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auf-
nahme
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Inferno-TATORT | Bild: WDR / Thomas Kost
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Bewertung:
"Tatort Krankenhaus: Am frühen Morgen wird die Internistin Dr. Gisela Mohnheim leblos im Ruheraum der Notaufnahme entdeckt. Die Tote ist nicht vollständig bekleidet, ihr Kopf steckt in einer Plastiktüte. Selbstmord? Unwahrscheinlich, denn die Tür war von außen verschlossen. Doch keiner ihrer Kollegen auf der Station hat etwas gesehen..."
(Vollständiger Filmplot auf https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/inferno-100.html)
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Inferno (Drehbuch: Markus Brusch) wühlt als ein spitznagliger Zeigefinger in zwei Wunden gleichzeitig. Der Pflege- als wie Polizeinotstand werden am Beispiel eines Internistinnenverbrechens inkl. dessen TATORT-mäßige Ermittlung parallelig abgehandelt. Während dieser anderthalben Stunde spüren wir (die sonntäglichen Krimiglotzer) fast schon körperlich, was es für die betroffenen Pfleger und Polizisten so bedeutete in einem derart desolaten Umfeld seinen Dienst zu tun. Ja und zu tun gäbe und gibt es ohne Ende; die Begleitumstände, die dann eine "derartige" Arbeit irgendwie erträglich machen könnten, zählten/zählen zum Demotivierendsten, was sich der zuschauende Außenstehende je vorzustellen wagte: ein Inferno der besondern Art, da hat der unglücklich gewählte Filmtitel womöglich recht...
Intern pendelt der spitznaglige Zeigefinger zwischen zwei sich scheinbar widersprechenden und wiederum dann gegenseitig irgendwie ergänzenden Privat-"Schicksalen" - das eine nimmt die unverarbeiteten Wahnvorstellungen Jörg Hartmanns (als Kommissar Faber) und das andere die felixkrull'sche Arztbiografie von Alex Brendemühl (als Dr. Dr. Norstädter) unter die Lupe. Beide dürften eigentlich dann nicht beobachtungslos auf die Menschheit losgelassen werden; zu viel Sprengstoff, kurz vor seiner jeweiligen Zündung, lauerte in ihnen.
In den letzten paar Minuten der vorzüglich grob und gleichsam fein gesponnenen Charakteristika aller von Richard Huber hin und her bewegten und von Kamermamann Robert Berghoff prima nah- und ferngefilmten Filmfiguren (also auch derjenigen, welche von Anna Schudt, Rick Okon sowie Aylin Tezel oder Karsten Mielke, Malik Blumenthal und Niklas Kohrt mit ihren stark auffälligen Persönlichkeitsdefekten dargestellt werden) kommt es zum großen Aufeinanderkrachen der zwei (psychisch) völlig instabilen Alfatiere - gipfelnd darin, dass der Hartmann dann den Berghoff übern Haufen fährt und letzten Endes selber halbtot in der Notaufnahme, wo die TATORT-Story angefangen hatte, landet.
Überspitzungsfernsehen vom Feinsten!
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Rechtsmedizinerin Greta Leitner (Sybille J. Schedwill, links) untersucht das Todesopfer am Tatort: Dr. Gisela Monheim (Ivonne Reifenrath, liegend) starb im Ruheraum der Notfallambulanz. Bild: WDR / Thomas Kost
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Bobby King - 14. April 2019 ID 11352
TATORT | Inferno
Regie: Richard Huber
Buch: Markus Busch
Kamera: Robert Berghoff
Musik: Dürbeck und Domen
Besetzung:
Peter Faber ... Jörg Hartmann
Martina Bönisch ... Anna Schudt
Nora Dalay .... Aylin Tezel
Jan Pawlak ... Rick Okon
Greta Leitner ... Sybille J. Schedwill
Andreas Norstädter ... Alex Brendemühl
Lexi Wolter ... Lisa Jopt
Dr. Andrea Müller-Seibel ... Doris Schretzmayer
Paul Mohnheim ... Karsten Mielke
Jens Mohnheim ... Malik Blumenthal
Peter Norén ... Niklas Kohrt
Erstausstrahlung: ARD, 14.04.2019
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort
Post an Bobby King
TATORT IM ERSTEN
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