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Feuilleton


NEUE DOKUMENTARFILME IM HERBST





Filmstart: 10. Oktober 2013
Einzelkämpfer (D 2013)
Drehbuch und Regie: Sandra Kaudelka

Einzelkämpfer zeigt das Zweite Leben von vier DDR-Leistungssportlern nach ihrer Karriere. Eine Reflexion über die Sport-Supermacht DDR anhand von vier Einzelporträts: Ex-Mittelstreckenrekordlerin Brita Baldus, Ex-Staffelläuferin Ines Geipel, Ex-Kugelstoßweltmeister Udo Beyer und der 400-Meter-Weltrekordlerin Marita Koch. Die Regisseurin lässt ihre Protagonisten über deren Motivation und Begeisterung für den Leistungssport berichten, wobei private Aspekte die politischen zunächst überwiegen. Erst zum Schluss wird über das Schicksal der Schriftstellerin Ines Geipel, die sich nach der Wende für die juristische Aufarbeitung des staatlich verordneten Dopings eingesetzt hatte, die Schattenseite des Themas in den Film hineingepresst. Das ist an dieser Stelle dann ein bisschen spät und zu viel, sodass der Film schlecht ausbalanciert wirkt. Dennoch ist der auf seine (nicht durchweg interessanten) Interviews vertrauende Dokumentarfilm unter dem Gesichtspunkt sehenswert, das noch einmal auf die ideologische Aufwertung und Ausnutzung des Leistungsgedankens im Sport durch die DDR-Regierungen erinnert wird. [MPH]


Bewertung:    




Art/Violence - Foto (C) Amnon Zlait


Filmstart: 17. Oktober 2013
Art/Violence (USA 2013)
Drehbuch und Regie: Udi Aloni, Batoul Taleb, Mariam Abu Khaled

Am 4. April 2011 wurde der palästinensisch-jüdische Schauspieler, Regisseur und Friedensaktivist Juliano Mer-Khamis, Gründer des Freedom Theatres im palästinensischen Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland, von Unbekannten hinterrücks ermordet. Mer-Khamis Theater als „Mittel des Widerstandes“ sollte palästinensischen Jugendlichen einen Ort bieten, inmitten einer desolaten Situation über künstlerische Ausdrucksmittel einen eigenen Weg aus der Misere zu entwickeln. Der Dokumentarfilm zeigt die tiefe Trauer der Mitstreiter nach Mer-Khamis Tod und die Bemühungen des israelischen Regisseurs Udi Aloni und den Schauspielerinnen Batoul Taleb und Mariam Abu Khaled das Theaterkonzept des Ermordeten fortzuführen und zugleich dessen Schicksal und dessen Abwesenheit zum Bühnenthema zu machen. Die packenden Ausschnitte von Neuadaptionen von Klassikern wie Alice im Wunderland, Warten auf Godot oder Antigone sind von Verzweiflung und dem Wunsch nach einer Welt mit mehr Fantasie und weniger Gewalt und Unterdrückung, gerade auch von Frauen, geprägt. Hier hat Theater noch Relevanz und Dringlichkeit! Schade nur, dass man über Leben und Werk des Ermordeten letztlich eher wenig erfährt. [MPH]


Bewertung:    




Interior. Leather Bar. - Foto (C) pro-fun



Filmstart: 17. Oktober 2013
Interior. Leather Bar. (USA 2013)
Drehbuch und Regie: Travis Mathews und James Franco (auch Mitwirkung)

Der Essay-Film ist der Versuch einer Nachinszenierung eliminierter Bilder eines ehemaligen Skandalfilms. William Friedkins Kriminalfilm Cruising sorgte 1980 nicht nur bei seiner Premiere im Wettbewerb der BERLINALE für heftige Kontroversen. Dem Film, in dem Al Pacino einen Undercover-Polizisten spielt, der in der schwulen Underground-Lederszene New Yorks eine Mordserie an Homosexuellen ermittelt, wurde von Aktivisten vorgeworfen, er schüre homophobe Stereotypen. Um eine Altersbeschränkung zu umgehen, wurde Cruising außerdem um 40 zu explizite Minuten beschnitten. Der vielseitige Schauspieler James Franco hat es sich in Zusammenarbeit mit Travis Mathews zum Konzept gemacht, diese mittlerweile verschollenen und dadurch zum Mythos gewordenen 40 Minuten zu re-inszenieren. Der Film stellt das Making-of mehrerer Szenen dar, die in einer New Yorker Leder-Sex-Bar zu Zeiten vor AIDS inszeniert wurden und fokussiert sich hierbei auf Val, der die Rolle Al Pacinos verkörpert, und Bedenken hat, als heterosexueller Hollywood-Schauspieler in einem "schwulen" Film mitzuspielen. Interior. Leather Bar. changiert zwischen dem Set und seinen Laiendarstellern, imaginärer Realität und Fiktion. Die Dialoge von Regisseur (Franco) und Hauptdarsteller (Val Lauren) hinterfragen die Mechanismen des Hollywood-Mainstreamkino im Umgang mit sexuellen Themen. [GL]


Bewertung:    




Hélio Oiticica - Foto (C) Arsenal Filmverleih



Filmstart: 3. Oktober 2013
Hélio Oiticica (BR 2012)
Drehbuch und Regie: Cesar Oiticica Filho

In historisches Filmmaterial verwobenes Porträt des 1980 verstorbenen, brasilianischen Künstlers Hélio Oiticica, der mit seltener Intelligenz über sein Werk und sein Leben reflektiert. Der Film erfordert äußerste Konzentration, um dem ekstatischen Rausch der vielschichtigen Sequenzen zu folgen. Der vom Neffen des Künstlers gestaltete Film ist insbesondere spannend für Zuschauer, die an der New Yorker Kunstszene der siebziger Jahre interessiert sind. [GL]


Bewertung:    




Max-Peter Heyne / Gabriele Leidloff - 15. Oktober 2013
ID 7263
Tipp: Alle hier genannten Filme sind sehenswert, aber nur in ausgewählten Kinos zu sehen. Ist dies in Ihrer Stadt nicht der Fall, merken sie sich die Titel für die DVD-Veröffentlichungen in ca. sechs Monaten vor!

Weitere Infos siehe auch:


Post an Max-Peter Heyne

Post an Gabriele Leidloff




 

FILM Inhalt:

Rothschilds Kolumnen

BERLINALE

DOKUMENTARFILME

DVD

EUROPÄISCHES JUDENTUM IM FILM
Reihe von Helga Fitzner

FERNSEHFILME

HEIMKINO

INTERVIEWS

NEUES DEUTSCHES KINO

SPIELFILME

TATORT IM ERSTEN
Gesehen von Bobby King

UNSERE NEUE GESCHICHTE


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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