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TATORT

Der Fahrer-

flüchtige



Der Mörder in mir-TATORT aus Stuttgart | Bild: SWR/Benoit Linder

Bewertung:    



"Ben Dellien hätte auf der nassen abendlichen Straße nur ein paar Schritte bis zum Straßengraben gehen müssen, dort liegt der Fahrradfahrer, den er gerade angefahren hat. Aber der Babysitter muss abgelöst, ein Auftrag noch zu Ende geführt werden – Ben steht unter Druck und fährt einfach weiter..."

(Quelle: daserste.de)

*

Natürlich hatte Nicholas Reinke (als Rechtsanwalt Ben Dellien) den obdachlosen Fahrradfahrer nicht absichtlich angefahren.

Und natürlich packte ihn sehr bald das schlechte Gewissen, und er bereute es natürlich, dass er nicht nach "seinem Opfer" sah; natürlich hätte er auch nicht für möglich halten wollen, dass der von ihm Angefahrene den Aufprall überlebte - hätte der jedoch, wenn Ben der Fahrerflüchtige nicht Fahrerflucht begangen hätte sondern den Verletzten versorgt und ihm sonach das Leben gerettet hätte.

Hätte, hätte, Fahrradkette...

Niki Steins Stuttgarter TATORT Der Mörder in mir ist moralisch oder (besser noch) moralisierend angelegt, und sein Fimgerzeig richtet sich eindeutig an uns, als ob er uns (den TATORT-Glotzern) seine eindringliche Frage stellen wollte: Was würdet ihr getan haben, wenn ihr in dieser Situation gewesen wäret?

Ich gebe es hier unumwunden zu: Ich..., nein..., ich wüsste und ich weiß es wirklich nicht.

Freilich, der Ben stand schon unter besonders starkem Psycho-Druck. Und insbesondere Christina Hecke (als Bens hochschwangere Frau, die Rechtsanwältin Johanna Delien) versuchte ihm nachträglich einzubläuen, dass er an dem Schicksal des doch leider nach dem Auffahrunfall töglich Verunglückten kaum was hätte ändern können; der unglückliche Typ wäre doch ohnehin auf der Verliererseite gewesen, und sie und er als glückliche Familie - Vater, Mutter und 2 Kinder - würden daran nachträglich nichts ändern können, und wollte der Ben denn wirklich ihr Familienglück durch seine hochnaive Selbstanzeige letztlich ganz und gar aufs Spiel setzen... und lauter solche Vorwürfe der dominanten Rechtsanwältin gegen ihren schwächelnden Rechtsanwaltsmann.

Am Ende kam der Fahrerflüchtige tatsächlich hiermit durch - und unsre beiden Lieblingskommissare Richy Müller/ Felix Klare fanden sich plötzlich auf der Verliererseite, und ihr brusttöniges und fast appellierendes Moralisieren hatte ihnen - also ganz konkret und für den Fall an sich - diesmal nicht viel genützt.




Ben (Nicholas Reinke) hat, um Spuren an seinem Wagen zu vertuschen, einen Unfall provoziert, der ihm ein Schleudertrauma eingetragen hat. | Bild: SWR / Benoît Linder

Bobby King - 19. September 2022
ID 13811
TATORT | Der Mörder in mir
Buch und Regie: Niki Stein
Kamera: Stefan Sommer
Musik: Jacki Engelken
Besetzung:
Thorsten Lannert ... Richy Müller
Sebastian Bootz ... Felix Klare
Ben Dellien ... Nicholas Reinke
Laura Rensing ... Tatiana Nekrasov
Johanna Dellien ... Christina Hecke
Dr. Daniel Vogt ... Jürgen Hartmann
Marlene Teichert ... Julia Dorothee Brunsch
Helen ... Pina Kühr
Kurt Mader ... Ulrich Cyran
Silke Köster ... Celina Rongen
ARD-Erstausstrahlung am 18. September 2022


Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort


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Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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