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CD-Besprechungen:

Lällbeck: alles bliev anders

Pavement Records 2001 CD 60090
Kleine Orientierungshilfe für Nicht-Kölner: Krätzchen (oder Krätzje) sind typisch Kölsche Witze , Schnurren oder lustige Scherze, die teils harmlos teils derb Schwächen offen legen ohne darauf herumzureiten.
Ein Lällbeck wiederum ist ein junger, unerfahrener und geschwätziger Mensch. Alte musikalische Hasen sind demgegenüber die Musiker des bereits seit vier Jahren bestehenden Duos Lällbeck. Dies bietet auf der Debüt-CD zwölf Krätzchen wohlfeil.

Wolfgang Anton, der alle Stücke zumindest mitgeschrieben hat, komponierte zuvor u.a. Texte für die Bläck Fööss, Höhner und den Jugendchor Sankt Stephan. Sein Partner Freddy Böhmer war Mitglied der ersten Formation der Food Band und spielte die Keyboards bei Purple Schulz. Produzent und Co-Autor zweier Aufnahmen ist Frank Hocker, inzwischen durch seine Zusammenarbeit mit Gerd Köster hinlänglich bekannt.

Ohne in karnevalistische Plattheiten zu verfallen, erzählen Lällbeck Alltagsgeschichten aus dem kölschen Milieu, die Lebensart und Mentalität dieser erstaunlichen Stadt vermitteln. Die beide Barden bieten den Freunden kölscher Mundart musikalische Vielfalt und eine unkonventionelle Themenauswahl, etwa über die erste Liebeserfahrung im zarten Alter von vierzig Jahren ("Et eezte Mol"). Schön auch die atmosphärisch gelungenen Schilderungen beispielsweise eines Sonntags in der Stadt ("Sonndach").

Für den Stimmungskarneval ist das Werk wohl doch zu anspruchsvoll. In der Nische indes zwischen Karneval und Kölschrock nehmen Lällbeck mit ihren sowohl hintergründigen als auch teils kantigen Krätzchen neben Gerd Köster nunmehr einen festen Platz ein.

Lothar Pützstück / 11.November 2001

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