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nachDRUCK # 6

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Premierenkritik

29. Februar 2008 - Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

FUCK OFF, AMERIKA

nach Motiven von Eduard Limonw

Regie: Frank Castorf

Original-Cover der Romanvorlage von Eduard Limonow, erschienen auch bei KiWi (C) Kiepenheuer & Witsch



Volker Spengler "rettete"

Fuck off, Amerika

Denn wenn es Volker Spengler nicht gegeben hätte - hätte es null Sinn (ich wiederhole es: null Sinn!) gemacht, sich diese gähnkrampfiger Weise zugemutet habenden Beschaulichkeiten anzutun:
Er - Volker Spengler - sitzt am Tisch, hat ein rotbraunfarbiges Cocktailkleidchen an und redet sich eine sehr schöne und sehr sehr zu Herz gehende Lovestory herbei. (Sie ist, wie alle dargebrachten Texte dieses Abends, sicherlich aus dem Eduard-Limonow-Roman Fuck off, Amerika, gestiebitzt worden; wie, in welcher Art und Weise, tut sich allenthalben dem Roman-Unkundiugen mit nichts erschließen; tut jedoch auch nichts zur Sache: Buch bleibt Buch - Bühne ist Bünhe; fertig, aus.)
Als schon etwas betagter Homosexuellen-Liebhaber erzählt "er" so von "seiner" Liebes-Vorgeschichte, also dass "er" schon seit einem halben Dutzend Jahren mit 'nem Typ zusammen ist, und dass "er" Angst hat, ihn nach dieser Zeit abrupt dann zu verlieren. Denn der Typ ist viel viel jünger als "er"; und "er", Volker Spengler, würde es dann nicht verkraften, von ihm so abrupt dann rückgelassen zu werden. Und obwohl "er" den, dem "er" diese Geschichte momentan erzählt, viel geiler findet usw. usf. - vertrackte Sexualitäten und Begegnungen.
Und so gehört dann Volker Spengler zum Gesamtkollegenkreis der neun Akteure, die sich plot- und handlungslos zum Themenkreis Fuck off, Amerika in spielerischsten Ausgelassenheiten auf der diesmal überhaupt nicht zugemüllten Bühnenkonstruktion Joanathan Meese 's tummeln. Meese's Bühnenbau ist ene multifunktionale Art Terrasse, mit 'ner schiefen Treppe und Behausungen ihr unterhalb; von oben her betrachtet man sie als Eisernes Kreuz = genial erdacht.

Es würde, allem Anschein nach, um den Extrempolitiker und Romancier Eduard Limonow - wie Frank Castorf ausgerechnet dann auf den verfall'n war - gehen; und so nehmen wir das Alles sozusagen als gegeben hin...

Max Hopp (noch immer sündhaft schön!) müsste dann dieser Limonow gewesen sein. Die Textauswürfe lassen dieses schließen: Er ist, mit den andern acht Kollegen, im US-Exil; sie alle kriegen aber Heimweh, wollen irgendwie und irgendwann zurück; und in der Zwischenzeit wird - jedenfalls in Castorf's Sicht - sehr viel herumphilosophiert und noch viel mehr herumgefickt; das Alles geht ja immer bloß, wenn große Langeweile herrscht und man nicht weiß, was man mit seiner viel zu vielen Freizeit anders dann auch machen sollte...

Jede Menge Monologe.

Vieles Musikantisches. (Und Hopp kann singen!!)


* * *

Ja, bemerkenswert ist schon: Dass Castorf eigentlich den (seinen!!!) Faust an dieser Stelle machen wollte. Irgendwie jedoch muss er mit seinem Stoff nicht ganz, will sagen noch nicht ganz, geschafft gewesen sein. Und also bleibt er uns den Faust daher noch immer schuldig; auch nicht schlecht.

Andre Sokolowski - red / 1. März 2008
ID 3726
FUCK OFF, AMERIKA (Volksbühne Berlin, 29.02.2008)
Mit: Rosalind Baffoe, Max Hopp, Irina Kastrinidis, Sebastian König, Christoph Letkowski, Sophie Rois, Volker Spengler, Axel Wandtke und Timo Kreuser
Regie: Frank Castorf
Bühne: Jonathan Meese
Kostüme: Caroline Rössle Harper
Premiere war am am 29. Februar 2008
Nächste Vorstellungen: 21. 3. / 5., 20., 24. 4. / 2. 5. 08

Weitere Infos siehe auch: http://www.volksbuehne-berlin.de




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