Die Diebin
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Bewertung:
"Ein beschauliches, bequemes Leben führen Marta und Roland mit ihrem kleinen Sohn Nathan. Als der albanische Wanderarbeiter Valmir in das Leben der Familie tritt, gerät deren Welt aus den Fugen. Der vergeistigte Roland heuert den ungeschliffenen, wortkargen Valmir nur zu gern für Renovierungsarbeiten an, und anfangs stört es ihn nicht, dass Marta sich zu dem jungen Mann hingezogen fühlt. Während Valmir das Bad des traditionsreichen Anwesens renoviert, dringt er mehr und mehr in den Alltag der Familie ein. Besonders mit dem kleinen Nathan scheint er auf besondere Art verbunden zu sein. Bald schon muss Marta erfahren, dass Valmir und sie ein Geheimnis verbindet, das nicht nur ihre Ehe, sondern ihre ganze Existenz in Gefahr bringt." (Quelle: farbfilm-verleih.de)
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Soll der Rezensent jetzt also die schier unglaubliche Lösung der vertrackten und verzwickten Filmgeschichte [s. Plot oben], die sich beinahe dann einzig und allein um die großartig-sensationell agierende Susanne Wolff (als Marta) dreht, verraten, ohne gleichsam diesen Film von Regisseur Sebastian Ko - nach einer Filmidee von Drehbuch-Mitautorin Karin Kaçi - seines "Witzes" und seiner Pointe zu berauben? Nein, das will er freilich nicht; die Kinogänger sollten alles das in seiner spannenden Entwicklung resp. Zuspitzung der Reihe nach und also selbst erleben...
Der Verleih apostrophiert den Streifen, der bereits 2020 abgedreht wurde, als "ein Neo Noir Film über alte Schuld und neue Ansprüche", was immer das auch heißen mag; es macht von vornherein natürlich neugierig. - Doch, wie gesagt, der Rezensent sperrt sich die Filmgeschichte von Geborgtes Weiß (ganz nebenbei bemerkt hatte er nicht den Code oder die insgeheime Botschaft dieses Titels ein-eindeutig dechiffrieren können) hier an dieser Stelle aufzudröseln; nur vielleicht noch so viel:
Es beginnt in einem Baumarkt, also dort, wo es normalerweise ja auch Farben, Weiß zum Beispiel, gibt. Aber Susanne Wolff kauft dort nicht etwa einen Eimer Weiß, sondern irgend so'n Klempnerteil, das sie bzw. Ulrich Matthes (als ihr Film-Mann Roland) für die Badreparatur im schönen alten und doch etwas abgeleg'nen Haus am Waldrand braucht... Und dann kommt ihr Elia Gezer (als ihr Film-Kind Nathan) unverhofft und kurzzeitig abhanden, und dann ist er auf dem Freigelände dieses Riesenbaumarkts plötzlich wieder da, und Florist Bajgora (als albanischer Gastarbeter Valmir) hatte ihn wahrscheinlich in der Zwischenzeit gefunden also "aufgegriffen" und hält ihn behutsam an der Hand. Und war nun diese Erstbegegnung Zufall? oder folgte sie dann unzufällig einem vorgesetzten Plan?? ja und von wem??? Egal, so fing es jedenfalls dann an.
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Der Film - und insbesondere das Film-Haus inklusive Schuppen (Szenenbild von Cora Pratz) - strahlt eine merkwürdig anheimelnde, zugleich arg stark beunruhigende Atmosphäre (Kamera: Andreas Köhler) aus, von seiner Außenlandschaft her könnte es irgendwo in einer noch nicht gänzlich ausgetrockneten Sumpf- oder Moorgegend im nördlicheren Teil von Deutschland angesiedelt sein.
Frans Bak setzte eine nicht minder atmosphärische Filmmusik in Noten, Morten Zeuthen spielte sie (meist solo!) auf dem Cello.
Von seinen Dialogen her - und insbesondere während der Essensszene (mit Bruno Cathomas und Laina Schwarz als befreundetes Paar Henner & Lena) oder später dann im Golfclub - bezeugt der Film eine auch unter wohlbetuchten oder intellektuellen Kreisen fast latent vorhandene Bereitschaft, sozial Schwache resp. "ausländische" Gastarbeiter diskriminierend niedermachen zu wollen; als die Eheleute Marta & Roland ihren Gast-Klempner Valmir auf eine Sommerparty mit so Leuten ihrer eigenen Sozialität mitnehmen, wird er glatt und hinter vorgehalt'ner Hand von ihnen als "Sarottimohr" klassifiziert; das sagt wohl alles.
Geborgtes Weiß ist ein perfekt gemachter Psychothriller! Und der hat es in sich - lasst euch überraschen.
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Florist Bajgora (als Valmir) und Susanne Wolff (als Martha) in Geborgtes Weiß (C) Ester.Reglin.Film_Martin Rottenkolber
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Andre Sokolowski - 22. Juli 2022 ID 13721
Weitere Infos siehe auch: http://www.farbfilm-verleih.de/filme/geborgtes-weiss/
https://www.andre-sokolowski.de
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