Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Feuilleton

Technik in Vollendung - Liederabend mit Edita Gruberova in der Oper Bonn





Die Rache der Primadonna am Publikum ist, dass sie heiser ist und absagt. So zumindest die abschließende Textzeile aus dem Walzerklagelied „Ach wir armen Primadonnen“ von Carl Millöcker, mit dem die Primadonna assoluta Edita Gruberova ihren Liederabend in der Oper Bonn beschloss. Zur Rache hatte die slowakische Koloratursopranistin allerdings an diesem Abend gar keinen Anlass. Das Bonner Publikum erhob sich von den Stühlen und klatschte begeistert Beifall.

Edita Gruberova ist ein Phänomen. Sie kann auf eine jahrzehntelange Karriere zurückblicken – und klingt dabei gar nicht so. Ihre Technik wird allerorten gelobt und ihre Stimme strahlt eine erstaunliche Jugendlichkeit aus. Ihren Soloabend in der Bonner Oper – mit der etwas unschlüssigen Bezeichnung „Galakonzert/Liederabend“ – begann sie eher verhalten mit Schubertliedern, in denen ihre Stimme zumeist nicht die Virtuosität zeigen konnte, für die sie bekannt ist. Dennoch gelang ihr beispielsweise bei Schuberts Vertonung von Goethes Gretchen am Spinnrad eine intensive Ausgestaltung, die anrührte. Seinen Verdienst daran hatte auch ihr Pianist Alexander Schmalcz, der sie den ganzen Abend über technisch versiert und umsichtig begleitete.

Eher den Erwartungen des Publikums entsprach dann der zweite Teil des Konzerts. Hier zeigte die Gruberova mit einigen amüsanten Stücken von Hugo Wolf wie beispielsweise Das Elfenlied, dass sie auch komisch sein kann. Aber vor allem bei den abschließenden Liedern von Richard Strauss brillierte Edita Gruberova mit ihren atemberaubenden, schwerelosen Pianissimos und der scheinbaren Mühelosigkeit, mit der sie Spitzentöne in waghalsigen Koloraturen aneinanderreihte. Und alles stets ganz entspannt, mit Freude am Singen und der perfekten Beherrschung des Instruments Stimme. In diesen Momenten zeigte sich fürwahr eine Technik in Vollendung, dabei bei aller Perfektion aber auch anrührend. Einfach eine Ausnahmeerscheinung.


Karoline Bendig - 22. April 2012
ID 5864


Siehe auch:
http://www.theater-bonn.de





  Anzeigen:







MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BAYREUTHER FESTSPIELE

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE MIT MUSIK

LIVE-STREAMS |
ONLINE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)