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Miniserie

Amerika am

Abgrund



Bewertung:    



Mit der transatlantischen Freundschaft scheint es, vorerst jedenfalls, vorbei zu sein.

Trump & Co. räumen - in atemberaubender Geschwindigkeit - nicht nur innenpolitisch gründlich auf, sie stellen auch außenpolitisch so ziemlich alles, was bisher für die geordnete Funktionalität und Pflege der internationalen Beziehungen der Vereinigten Staaten von Amerika usus war, infrage. Es werden von jetzt auf gleich völlig neue Realitäten geschaffen; die Täter-Opfer-Umkehr im Ukrainekrieg ist da nur eines unter vielen Beispielen, und sie ist mehr als besorgniserregend.

Die Hälfte der US-amerikanischen Wähler entschied sich für diesen neuen Kurs ihres zum zweiten Mal gewählten Präsidenten - und wohin er sie am Ende dieser Legislatur geführt und in welche Abgründe er sie vielleicht gestürzt haben könnte, bleibt im Augenblick noch völlig unvorhersehbar. Sein tollwütiger Aktionismus beruft sich auf die Formel "Make America Great Again", und im Grunde genommen dreht sich alles nur um (seine) Macht & (sein) Geld; er und seine Familie gebärden sich immer mehr als königliche Möchtegerndynastie. Die großen Tech's (X, Facebook, Amazon...) scharen sich in hündisch ergebener Speichelleckerei um Trump; sie wollen bei ihm das für sie Maximalste herausholen, und ihr Ziel ist womöglich eine von KI gesteuerte Neuaufteilung der Welt; am Ende schissen sie auf alle Regel- und Wertebasierheit, und sie zögen ihr umwelt- und daher menschenverachtendes Weltending ganz ohne jede Rücksicht auf Verluste durch...

Und alles scheint derzeit vor ihm/ ihnen zu kuschen, keiner aus der Alten Welt (als Beispiel nur) leistet da Widerstand - man ist schlicht, einfach und ergreifend von so derart aggressiv sich manifestierenden Überrumpelungen überfordert und gibt sich mehr oder weniger paralysiert. Niemand schien wirklich darauf eingestellt oder noch besser: Keiner (jedenfalls im Westen nicht) wollte sich auf die nicht bloß fühligen Veränderungen aus dem Umkreis eines völlig durchgeknallten Neu-Anführers richtig vorbereiten. Die EU als Gegenbollwerk und auf Augenhöhe - ha! vergiss es. Viel zu sehr in sich zerstritten also völlig uneinheitlich.

Nein, wie konnte es erst soweit kommen?

*

In der seit dieser Woche streambaren Netflix-Serie Zero Day krieg' ich so eine Ahnung, wie "so was" entstanden sein könnte. Die recht gut durchdachte Handlung des 6-teiligen Politthrillers (nach einer Idee von Eric Newman, Noah Oppenheim, Michael S. Schmidt) weist gewisse Parallelen zu dem - wohl gemerkt: bis vor der Trumpwahl - merkwürdigen Ist-Zustand gesellschaftspolitischer Verhältnisse in den USA auf.

Das Land ist gespalten, obgleich es von der einen der beiden großen Parteien aus dem Weißen Haus heraus regiert wird und die andere der beiden großen Parteien den Kongress mehrheitlich bestimmt; also existiert ein gewisses Äquivalent zwischen der Exekutiven und der Legislativen, was wiederum für einen parteipolitischen Ausgleich sorgt und dazu führt, dass die Regierung nicht am Parlament vorbei bestimmen kann. Trotzdem herrscht eine landesweite Unzufriedenheit, und mehr noch:


"Aufgrund eines verheerenden Cyberangriffs mit zahlreichen Toten genehmigt der US-Kongress [vertreten von Matthew Modine als Sprecher des Repräsentantenhauses] eine Zero Day-Kommission, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Die amtierende US-Präsidentin Evelyn Mitchell lässt daher ihren ehemaligen Amtskollegen George Mullen aus dem Ruhestand zurückholen und beauftragt ihn mit der Aufklärung. Dieser gerät jedoch bald in ein Netz unentdeckter Lügen und Verschwörungen." (Quelle: Wikipedia)


Ich sehe also eine farbige Präsidentin (Angela Bassett) und ihren altgedienten Vorgänger im Amt (Robert De Niro) - da der Film zwischen 2022 und 2024 entstand, könnte durchaus, also rein gedanklich, auf Harris & Biden zu schließen sein.

Kurzum: Der o.g. Cyberangriff erfolgte schlechterdings nicht etwa von russischen Hackern, wie eine Zeitlang zu vermuten war, sondern - quasi als Staatsstreich - aus dem verbrecherischen Innenzirkel der gegnerischen Partei, als dessen "seriöses" Sprachrohr Richard Dreyer, der Speaker of the House, bis da agierte. Und was noch viel schlimmer war und unserm Film eine zusätzliche private Spannungslinie verpasste, war die Tatsache, dass Lizzy Caplan (als "gegnerische" Kongressabgeordnete und leibliche Expräsidententochter Alexandra Mullen) mit fast linksradikalem Eifer gegen ihren Vater opponierte; der setzte ja wegen dieses von der Regierung ausgerufenen nationalen Notstands so ziemlich alles, was bis da als rechtsstaatlich gegolten hatte, außer Kraft und geriet somit ins Fadenkreuz der angeblichen Bewahrer von Recht und Ordnung - die Gegenseite wollte sich halt die immer größer werdenden Unruhen und Aufstände der Bevölkerung zunutze machen, um Neuwahlen zu erzwingen oder selbst das Ruder in die Hand zu nehmen. Hinter all diesen v.a. im Internet und auf Social Media gestreuten Verschwörungstheorien und Lügen stand übrigens Gaby Hoffmann (als Silicon Valley-Milliardärin Monika Kidder); Elon Musk ließ/ lässt da herzlichst grüßen.

Und wenn nicht Bill Camp (als CIA-Direktor Jeremy Lasch) mit seinen Elite-Leuten rechtzeitig zuhilfe gekommen wäre, hätte ein aufgehetzter Mob den Ex-Präsidenten gelyncht.



Robert De Niro als ehemaliger US-amerikanischer Präsident George Mullen in der Miniserie Zero Day | (C) Netflix

* *

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Bobby King - 22. Februar 2025
ID 15158
Weitere Infos siehe auch: https://www.netflix.com/de/title/81598435


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