Die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952) zählt zu den herausragenden Erzieherpersönlichkeiten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts endgültig mit der Tradition brachen, Kindheit lediglich als ein Vorstadium des Erwachsenendaseins anzusehen, auf das hin ein Kind erzogen werden müsse. Gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse, sah sie die Aufgabe von Erziehung darin, die eigenständige Entwicklung des Kindes anzuerkennen und konsequent zu fördern. Der Wille kleiner Kinder zur Selbstständigkeit, ihr Wunsch und die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen, anstatt sich bedienen zu lassen, aus eigenem Antrieb und selbstbestimmt zu lernen, anstatt belehrt zu werden, wurde zur Richtschnur einer neuen Erziehungsmethode, die dem Prinzip folgt, "Hilf mir, es selbst zu tun". Eine zentrale Rolle spielen in der Montessori-Pädagogik dabei die auf empirischer Forschung basierenden Lehr-Materialien, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Stufen kindlichen Lernens abgestimmt sind.

Der erste Montessori-Kindergarten (casa dei bambini) wurde 1907 in einem römischen Armenviertel errichtet. In Deutschland entstand das erste öffentliche Kinderhaus 1919 in Berlin-Lankwitz. Hier, wie in allen anderen Montessori-Einrichtungen, die innerhalb weniger Jahre in ganz Westeuropa, den USA, Indien und weiteren Ländern entstanden, spielte auch eine bis ins Detail entwickelte kindgerechte Einrichtung - Maria Montessori nannte sie die "vorbereitete Umgebung" - eine wichtige Rolle. Im sogenannten Kinderhaus standen den Kindern auch die von ihr entwickelten Lehrmaterialien zur Verfügung, die sie unter Lizenz in vielen Ländern der Erde herstellen ließ.

Der "alleinberechtigte" Hersteller der Montessori-Lehrmaterialien in Deutschland war die Firma "P. Johannes Müller × Werkstätten für Schuleinrichtung", die ihren Sitz in Berlin hatte, wo eine lebendige reformpädagogische Bewegung aktiv war, mit der Müller in enger Verbindung stand. Auf der berühmten Werkbundausstellung 1914 in Köln präsentierte er erstmals ein vollständig eingerichtetes Muster-Kinderhaus: das heißt, einen Raum für Kinder, der mit Mobiliar ausgestattet war, das Kindergrößen entsprach, einen vollständigen Haushalt mit ebenfalls kindgerechten Utensilien enthielt und in dem die Lehrmaterialien griffbereit zur freien Wahl der Kinder dargeboten wurden. In der Folgezeit, insbesondere in der Zeit der Weimarer Republik war die Geschichte der aufstrebenden Montessori-Bewegung in Deutschland auch mit der des Herstellers der Lehrmaterialien verknüpft - solange bis die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Sie bekämpften die Montessori-Pädagogik und verboten sie 1935 endgültig.

Die aus dem Nachlass der Berliner Herstellerfirma noch vorhandenen Lehrmaterialien aus der Zeit vor der Zerschlagung der Montessori-Bewegung in Deutschland, bilden die Grundlage der Ausstellung. Die intensive Auseinandersetzung zwischen Maria Montessori und den jeweiligen Produzenten der Lehrmittel mit dem Ziel, zu einer attraktiven Farbgebung und handwerklich sorgfältigster Bearbeitung aller Details zu gelangen, hatte einen Qualitätsstandard zur Folge, der vom heutigen Montessori-Material nicht mehr erreicht wird. An dem historischen Montessori-Material zeigt sich auch die Bedeutung, die einer spezifischen ästhetischen und stofflichen Qualität der Gegenstände, mit denen ein Kind Umgang hat, beigemessen wurde. Diese Exponate - Materialien zur Entwicklung der Sinne, das Sprachmaterial und das mathematische Material - werden in der Ausstellung von historischen Photoaufnahmen aus der Anfangszeit der Montessori-Bewegung in Deutschland, insbesondere Berlin (1919-1935 und kurz nach dem 2. Weltkrieg), Österreich (Ende 20er Jahre) und den USA (1912) begleitet, die zeigen, wie sich Kinder in den seinerzeit modernsten Erziehungs-Einrichtungen mit dem Montessori-Lehrmaterial beschäftigen, das noch heute weitgehend Gültigkeit hat. Zugleich machen die Bilder dem Betrachter auch seinen Gebrauch verständlich. In der Ausstellung werden aber auch andere Aspekte der "ganzheitlich" ausgerichteten Montessori-Pädagogik mit ebenfalls eindrucksvollen zumeist historischen Photoaufnahmen und prägnanten Erläuterungstexten dargestellt. Dazu gehören exemplarische Architektur-Beispiele von Kinderhäusern aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg (z. B. von Gustav Oelsner in Altona oder Franz Singer in Wien), Dokumente einer vorbildlichen Ausstattung von Kinderhäusern mit leichtem, beweglichen Mobiliar sowie ein Ausblick auf die heutige Anwendung der Montessori-Prinzipien auf integrierte und weiterführende Schulen mit Architekturbeispielen aus Ingolstadt (Günter Behnisch) und Amsterdam (Herman Hertzberger).

