Überholen
ohne
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Bewertung:
Monsieur Claude und seine Töchter – riesiger Erfolg, Frankreich 12 Millionen! Deutschland 4 Millionen! Spanien 1 Million! Schweiz, Italien sehr gut, auch weltweit: Libanon, Uruguay (Wikipedia!)… Also Fortsetzung – ein Film wie ein TGV! Wie Billy Wilders Eins, Zwei, Drei auf Speed – zack, eine Szene, Dialog, Schnitt, Dialog, Gegenschnitt, Dialog, nächste Szene und so weiter! Alle wieder dabei und alle in den Mixer, zack: der vorurteilsbehaftete, aber herzensgute Bourgeois Monsieur Claude Verneuil (Christian Clavier) und seine anpassungsfähige Gattin Marie (Chantal Lauby), vier wunderschöne Töchter (Julia Piaton, Frédérique Bel, Emilie Caen, Elodie Fontan) plus Ehemänner mit Migrationshintergrund, mehr oder weniger verpeilte Frauenversteher mit jüdischen (Ary Abittan), arabischen (Medi Sadoun), chinesischen (Frédéric Chau) und afrikanischen (Noom Diawara) Wurzeln. Oh Mann! Jeder von denen hat so seine Vorurteile, Quatschköpfe allesamt! Die Frauen nicht: leicht überdreht, aber machen mehr Karriere als ihre Mischlinge! Und Monsieur und Madame Verneuil? – zack, machen eine Weltreise zu den Heimatländern ihre Schwiegersöhne – und zack, sind sie schon wieder da, denn hier geht’s nicht um Story, Emotionen, Tiefgang, sondern Tempo! So ein Tempo, das ist schon Hetze!… also weiter:
Großes Wiedersehen! Monsieur wieder in alle Fettnäpfchen. Er meint’s nicht böse Die Töchter stehen auch diesmal nicht im Mittelpunkt, weil unproblematisch, kriegen Kinder, machen Karriere usw. Die Ehemänner: scheitern, unzufrieden, lamentieren, fühlen sich am falschen Ort, wollen auswandern. Aus Frankreich, wo man lebt wie Gott! Monsieur: erzürnt, ratlos. Will als Rentner ein Buch schreiben, kann sich nicht konzentrieren (wer könnte das in diesem Film ohne Narkose??). Was tun? Abwarten? Nein! Aber erstmal nimmt die Gattin einen Flüchtling auf. Muss ja! Aus Afghanistan! Anti-Taliban! Sieht man aber nicht! Kutte, Turban, Gestrüpp im Gesicht. Kriegt also vom Herbergsvater kräftig eins auf die Rübe, haha! So ist der Bourgeois halt, immer nervös, ängstlich, wegen Terror! Is ja!
Aber weiter im Anti-Kontext: Die Verneuilschen Töchter wollen den Männern zuliebe wegziehen. Die Frauen, ja, die sind patent, würden es in der Fremde schaffen! Aber Hebräisch lernen? Eine neue Kanzlei oder eine Firma in der Fremde aufbauen, als Farbiger in Bollywood Rollen finden? Oh oh, Risikoooo! Schwiegerpapa wittert Morgenluft. Arrangiert ein Treffen nur mit den Hergelaufenen. Macht ihnen Frankreich schmackhaft. Der Wein, der Käse, die Karrierechancen! Warum schweifen in die Ferne? Das Gute liegt nah! Ja, gerade in der Provinz! Ach Paris, viel zu teuer!
Großer Plan: alles gefickt eingeschädelt! Nur: soo doof sind die Schwiegersöhne gar nicht! Aber trotzdem: grübel, grübel… Aber weiter: Die Schwiegereltern von Charles Koffi werden zwischendurch erwartet, aus dem Senegal. Hochzeit der Tochter! In Frankreich! Aber die liebt… eine Frau! Immerhin dunkel, aber wieder große Bewährungsprobe – diesmal für den Papa aus Afrika (grandios: Pascal N’Zonzi). Und der ist ja bekanntlich ein Claude Verneuil in, pardon, Schwarz. Der eine und der andere will nicht nachgeben. Womit haben sie das nur wieder verdient (so wieder der Originaltitel: Qu’est-ce qu’on a encore fait au Bon Dieu?)?
Aber: keiner ist hier wirklich dunkel, fies, gar grausam. Auch kein Witz! Gibt’s denn was zu lachen? Ja, gibt‘s! Könnte mehr sein! Teil 1 war witziger, amüsanter, weniger klamottig. Mehr Substanz anstelle von Tempo! Und nun: Verweile doch, Witz, damit Du auf der Zunge zergehst? Nö, Regisseur und Ko-Autor Philippe de Chauveron schreibt gerne schnell, 3 Monate hierfür – das musste reichen. Auf die Synchro bin ich gespannt. Da muss die Hälfte Franko-Schnellsprech weggesäbelt werden! Ich könnte noch… ach nein, geht nicht, nächster Termin wartet schon für die Nächste-Kritik-das-kann-man-sich-auch-alles-denken-denke-ich-bis-bald-mal-wieder…
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Monsieur Claude 2 | (C) Neue Visionen Filmverleih
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Max-Peter Heyne - 3. April 2019 ID 11326
Weitere Infos siehe auch: http://www.monsieurclaude.de/
Post an Max-Peter Heyne
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