kunst
musik
literatur
theater
extra
compu Art
extra
 
redaktion


 

Film-Feuilleton

„The Gathering“


Regie: Brian Gilbert

Kinostart: 24.07.2003

Mystik-Horror-Thriller
Das Gruseln kommt ganz subtil, schaurig und schleichend daher. Der Film beginnt mit einer archäologischen Entdeckung im südenglischen Glastonbury. Das heutige New-Age-Paradies und seine Umgebung gehören schon seit vorchristlicher Zeit zu den mythischen Orten Englands. Diese Landschaft hat der Knabe Jesus mit seinem Onkel, Joseph von Arimathia, durchwandert, und nach dem Tod Jesu ist Joseph dorthin zurückgekehrt, um die erste christliche Kirche zu bauen.

Die sagenumwobenen Hügel und verschlafenen Dörfer sind die würdige Kulisse für die Geschichte um eine rätselhafte Ausgrabung. Durch Zufall sind Wissenschaftler auf die Stätte einer alten Kirche gestoßen, von der sie glauben, sie stamme aus der Zeit unmittelbar nach dem Tod Jesu. Doch Eines ist anders: Im Zentrum steht nicht der gekreuzigte Jesus, sondern die Leute, die der Kreuzigung beiwohnten. Gaffer, Voyeure, wenn man so will.

Zur gleichen Zeit hat die amerikanische Touristin Cassie (Christina Ricci) in Glastonbury einen Autounfall, der bei ihr eine Amnesie auslöst. Seitdem leidet sie unter Visionen von tödlichen Gewalttaten. Mit Entsetzen stellt sie fest, dass es sich um Déja-vu-Bilder handelt, denn die Menschen aus ihren Visionen gibt es wirklich, und Cassie sieht sie alle sterben. Sie sieht auch noch andere merkwürdige Gestalten, denen sonst keiner Bedeutung zumisst.

Der Geistliche Luke (Simon Russell Beale) ist der Leiter der Ausgrabungen und kommt dem unfassbaren Geheimnis auf die Spur. Aber auf dem Weg zu seinem Kollegen...



Mittlerweile wird Cassie immer verzweifelter. Wenn sie ihren Visionen trauen kann, dann besteht Gefahr für den kleinen Michael (Harry Forrester). Michael ist der Stiefsohn der Frau, die Cassie versehentlich angefahren hat, und in deren Familie sie seitdem lebt. Cassie glaubt, dass der brutal wirkende Dan (Ioan Gruffudd) Gewalttaten plant. Als sie dies aber der Polizei meldet, wird sie nicht ernst genommen. Schließlich steht sie offensichtlich noch unter Unfallschock und scheint unter Verfolgungswahn zu leiden. Danach wird sie gar von Vorahnungen einer Katastrophe schrecklichen Ausmaßes geplagt.



Regisseur Brian Gilbert inszeniert gekonnt die Abenteuer und die Wahrnehmungen der amerikanischen Touristin, und verwebt die Handlungsstränge geschickt zu einem spannenden Finale. Christina Ricci ist von ihren Filmen „Addam’s Family“ und „Sleepy Hollow“ für ihre Darstellungskünste im Gruselgenre besten bekannt und liefert, wie auch das hochrangig besetzte, britische Ensemble, eine solide und überzeugende schauspielerische Leistung. Insbesondere Stephen Dillane als Archäologe und Harry Forrester als sein Sohn Michael glänzen in der schwierigen Aufgabe, mimisch auf die überdrehten Visionen von Cassie zu reagieren.

Am Ende erinnert sich Cassie wieder an ihre Identität. Das stürzt sie in eine noch viel tiefere Krise, denn es ist nicht mehr akzeptabel für sie, wer sie wirklich ist. Für sie erheben sich nun spirituelle Fragen: Kann sie an dem ihr eindeutig vorbestimmten Schicksal etwas ändern? Ist es möglich, von einer höheren Macht Vergebung zu erlangen? Oder kann sie sich gar selbst erlösen? Cassie weiß es nicht. Aber nimmt ihr Schicksal in die Hand.

h.f. - red / 15. August 2003


The Gathering

USA/Großbritannien 2003
Darsteller: Christina Ricci, Kerry Fox, Stephen Dillane
Regie: Brian Gilbert
Verleih: Universum
Genre: Thriller
Länge (min): 92
Altersfreigabe (FSK): 16

Film-Website:
www.thegathering-film.de
Inhalt

Projekte und Arbeiten

Themen:
Film-Kritiken, Besprechungen, Tipps

Feuilleton:
Berichte, Diskussionen, Beiträge

Reihe Türkischer Film

Kinematographische Kuriositäten

0.99 EURO FILME

Stiefkind des Monats

Veranstaltungen, Termine, Links

 

[Home] [Kunst] [Musik] [Literatur] [Theater] [Celluloid] [CompuArt] [Redaktion] [Extra]
© 2003 Kultura (alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Küstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar.)