Tatort im Ersten, 18. August 2013, 20:15
Geburtstagskind © SRF 2013
Buch: Moritz Gerber / Regie: Tobias Ineichen
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Im Zuge ihrer Ermittlungen werden Flückiger und Ritschard auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert - Foto (C) SWR/Daniel Winkler
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"Die 14-jährige Amina Halter wird erschlagen im Wald aufgefunden. Schnell erkennen Reto Flückiger und Liz Ritschard, dass das familiäre Umfeld des toten Teenagers mehr als kompliziert war: der leibliche Vater, Kaspar Vogt, ein Querulant und ehemaliger Drogenabhängiger; der Stiefvater, Beat Halter, der Vorsteher einer christlichen Glaubensgemeinschaft.
Zwei Welten prallen aufeinander – und mittendrin Aminas Mutter Ursula, die von Halter damals zusammen mit ihren zwei Kindern von der Straße geholt wurde. Im Zuge ihrer Ermittlungen werden Flückiger und Ritschard auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.
Dann erfahren sie: Amina war im dritten Monat schwanger, offenbar wurde sie missbraucht. Gemäß DNA-Analyse ist die Vaterschaft unbekannt. Die Frage stellt sich: Wie konnte so etwas in dieser strenggläubigen Gemeinde passieren?"
(Vollständiger Filmplot auf http://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/geburtstagskind-100.html)
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Geburtstagsfeier: Ursula Halter und ihre Töchter Amina und Julia - Foto (C) SWR/Daniel Winkler
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Beat Halter, Aminas Stiefvater, nimmt Abschied von Amina - Foto (C) SWR/Daniel Winkler
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Nachdem herauskommt, dass das Mädchen schwanger war, geht Aminas Vater Kaspar Vogt auf den Freund seiner minderjährigen Tochter, Fabian Gross, los - Foto (C) SWR/Daniel Winkler
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Der neue Schweizer Tatort spielt im Sektenmilieu - etwa zum Schluss des Films schreit Reto Flückiger den von Oliver Bürgin mit wirrkaltem Blick gespielten Sektenvorsteher an à la 'diesen Scheißdreck höre ich mir jetzt nicht weiter an'; und etwas später tut nämlich der vordem Angeschrieene so sinngemäß verlauten lassen, dass die Polizei und er ja eigentlich das Gleiche wollten, nämlich Gerechtigkeit, "aber Sie folgen dem Gesetz der Menschen, das ist Flickwerk; ich folge dem Gesetz Gottes, und das ist ewig" oder so.
Na passt ja prima in die derzeitige Film-und-Fernseh-Endzeitstimmung; wenigstens wirds hier, verbal zumindest, aufs Gebührlichste gebrochen!
Selbstverständlich leben auch dann alle möglichen Missbrauchs- bzw. Vergewaltigungsklischees in Folge, diesmal freilich völlig ungebrochen, auf: Denn wer - außer dem wirrkalt um sich her spinnenden Sektenführer - sollte sonst dieses vermeintliche Geburtstagskind-Opfer in nicht nur spiritueller sondern eben auch in sexueller Hinsicht missbraucht gehabt haben? Ja und mit diesem Vorgefallenen halt wollte das Geburtstagskind (das justament gleich in der Nacht nach seinem 14. Geburtstag im Luzerner Walde umgebracht gewesen sein würde) den Stiefvater und Sektenführer - dass er es dann endlich weg von ihm und seiner Sekte laufen lassen sollte - regelrecht erpressen; und der so Erpresste schlug dann eben zu.
Kommt aber Alles erst kurz vorm Finale richtig raus; 80 Minuten vorher war hiervon nicht mal ein klitzekleiner Anhaltspunkt zum selbständigen Fall-Verfolgen.
Düster, deprimierend.
Bewertung:
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Bobby King - 18. August 2013 ID 7064
TATORT: "GEBURTSTAGSKIND" (ARD, 18.08.2013)
Regie: Tobias Ineichen
Buch: Moritz Gerber
Kamera: Michael Saxer
Musik: Fabian Römer
Besetzung:
Reto Flückiger ... Stefan Gubser
Liz Ritschard ... Delia Mayer
Yvonne Veitli ... Sabina Schneebeli
Ursula Halter ... Sarah Spale Bühlmann
Beat Halter ... Oliver Bürgin
Kaspar Vogt ... Marcus Signer
Brigitte Bürki ... Anna Schinz
Marcel Küng ... Martin Klaus
Regierungsrat Mattmann ... Jean-Pierre Cornu
Amina ... Carla Chiara Bär
Julia ... Anouk Petri
Fabian Gross ... Scherwin Amini
Susi Agamben ... Wanda Wylowa
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort
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