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Theaterkritik

DIE ARABISCHE NACHT

Roland Schimmelpfennig
Café Böll, Köln

Ein heißer Sommerabend in einem Hochhaus in Deutschland. Im siebten Stock geht das Wasser verloren, ein Mann bleibt im Fahrstuhl stecken, ein anderer findet sich in einer fast leeren Cognacflasche wieder, ein dritter steht plötzlich in der Wüste. Und dann sind da noch Fatima und ihre Freundin Franziska. Letztere schläft wie Dornröschen vor dem Kuß und träumt orientalisch. Ein Märchen ist dieses Stück, mit Anleihen aus dem echten Leben. Bei Roland Schimmelpfennigs Stücken weiß man nie genau, ob sich hinter der etwas kryptischen Fassade große Poesie verbirgt oder doch nur ein Bluff. In diesem Werk zumal sprechen die Figuren aus, was sonst als Regieanweisung im Text stünde. Regisseurin Philine Velhagen läßt ihre fünf Schauspieler dieses manchmal illustrieren, manchmal nicht. So bewegt sich die Inszenierung zwischen Hörspiel und szenischer Lesung. Viel Platz ist ohnehin nicht im Café Böll, dem gastronomischen Anhang des neuen Wallraff-Richartz-Museums. So sitzen die Akteure mitunter im Publikum oder spielen auf den Fensterbänken. Sie machen kleine formale Gesten, auf Stichworte choreographiert, was dem Stück einen Puls und eine kompositorische Linie verleiht. Da die Geschichte voller überraschender Wendungen steckt und "Twilight Zone" Qualitäten besitzt, bleibt es bis zum Ende spannend. Von den Schauspielern fällt Hanno Dinger als Hausmeister Lohmeyer vor allem durch seine Sprechkultur positiv auf


Sven Lange / 28. August 2001


mit: Hanno Dinger, Thomas Krutmann, Maren Schlüter, Anna Srivasta, Benjamin Tayblum; Regie: Philine Velhagen
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