Die Montessori-Ausstellung wird nach ihrem Berliner Aufenthalt das 1998 gegründete Schulmöbel-Museum der Firma VS (deren Berliner Gründungsfirma die Firma P. Johannes Müller war) in Tauberbischofsheim erweitern, das die internationale Entwicklung und Reform der Schuleinrichtung im 20. Jahrhundert zum Gegenstand hat.

Das Katalogbuch, das zweisprachig in Deutsch und Englisch erscheint, repräsentiert in seinem Hauptteil in Bild und Text die Konzeption und den Inhalt der Ausstellung. Ihm gehen drei Aufsätze voraus, die historisch/pädagogische Zusammenhänge herstellen. Abgerundet wird die Publikation durch eine Biographie von Maria Montessori, Literaturhinweisen und Kontaktadressen.

Romana Schneider
Sonderausstellung

Extrakt: Junge Schmuckdesigner in Deutschland

Ausstellung im Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung
14.4.-2.6.2002

Erik Urbschat, Ring, Gold


Lydia Hirte, Halsschmuck, 1996, lackierter Karton

Unbelastet von aller Tradition - Schmuckdesign im Bauhaus

In den 90er Jahren hat sich im deutschsprachigen Raum eine neue Schmuck-Szene entwickelt.
So unterschiedlich ihre Auffassungen zum Thema Schmuck auch ist, so lässt sich doch ein einheitliches Prinzip erkennen: weg vom Kunstgewerbe und hin zum Design.
Das Bauhaus-Archiv Museum für Gestaltung in Berlin greift diesen Trend auf und zeigt vom 14. April 2002 bis zum 2. Juni 2002 die Arbeiten von 20 jungen avantgardistischen Schmuck-Designern.

"Unbelastet von aller Tradition und den gängigen Vorstellungen von Schmuck" werden unter den Händen von Claudia Stebler Plastikstreifen mit dem Text aus dem Dymogerät zum Ring. Ein profaner Gebrauchsgegenstand avanciert zur Ausgangsbasis von Design, zu einem Fingerschmuck ohne Ewigkeitsanspruch. "Aus dem Alltag in den Alltag", nennt die Künstlerin diesen Prozess.
Tobias Teigelkötters Arbeiten basieren auf Computerentwürfen. Die Rohform für die Bearbeitung liefert eine Maschine. Teigelkötter verweist mit seinen Objekten, in Gold gefassten Sinnsprüchen, auf Bestellung individuell formuliert und von der Maschine zum Ring gestaltet, auf das Vorhandensein der Individualität im Maschinenzeitalter.
Vereinfachung und Reduktion sowie eine absolute Materialbezogenheit, die an die Anfänge der Bauhaustradition denken lässt, sind das leitende Prinzip von Erik Urbschat, dessen Armreifen und Ohrschmuck durch klare Formen und eine schlichte Linienführung bestechen.
Völlig anders präsentieren sich die Arbeiten der Künstlerin Lydia Hirte: Skulpturale Objekte, raumgreifend und vielansichtig. Durch Faltungen und Konstruktion entwickelt und aus einfachem Material, gewachstem Karton und Leinenzwirn, gefertigt, entstehen Halketten von bizarrer Schönheit.

Jeder Schmuck-Designer ist mit fünf bis sieben Arbeiten vertreten. Dabei handelt es sich vorwiegend um Unikate, die exklusiv in den Räumen des Bauhauses zum Verkauf angeboten werden.
Das Projekt wird von der Bauhaus-Archiv GmbH durchgeführt, die den bauhaus-shop betreibt.


Iris Bodemer, Halsschmuck, 2001 Silber, Rauchquarz; Foto: Julian Kirschl

Die Ausstellung kann täglich außer dienstags in der Zeit von 10 bis 17 Uhr besucht werden.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 48 Seiten zum Preis von EUR 5.85, der ab Mitte April auch über das Internet erhältlich ist.

Änderungen bleiben vorbehalten, wir werden Sie jedoch rechtzeitig informieren.

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© 2001 Kultura (alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar.)
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