Wagner, Wagner und kein Ende... (200. Geburtstag)
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Wagnerwahn auf ARTE
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Richard Wagner am Telefonieren (mit Cosima?) - Foto (C) SWR/Falco Seliger
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Punktgenau auf den zweihundertsten Komponistengeburtstag fiel die Ausstrahlung von einem überambitionierten ARTE-Streifen, der sich - wie das nachfolgende O-Zitat bezeigt - als Das hier ausgibt und erklärt:
"Wagnerwahn lotet den Zusammenhang zwischen der Person Richard Wagners und seiner überwältigenden Musik aus. Der Film ist eine spannende Neuerzählung historischer Fakten und zeigt in atemberaubenden Bildern Wagners Leben. Mit Spielszenen, Animationen und Interviews mit führenden Wagner-Experten." (Quelle: Arte)
Doch weder als "spannend neu erzählt" noch als "atemberaubend" bebildert kann das filmische Projekt im Nachhinein dann bei uns durchgehen!! Wie sollte es wohl auch, denn: Wagners Werk und Leben sind an sich schon derart "spannend" und "atemberaubend", dass sie - seit Jahrzehnten durcherforscht - nunmehr nur noch mit jenen wie auch immer gearteten Mitteln einer gebetsmühlenartigen Wiederholung faktisch oder anekdotisch aufbereitbar scheinen resp. schienen; also meinte dann der ausführende SWR (Regie: Ralf Pleger), so ein kombiniertes Dok.- und Fernsehspiel zusammenbasteln zu müssen. Aber diese Masche kennen wir ja schon seit Langem; diese "Kombi-Dinger" sind ein zweischneidiges Schwert - sie wollen künstlerisch beeindrucken (deswegen wurden zwei sehr imposante Schauspielergesichter, nämlich Samuel Finzi als Richard Wagner und Pegah Ferydoni als Cosima Wagner vor die Kamera gestellt) und gleichsam sachverständig sein (weswegen die leibhaftige Ur-Enkelin Wagners und derzeitige Bayreuther Festspielchefin sowie zwei z. Z. recht angesehene Dirigentenpersönlichkeiten als auch [was dann allerdings sehr, sehr, sehr nervte] ein paar sog. Wagner-Experten zu Worte kommen mussten).
Die im Opernhaus von Leipzig abgearbeiteten physiognomischen Momentaufnahmen Finzis und Ferydonis beeindruckten dann schon; fürwahr. Dass das in jener konkurrenzlos bleibenden Ludwig-Verfilmung Luchino Viscontis so penibel-fies gezeigte "Schurken-Paar" in seiner kongenialen Darstellung durch Trevor Howard/Silvana Mangano schon mal einzigartiger denn je hervorgestylt war, hätte allerdings von filmemacherischer Seite her eine erinnernde Beachtung finden können.
Das aufs Penetranteste zum Besten gegebene sog. Experten-Gewäsch (Oliver Hilmes, Eva Rieger, Laurence Dreyfus) erachteten wir schlussendlich so überflüssig wie 'nen Kropf.
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Pegah Ferydoni als Cosima und Samuel Finzi als Richard in Wagnerwahn am 22. Mai 2013 auf ARTE - Foto (C) SWR/Falco Seliger
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Bewertung:
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Bobby King - 22. Mai 2013 ID 00000006777
WAGNERWAHN (SWR 2013)
Regie: Ralf Pleger
Mit: Samuel Finzi (Richard Wagner) und Pegah Ferydoni (Cosima Wagner) sowie Simone Young, Philippe Jordan, Katharina Wagner, Oliver Hilmes, Eva Rieger und Laurence Dreyfus
Erstsendung am 22. Mai 2013
Weitere Infos siehe auch: http://www.arte.tv/de
Post an Bobby King
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