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TATORT

Charon



Fährmann-TATORT aus Zürich | Bild: SRF/ Sava Hlavacek

Bewertung:    



Lucas Gregorowicz (unser früherer deutsch-polnischer Lieblingskommissar im POLIZEIRUF 110 aus Frankfurt an der Oder) spielt schon lange keine Polizisten mehr und war seither in nicht nur für ihn weitaus spannenderen Rollen, auch in Netflixfilmen, aufspürbar; er wusste also ganz genau, warum er vor zwei Jahren "hinschmiss"...

Im aktuellen Schweizer TATORT Fährmann spielt er einen gut aussehenden aber hochpsychopathischen Serienkiller - unsere beziehungsarme Zürcher Lieblingskommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) lernte ihn ganz unvermittelt als sympathischen "Mann aus Warschau" kennen, der ihr auf dem Weihnachtsmarkt ein Pfefferkuchenherz schenkte; wenig später vögelten sie herzhaft im Hotel - , der selbst bedauernswerterweise an einem unheilbaren Gehirntumor litt und sein nahes Ende daher vor sich sah. Er arbeitet als Chefmanager einer Bank, in deren Auftrag er bereits auch außerhalb der Schweiz vor Jahren schon zu tun hatte, ja und sein Aufgabengebiet umfasst z.B. auch die Aufhebung von Arbeitsrechtsverhältnissen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mehr oder weniger in wirtschaftlicher Abhängigkeit seiner Bank standen und stehen; er erledigt das kraft seines Chefpostens und trifft die Auswahl der Betroffenen (wie uns der Film zu suggerieren meint) rein zufällig.

Und - umständlicher Einfall der zwei Drehbuchschreiber Brunner & Langenegger - erfolgt die Auslese als metaphorisch aufgeblas'nes Hochamt, quasi als todbringende Erlösungsgnade (Stichwort: Charon, der mythologische Fährmann), denn: Wer keine Arbeit mehr hätte, würde sein Fortleben ganz nutzlos verbringen, also lieber weg statt bleiben.

So steht mit einem Mal auch unsre Isabelle auf Lucas' Abräumliste, weil sie vor Jahrzehnten einen unschuldigen jungen Mann, dem sie bei einem Polizeiverhör ein Morgeständnis abpresste, obgleich er unschuldig war, in den Suizid getrieben hatte; Strafe muss halt sein.

Ja und dann kommt der Lucas immer oder meistens höchstpersönlich mit 'ner Flasche Alk vorbei, den er zuvor mit Schierling präparierte, und steckt anschließend seinen dahinsiechenden Opfern eine (Charon-)Münze in den Mund, und fertig war und ist das Strafgericht.

Gotttlob konnte das Gift rechtzeitig aus unserer Isabelle gepumpt werden, und Carol Schuler (als unsere zweite Zürcher Lieblingskommissarin Ott) war letzten Endes froh über die Rettung in letzter Sekunde.

Lucas nahm dann übrigens den allerletzten Schluck aus seiner Schierlingspulle und schied friedlich und für alle Zeit dahin...

*

Intelligent gemacht und gut gespielt, jedoch recht (wie schon angedeutet) umständlich erzählt.



Lukas Gregorowicz (als Marek Kowalski) in dem Zürcher TATORT Fährmann | Bild: SRF/ Sava Hlavacek

Bobby King - 21. Dezember 2024
ID 15074
TATORT | Fährmann
Regie: Michael Schaerer
Buch: Stefan Brunner und Lorenz Langenegger
Kamera: Gabriel Sandru
Musik: Mirjam Skal
Besetzung:
Isabelle Grandjean ... Anna Pieri Zuercher
Tessa Ott ... Carol Schuler
Anita Wegenast ... Rachel Braunschweig
Noah Löwenherz ... Aaron Arens
Charlie Locher ... Peter Jecklin
Milan Mandic ... Igor Kovac
Marek Kowalski ... Lucas Gregorowicz
Fährmann ... Marco Calamandrei
Heinz Hubacher ... Peter Portmann
Chantal Tournier ... Dominique Bourquin
Sekretärin ... Judith Cuénod
Bankmanager ... Patrick Rapold
Susan Guggisberg ... Annette Wunsch
ARD-Erstausstrahlung am 22. Dezember 2024



Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort


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= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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