Impuls-
kontroll-
gestört
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Borowski und die große Wut-TATORT aus Kiel | Bild: NDR/ARD / Thorsten Jander
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Bewertung:
"Eine Passantin wird an der Kieler Förde vor einen fahrenden Lkw gestoßen: ein Gewaltausbruch aus dem Nichts. Kommissar Borowski hört sich an einer nahe gelegenen Berufsschule um. Wenig später landet der Hauptkommissar mit einer schweren Kopfverletzung auf der Intensivstation. Mila Sahin ist in größter Sorge. Warum war sie nicht bei ihm, als ihr Kollege sie brauchte? Sie vermutet einen Zusammenhang zwischen der sinnlosen Tat und dem Angriff auf Borowski. Und dann sind da diese merkwürdigen Anrufe, die den Hauptkommissar auf dem Krankenbett erreichen: Ein Mädchen namens Finja behauptet, von seiner Schwester Celina entführt worden zu sein. Celina Lübbert ist eines der Mädchen, das Borowski an der Berufsschule verhört hat. Als Mila Sahin kurz darauf die Großmutter von Celina erstochen auffindet, stellt sich die Frage: Wie gefährlich ist das Mädchen? Ist Celina auch für die Attacke auf Borowski verantwortlich? Wird sie ihrer kleiner Schwester Finja etwas antun? Während Borowski vom Krankenbett aus ermittelt und versucht, Celinas Vertrauen zu gewinnen, fahndet Mila nach den Mädchen: ein Wettlauf gegen die Zeit."
(Quelle: daserste.de)
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Der neue Kieler TATORT Borowski und die große Wut wirft eine Frage auf, die letztlich unbeantwortbar zu sein scheint, denn:
Was tun, wenn es die polizeilichen Ermittler resp. Strafvollzugsbehörden mit Straftäterinnen oder Straftätern, die quasi (psychisch) "unzurechnungsfähig" sind, zu tun haben? Immer, wenn diesbezüglich irgend jemand anderes als die besagten "Unzurechnungsfähigen" zu Schaden oder gar zu Tode käme, müsste eigentlich zum vorbeugenden Schutz der Allgemeinheit eine Art von Wegschluss der durch ihre "Unzurechnungsfähigkeit" die Allgemeinheit in Gefahr Bringenden angeordnet und vollzogen werden; anders ausgedrückt: Wegsperren. Aber wäre das - im Sinne jener eigentlich doch unschuldigen "Unzurechnungsfähigen" - human also gerecht? Sehr kompliziert ein solcher Fall.
Celina (Caroline Cousin) leidet seit ihrer Kindheit an einer "Impulskontrollstörung", d.h. dass sie von jetzt auf gleich Gewalthandlungen, Tötungen begeht, deren Motive kaum bzw. nicht von Außenstehenden - auch nicht von einem so großväterlich verständnisvoll sich gebenden Altpolizisten wie unseren Kieler Lieblingskommissar Borowski (Axel Milberg) - verstanden werden könnten, weil es bei Celina einen tiefenpsychologisch zu ergründenden Urraum gäbe und gibt, welchen nur ausgewiesenste Fachspezialisten orten könnten; doch bei allen Forschungsdrängen blieb und bleibt die bittere Erkenntnis, dass das Mädchen aufs Abrupteste dann wieder rückfällig zu werden drohte, wenn man es nicht wegsperrte oder (wenigstens) mit impulsverringernden oder -abtötenden Tabletten versorgte; inhuman-vertracktes Abwägen, ich weiß, ich weiß; allein: Wer wüsste's besser, was mit ihr zu tun sein müsste?
Schon allein aus der Idee für einen derart hilflos-schlussfolgernden Schluss heraus führte dann dieser neueste und auf Borowski zugeschnitt'ne TATORT bei mir treuem Seriengucker absolut zu Schwermut und zu schlechter Laune. Kanns nicht ändern.
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Borowski wird ins Krankenhaus gebracht. | Bild: NDR/ARD / Thorsten Jander
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Bobby King - 7. Mai 2023 ID 14183
TATORT | Borowski und die große Wut
Regie: Friederike Jehn
Buch: Eva & Volker A. Zahn
Kamera: Sten Mende
Musik: Lorenz Dangel
Besetzung:
Klaus Borowski ... Axel Milberg
Mila Sahin ... Almila Bagriacik
Celina ... Caroline Cousin
Sascha Seibert ... Roger Bonjour
Maren Puttkammer ... Sophie von Kessel
Simone Schuster ... Alexandra Finder
Dennis Schuster ... Jean-Luc Bubert
Roland Schladitz ... Thomas Kügel
Ole Addo ... Joel Williams
ARD-Erstausstrahlung am 7. Mai 2023
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort
Post an Bobby King
TATORT IM ERSTEN
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