Tilman
Hoppstock
in Tallinn
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Das ist der Gitarrist Tilman Hoppstock, der beim Tallinna Kitarrifestival 2019 ein fast zweistündiges Konzert bestritt. | Bildquelle: t-hoppstock.de
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Bewertung:
Womöglich gibt es das nur einmal weltweit - ein Gitarren-Festival!
Erlebt, gesehen und gehört in Tallinn. Dort fand es nun vom 8. bis zum 14. Juni in dem von der Estnischen Philharmonie als Kammerspielstätte genutzten Mustpeade maja (dem sog. Schwarzhäupterhaus) in der denkmalgeschützten Altstadt statt. Namhafte "klassische" Gitarristen aus acht Ländern gaben sich ein Stelldichein - wir waren vorgestern beim krönenden Finale mit dem deutschen Musiker Tilman Hoppstock:
Er "studierte sowohl Gitarre als auch Cello in Darmstadt und Köln. Seit dieser Zeit unternahm er ausgedehnte Konzertreisen, die ihn in über 40 Länder führten. Einem breiteren Publikum wurde er durch über 30 CD-Aufnahmen bekannt. Neben seiner solistischen Tätigkeit tritt er häufig als Kammermusikpartner in verschiedenen Ensembles auf, u.a. mit dem Tenor Christoph Prégardien, mit dem er 1999 den Preis der deutschen Schallplattenkritik erhielt. Für Konzerte sowie Schallplatten- und Fernsehaufnahmen arbeitete er u.a. mit dem Rubio-Streichquartett, dem Pianisten Alexis Weissenberg, dem Gitarrenduo Gruber & Maklar und dem Barockcellisten Rainer Zipperling zusammen.
[...]
1994 gründete Tilman Hoppstock den PRIM-Musikverlag, der bislang über 100 Editionen für Gitarre herausbrachte. Die im gleichen Verlag veröffentlichte musikwissenschaftliche Notenausgabe der Lautenwerke Johann Sebastian Bachs gilt heute als Standardwerk für Gitarristen. 2009 und 2012 erschienen die beiden ersten Bände einer dreibändigen Buchausgabe über Die Lautenwerke Bach's aus der Sicht des Gitarristen (Vol. 1, Suiten BWV 995 & 996, Vol. 2, BWV 998-1000).
[...]
2014 promovierte Hoppstock mit seiner Dissertation über Die Polyphonie in den Lautenfugen Bachs zum Doktor der Philosophie."
(Quelle: Wikipedia)
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Es gab für das fast zweistündige Gitarren-Recital zwar (leider) keinen Programmzettel; man wusste also als ein der Veranstaltung beiwohnendes Zaungastpartikelchen nicht unbedingt, was man da "augenblicklich" hörte; doch egal - all das Gehörte war sehr, sehr interessant, zumal es Hoppstock jeweils einleitend und sicher fachgerecht (auf Englisch) vorerklärte oder gar dozierte...
Zu "erkennen" waren beispielsweise - ohne all das Fachsimpeln je zu Beginn verstanden oder gar begriffen haben zu wollen - mittelalterliche Gitarrensoli oder eine Variationsfolge zu Haydns Gott erhalte Franz den Kaiser (auch als Kaiserquartett oder als deutsche Nationalhymne beliebt oder berüchtigt) oder (gitarren-urklassisch:) Flamencos oder französisch-impressionistisch Klingendes oder Gitarrenbearbeitungen von Chopin'scher oder Schumann'scher Klaviermusik...
Am imposantesten dann allerdings, wie Hoppstock elektronische (Gitarren-)Musik unter Vermeidung jeglicher Volt-Zufuhr ins (sagen wir:) Ursprüngliche einer klassischen Konzertgitarre rückverwandelte oder (besser noch:) rückverzauberte. Das hörte sich schon toll an!!!
Die Begeisterung nach dem Konzert war riesengroß.
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Andre Sokolowski - 16. Juni 2019 ID 11501
Weitere Infos siehe auch: https://www.kitarrifestival.ee
http://www.andre-sokolowski.de
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