Der
NSU-
Privat-
ermittler
DENGLER - DIE SCHÜTZENDE HAND
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Der Tathergang kann nicht stimmen. Dengler (Ronald Zehrfeld) geht dem nach. | (C) ZDF/Julia Terjung
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Bewertung:
Der Idar-Obensteiner Autor Wolfgang Schorlau (66) schreibt hochspannende Politkrimis und hat, zum Beispiel, schon acht Fälle seines Hauptprotagonisten Dengler (BKA-Ermittler a.D.) zwischen die Buchdeckel gepresst. Nun griff das ZDF auf Die schützende Hand zurück und ließ die Vorlage durch Drehbuchautor/Regisseur Lars Kraume für den "Fernsehfilm der Woche" filmvertauglichen - es geht hierin um die bis heute unaufgeklärten Todesfälle der beiden NSU-Typen Mundlos & Böhnhardt, die sich angeblich selbst erschossen haben sollen:
"In meinem Roman stütze ich mich auf die nahezu kompletten Ermittlungsakten, Obduktionsberichte, Vernehmungsprotokolle und Zeugenaussagen – also auf umfangreiche ermittelte Tatsachen. Meine Figuren und ihre Handlungen, insbesondere die des Stuttgarter Privatermittlers Georg Dengler, sind erfunden. Fiktion auf Grundlage von Tatsachen, das ist der Kern meiner Georg Dengler-Storys, und noch nie waren in einem meiner Romane die recherchierten Tatsachen so dramatisch wie in diesem Buch. Das Verblüffende an dem recherchierten Material zum Terror des NSU ist, dass es ganz grundlegend der offiziellen NSU-Story widerspricht, wie sie zum Beispiel im Plädoyer der Bundesanwaltschaft im Münchner Prozess vorgetragen wird. Dort wird allen Ernstes immer noch behauptet, die Inlandsgeheimdienste hätten mit dem Rechtsterrorismus nichts zu schaffen."
(Wolfgang Schorlau in einem Interview mit Wiebke Schuirmann)
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Dieser staats- und kriminalermittlerischen Legende [s. Interview-Auszug] wird in dem Film mit überzeugender Parteinahme empathisch widersprochen. Das Privat-Ermittler-Trio Georg Dengler (Ronald Zehrfeld), Olga Illiescu (Birgit Minichmayr), Marius Brauer (Tom Wlaschiha) legt sich sehr engagiert und mächtig in das Zeug und kriegt das Eine oder Andere - für uns TV-Gucker mal nachvollziehbar und mal wieder etwas weniger als nachvollziehbar - raus; und so verfolgt man alles das dann bis zum kurzweiligen Schluss, wo Marius Brauer dann mit seinem alten Jaguar auf offner Landstraße von einem Lkw erfasst und tödlich (höchstwahrscheinlich dann vom BND gesteuert) ausgeschaltet wird; er wusste halt am Ende viel zu viel.
Und Dengler/Olga sind inzwischen wieder mit dem ICE nach Amsterdam gefahren, sitzen in der Sonne und freu'n sich, dass sie noch lange, lange, lange sicherlich am Leben sein werden - - die Thrillerserie muss ja irgendwie dann weitergehen...
Nochmal Schorler [im bereits erwähnten Interview]: "Romane und Filme werden daran erinnern, dass die Aufklärung des NSU-Komplexes auch nach einem Urteil gegen Beate Zschäpe noch nicht beendet ist. Fiktion bedeutet Unterhaltung, aber auch Verantwortung, und ich versuche, ihr mit meinen Mitteln gerecht zu werden."
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Olga (Birgit Minichmayr) versucht, aus den widersprüchlichen Informationen schlau zu werden. | (C) ZDF/Julia Terjung
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Bobby King - 6. November 2017 ID 10353
Dengler - Die schützende Hand
Drehbuch und Regie: Lars Kraume
Kamera: Jens Harant
Schnitt: Barbara Gies
Musik: Christoph M. Kaiser und Julian Maas
Besetzung:
Georg Dengler ... Ronald Zehrfeld
Olga Illiescu ... Birgit Minichmayr
Marius Brauer ... Tom Wlaschiha
Dr. Müller ... Rainer Bock
Schneiderhahn ... Götz Schubert
Harry Jäger ... Leonard Lansink
Dr. Schweikert ... Jürgen Prochnow
Prof. Stern ... Hans Uwe Bauer
Irmgard Müller ... Carina Wiese
Tufan Basher ... Aykut Kayacik
Marlies ... Paula Paul
Erstausstrahlung im ZDF: 06.11.2017, 20:15
https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/dengler---die-schuetzende-hand-100.html
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