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Die Deutsch-Spanierin Maria de Alvear studierte unter anderem in Köln bei Mauricio Kagel "Neues Musik-Theater" und ist seit 1989 auch als Bildende Künstlerin tätig. Ihre Vielseitigkeit stellte sie in einer Vielzahl von Installationen, Video-Kunst und sozialökologischen Aktionen unter Beweis. Die künstlerischen Arbeiten verdichten sich überzeugend zu vielschichtigen Aussagen über Welt und Natur, um Leben und Tod, um Liebe und Schmerz. Das musikalische Element erfüllt bei fast allen ihrer Arbeiten eine wesentliche Funktion, denn die Magie der Klänge dient einer unmissverständlich klaren "Message" der Künstlerin: Das Hauptanliegen von Maria de Alvear ist der Respekt vor der Natur sowie die Ursprünglichkeit künstlerischen Ausdrucks. Sie hat sich daher einen eigenen musikalischen Weg in die Welt eröffnet, der bewusst abseits der Jahrhunderte alten europäischen Musiktradition liegt. In diesem Zusammenhang steht sie sogar in kritischer Distanz zum akademischen Ansatz der Neuen Musik. Die weltoffene und zugleich mystische Klangwelt der Komponistin bedient sich der Musik als eines der ursprünglichsten Kommunikationsformen. Der unweigerlich starke Einfluss, den die Begegnung und der langjährige Kontakt der Künstlerin zu indianischen Kulturen hat, ist auf dieser Silberscheibe nicht zu überhören. Drums Off Chaos ist ein aus hervorragenden, namhaften deutschen Musikern bestehendes Schlagzeug-Ensemble, das sich in verschiedener Personenzahl zu unterschiedlichen Projekten zusammenfindet. BAUM ist das Produkt einer echten Gemeinschaftsarbeit zwischen dem trommelnden Chaos-Kleeblatt Jaki Liebezeit, Manos Tsangaris, Reiner Linke und Gero Sprafke und der Künstlerin. Die Trommler entwickeln spannungsgeladene Rhythmus-Geflechte, die das Wesen des Baumes in musikalische Energie umwandeln. Durch die konzentrierten, packenden Rhythmen und dem schamanenhaft eindringlichen Gesangsvortrag werden die einfachen "Texte" zu Beschwörungsformeln mit hypnotischem Effekt. Unabhängig räumlicher Gegebenheiten eröffnet das urwüchsige und erdverbundene Material auf diesem Wege die Chance spiritueller Erfahrung. Das außergewöhnlichste Album des Jahres - erschienen auf dem Label mit dem Namen World Edition - ist mehr als das, was üblicherweise unter dem Etikett "World-Music" oder "Crossover" angeboten wird, denn die gelungene CD-Produktion spekuliert keineswegs auf eine spezielle Zielgruppe mit musikalischen Vorlieben oder esoterischer Interessen. Das Resultat der Zusammenarbeit der kompetenten Musiker vermittelt überzeugend sowohl die reine Liebe zur Natur als auch die reine Liebe zur Musik: Pure Leidenschaft von der Wurzel bis zur Krone ! v. - red / 01. Oktober 2001 |
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