Ohne
Mordmotiv
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Die Rache an der Welt-TATORT aus Göttingen | Bild: NDR/ Christine Schroeder
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Bewertung:
"Die heile Welt von Göttingen wird erschüttert durch einen Serientriebtäter, der an abgelegenen Ecken Frauen auflauert und zu sexuellen Handlungen zwingt. Der 'Wikinger', wie der Mann in der Presse genannt wird, hat seine Opfer bislang am Leben gelassen. Als in einem kleinen Park an einem See die Leiche der Studentin Mira gefunden wird, fragen sich Charlotte Lindholm und Anaïs Schmitz, ob der 'Wikinger' dieses Mal einen Schritt weiter gegangen sein könnte. Ein Augenzeuge beschreibt den Täter als einen Mann mit migrantischer Herkunft. Doch der Zeuge erscheint voreingenommen. Ist seine Aussage wirklich belastbar? Um keine Zeit zu verlieren, gibt Charlotte Lindholm den Anstoß für eine erweiterte Herkunftsanalyse der DNA vom Tatort."
(Quelle: daserste.de)
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Von Anfang an spielt im mittlerweile 30. Niedersachsen-TATORT der Maria Furtwängler (unserer Lieblingskommissarin Charlotte Lindholm), welche seit 2019 an der Seite von Florence Kasumba (unserer Ko-Lieblingskommissarin Anais Schmitz) ermittelt, das sehr heikle Flüchtlingsthema inkl. all seiner welt- als wie menschenanschaulichen Vorurteile also Ungerechtigkeiten eine Rolle, denn:
Der gesuchte Mörder [s. Plot oben] wird "in diesen Kreisen" vermutet, obwohl die allerersten Anhaltspunkte auf Mirco Kreibich (als "Wikinger", einem in Göttingen sein Unwesen treibenden Sexualtriebtäter, der jedoch bisher noch niemanden ermordet hätte) deuten - ein Spaziergänger, der halt die Frauenleiche fand, sah einen jungen Mann auf einem schwarzen Fahrrad flüchten, und der hätte halt so wie ein Flüchtling ausgesehen; ergo ermitteln Lindholm & Schmitz in beide Richtungen.
Schnell wird klar, dass die Ermittlung unübersichtlich zu werden droht, weil plötzlich eine ganze Flüchtlingsunterkunft quasi unter Generalverdacht steht und einer (der Flüchtlinge) urplötzlich nicht mehr aufzufinden ist; auf Eidin Jalali (als syrischer Flüchtling Munir Kerdagli) fällt der Hauptverdacht, seine DNA-Spuren wurden am Tatort sichergestellt. Aber er war es nicht! Und mit den DNA-Spuren war eine ziemlch komplizierte Amsterdamer Vorgeschichte verbunden, derentwegen Daniel Donskoy (als Gerichtsmediziner Nick und Anais' Gatte und auch Lottes Ex-Liebhaber) "illegal" hinzuermittelte; das alles führte freilich völlig in die Irre und war letztlich von uns TATORT-Guckern nicht mehr nachvollziehbar, leider nicht.
Kurzum:
Der Mörder war ein afghanischer Flüchtling, und er hatte keinerlei Motiv - jedenfalls konnten wir das bis zum Schluss des Films, wo es sich ur-urplötzlich aufklärte, mitnichten finden.
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Umständlich geschrieben und gemacht, obgleich die TATORT-Schreiber und -macher gegen alle Vorurteile hinsichtlich der Flüchtlingskrisen anzukämpfen sich ganz selbstverständlich vorgenommen hatten, aber ganz im Gegenteil befeuerten sie diese, freilich unbeabsichtigtermaßen, umso mehr.
Sinnloses Unterfangen.
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Kann Munir (Eidin Jalali) Jelena (Mala Emde) vertrauen? | Bild: NDR/ Christine Schroeder
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Bobby King - 9. Oktober 2022 ID 13846
TATORT | Die Rache an der Welt
Regie: Stefan Krohmer
Buch: Daniel Nocke
Kamera: Patrick Orth
Musik: Carsten Meyer
Besetzung:
Charlotte Lindholm ... Maria Furtwängler
Anais Schmitz ... Florence Kasumba
Jelena ... Mala Emde
Henry ... Sascha Alexander Gersak
Elmo ... Leonard Carow
Munir Kerdagli ... Eidin Jalali
Frau Kaul ... Michaela Hanser
Herr Kaul ... Jogi Kaiser
Julian ... Mirco Kreibich
Nick Schmitz ... Daniel Donskoy
Liebig ... Luc Feit
Ciaballa ... Jonas Minthe
ARD-Erstausstrahlung am 9. Oktober 2022
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort
Post an Bobby King
TATORT IM ERSTEN
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