Rosa
Lembeck
schießt
|
Ad Acta-TATORT aus dem Schwarzwald | Bild: SWR/Patricia Neliga
|
Bewertung:
Im aktuellen Schwarzwald-TATORT geht's um Korruption in der Justiz - doch nicht etwa in einer Bananenrepublik oder in Putins Russland oder Orbáns Ungarn oder Ficos Slowakei, sondern: im Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland. Und auf so was muss man erst mal kommen:
Die Ad acta-Handlung (Buch: Bernd Lange) gipfelt so, zum Schluss hin, in der Aufdeckung des tatsächlichen Fakts, dass sich ein prominentes Protagonistenpaar aus quasi ein und derselben (Rechte-)Zunft - er: Rechtsanwalt (gespielt von August Zirner), sie: Richterin (gespielt von Theresa Berlage) - illegal und also abseits jeder Steuerpflicht besorgte Schmiergelder untereinander aufteilen und hiermit unermesslich reich geworden sind; er legte all das Geld in Immobilien an, und sie... egal. Es ist und bleibt (und wäre, falls es sowas wirklich in der bundesrepublikanischen Realität geben sollte, und warum auch nicht) ein handfester Skandal!
Wie stellten/ stellen wir, die TATORT-Gucker, uns demnach diese hochkriminelle Amtsverquickung vor?
Der Rechtsanwalt passt jedesmal dann die Prozessverhandlungen, in denen er seine aus dem Drogen- und Rockermilieu stammenden Mandanten mit gewiefter Winkelzügelei vertritt, so ab, dass ihm dann jedesmal die Richterin als Vorsitzende gegenüber sitzt, mit der er vor- und nachher diesen insgeheimen Deal hat - erst lässt er sich von seinen Mandanten überauszahlen, und dann biegt die Richterin ihr letztes Wort derart zurecht, dass es im Sinne all der Angeklagten (die das Schmiergeld zahlten) ist; ergo gehen sie strafmindernd oder gar straffrei aus.
Ja und das wollte Rosa Lembeck (als Pflegerin Svenja Haag) in dieser Unbestraftheit so nicht stehen lassen, und so knallte sie der Reihe nach zuerst den Sohn des Rechtsanwalts und später diesen höchstpersönlich ab; obgleich es Letzterer halt überlebte. Sohn & Vater steckten halt unter einer recht zwielichtigen Schmiergelderaffärendecke - dabei handelte die Rosa weniger aus eig'nen Stücken, sondern mehr im Namen oder (besser noch:) im Sinne Sammy Scheuritzels (als Svenjas Freund Jan Kreutzer), der hatte nämlich vor Jahren seinen Vater, den ein Gangster auf offener Straße niederschoss, verloren, und den damaligen Gangster boxte schließlich der korrpupte Anwalt dank der ebenso korrputen Richterin "aus Mangel an Beweisen" frei; das schrie dann schon nach einer späten Rache!
Gar nicht mal so übel als Idee.
|
Rainer Benzinger erweist sich als schwieriger Gesprächspartner. Der Anwalt macht bei den Ermittlungen im Mord an seinem Stiefsohn keine Kompromisse, sondern schützt die Kanzlei. Die These, dass frühere Fälle der Kanzlei mit dem Mord zu tun haben könnten, lehnt er ab. | Bild: SWR / Christian Koch
|
Bobby King - 22. September 2024 ID 14931
TATORT | Ad Acta
Regie: Rudi Gaul
Buch: Bernd Lange
Kamera: Stefan Sommer
Musik: Verena Marisa
Besetzung:
Franziska Tobler ... Eva Löbau
Friedemann Berg ... Hans-Jochen Wagner
Andi Beuter ... Daniel Friedl
Rainer Benzinger ... August Zirner
Maki Benzinger ... Akiko Hitomi
Nader Mansor ... Hassan Akkouch
Bruno Tobler ... Michael Hanemann
Tobias Benzinger ... Jan Liem
Svenja Haag ... Rosa Lembeck
Jan Kreutzer ... Sammy Scheuritzel
ARD-Erstausstrahlung am 22. September 2024
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort
Post an Bobby King
TATORT IM ERSTEN
Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!
Vielen Dank.
|
|
|
Rothschilds Kolumnen
BERLINALE
DOKUMENTARFILME
DVD
EUROPÄISCHES JUDENTUM IM FILM Reihe von Helga Fitzner
FERNSEHFILME
HEIMKINO
INTERVIEWS
NEUES DEUTSCHES KINO
SPIELFILME
TATORT IM ERSTEN Gesehen von Bobby King
UNSERE NEUE GESCHICHTE
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|