31. Januar bis 9. November 2013 - Dokumentationszentrum der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
BERLIN 1933 - DER WEG IN DIE DIKTATUR
Sonderausstellung
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Plakatmotiv Berlin 1933 - Der Weg in die Diktatur (C) Stiftung Topographie des Terrors
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"Aus Anlass des 80. Jahrestages der NS-Machtergreifung zeigt die Stiftung Topographie des Terrors die Sonderausstellung Berlin 1933 - Der Weg in die Diktatur. Schlaglichtartig ruft sie in Bild- und Textdokumenten die Schlüsselstationen der Etablierung der NS- Herrschaft in den ersten sechs Monaten des 'Dritten Reiches' am historischen Schauplatz Berlin auf. Sie rückt dabei auch das Schicksal der frühen Opfer des NS-Terrors in Berlin in den Blick. Die Zahl der 1933 in Deutschland von den Nationalsozialisten ermordeten politischen Gegner und anderen Opfer ist nur unzureichend erforscht. Schätzungen gehen von bis zu 600 Opfern im Reichsgebiet aus. In Berlin wurden vermutlich mindestens 100 Menschen aus politischen, 'rassischen' oder anderen Gründen ermordet. Bezieht man die zahlreichen Suizide mit politischem Hintergrund ein, muss von noch deutlich mehr Opfern ausgegangen werden.
In der Ausstellung bilden deshalb exemplarische Biographien und die mit knappen biographischen Angaben versehene Zusammenstellung von Namen früher NS-Terroropfer in Berlin räumlich und inhaltlich den Kern der Präsentation, die ab dem 31. Januar 2013 als kompakte Erstfassung gezeigt wird. Die Eröffnung einer deutlich erweiterten Endfassung der Ausstellung folgt im März 2013 im Ausstellungsgraben entlang der freigelegten Kellermauerreste an der Niederkirchnerstraße. Um u.a. Redebeiträge der Eröffnung im Januar dokumentieren zu können, erscheint ein Ausstellungskatalog erst zur Eröffnung der Endfassung." (Quelle: Stiftung Topographie des Terrors)
In der Mitte des Raumes sind 18 rote Tafeln aufgestellt, die vor- und rückseitig an 36 Einzelschicksale Ermordeter oder durch Suizid Gestorbener während des aufkommenden Terrors Anfang 1933 mit vergrößertem Passfoto und zweisprachigem Text (in Deutsch und Englisch) erinnern.
Die Auswahl der aufgezeigten Kurzbiografien vermittelt einen ungefähren Querschnitt durch das 'soziale Gefüge' dieser Zeit. Da wird auf Lebenswege von Arbeitern und Bauern ebenso verwiesen wie auf die von Künstlern oder Intelektuellen. Unter den "Prominentesten" der Opfer zweifelsohne der Theatermann Hans Otto oder der Ilussionist Erik Jan Hanussen:
"Hans Otto wurde in einem Restaurant am Viktoria-Luise-Platz in Berlin von der SA verhaftet. Er wurde in das Lokal Café Komet in Stralau-Rummelsburg verschleppt und dort erstmals misshandelt. Danach erfolgte der Transport nach Köpenick, wo sich weitere Verhaftete befanden. Otto hat trotz seiner eigenen Wunden Mithäftlingen Trost und Zuspruch gespendet. Anschließend wurde er in ein SA-Quartier in die Möllendorffstraße verschleppt und von dort in das Gestapo-Hauptquartier in der Prinz-Albrecht-Straße 8. Die letzte Station seines Leidens spielte sich in der Voßstraße ab, wo sich eine SA-Kaserne befand. Hier stürzte man ihn nach einem Verhör aus dem dritten Stockwerk, wobei ein Selbstmord vorgetäuscht werden sollte. Am 24. November 1933 starb er im Berliner Polizeikrankenhaus an seinen Verletzungen." (Quelle: Wikipedia)
"Wenige Wochen nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Frühjahr 1933 wurde Hanussen am 23. März 1933 auf Befehl des Berliner SA-Chefs Karl Ernst von einem drei- bis vierköpfigen SA-Kommando unter Führung von Wilhelm Ohst in seiner Privatwohnung verhaftet. Außer Ohst gehörten dem Kommando noch Kurt Egger, der Chef von Ernsts Stabswache, der Sturmführer Rudolf Steinle sowie eventuell Ernsts Chauffeur Wendt an. Nach einem Zwischenaufenthalt in der Polizeikaserne in Tempelhof wurde Hanussen im Laufe der Nacht zum 24. März 1933 mit seinem eigenen Wagen, der zu diesem Zweck beschlagnahmt worden war, aus Berlin gefahren und auf der Chaussee von Zossen nach Baruth erschossen." (Quelle: Wikipedia)
Die Sonderausstellung wurde gestern Vormittag im Beisein der Bundeskanzlerin eröffnet.
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Eingang zum Dokumentationszentrum, 2010 - Foto (C) Bildwerk / Stiftung Topographie des Terrors
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Gisela Herwig - 31. Januar 2013 ID 6514
Stiftung Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr
Außenbereiche bis Einbruch der Dunkelheit (spätestens 20 Uhr)
Schließtage: 24., 31. Dezember und 1. Januar
Eintritt frei!
Die Ausstellungen sind für Rollstuhlfahrer barrierefrei.
Weitere Infos siehe auch: http://www.topographie.de
Post an Gisela Herwig
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