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Filmkritik

Der Dschungel

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Der Bär ist wieder los! Mit Paddington in Peru geht es in die dritte Runde. Dieses Mal ist nicht mehr Paul King für Regie und Drehbuch zuständig, doch Dougal Wilson als Regisseur und Mark Burton & Jon Foster als Drehbuchautoren stehen ganz in der Tradition, einen turbulenten Unterhaltungsfilm für die ganze Familie zu erschaffen. Rund sieben Jahre sind seit Paddingtons letztem Leinwandabenteuer vergangen, der einst als kleiner Bär alleine in London ankam und von der Familie Brown aufgenommen wurde. Die Kinder der Familie sind nun fast erwachsen: Sohn Jonathan (Samuel Joslin) hat sich in sein Zimmer zurückgezogen und bastelt an Erfindungen, Tochter Judy (Madeleine Harris) ist auf der Suche nach einem Studienplatz und wird bald das Haus verlassen. Paddington selbst ist nun soweit, dass er britischer Staatsbürger werden konnte und einen Pass bekam.

Es dauert gar nicht lange, da kommt dieser Pass auch zum Einsatz, denn Paddingtons erster Ersatzmutter, der Bärentante Lucy, geht es nicht so gut, weshalb Paddington sie in Peru besuchen will. Mutter Mary Brown (Emily Mortimer) will die Gelegenheit beim Schopfe packen und ihn mit der ganzen Familie nach Peru begleiten, denn die hat sich ziemlich auseinandergelebt und soll wieder zusammenwachsen. Vater Henry (Hugh Bonneville) hat Ärger auf der Arbeit und kann eine Abwechslung gut gebrauchen. In Peru angekommen, erfahren sie, dass Tante Lucy verschwunden ist und sie den Dschungel durchqueren müssen, um sie zu finden.

Auch wenn Paddington (deutsche Stimme: Elyas M'Barek) etwas gesetzter wirkt, ist er immer noch ein Tolpatsch und ihm geschehen ständig Missgeschicke. Aber er ist so charmant, höflich und liebenswert, dass man ihm nichts übel nehmen kann. In London besucht er immer noch regelmäßig seinen besten Freund, den Antiquitätenhändler Mr Gruber (Jim Broadbent), der ihm für die Reise ein antiquarisches Buch über Peru schenkt, das ihm wertvolle Einblicke verschafft. London ist dieses Mal nur zu Anfang und am Ende der Schauplatz, denn ein Teil der Dreharbeiten fand tatsächlich im peruanischen Dschungel und der hochgelegenen Ruinenstadt Machu Picchu statt, die für sich alleine schon bemerkenswerte Schauwerte erzeugen.

Die Familie Brown ist eine nette Durchschnittsfamilie der Mittelklasse und da haben die Schauspieler verhältnismäßig wenig Spielraum zur Entfaltung. Deswegen hat man ihnen wohl von Anfang an exzentrische Charaktere an die Seite gestellt, die für entsprechende Aufregung sorgen und diese durchweg mit berühmten Schauspielern besetzt. In Peru spielt Olivia Coleman eine durchgeknallte und mitunter singende Nonne, und Antonio Banderas schippert die Familie als Flussschiffer den Amazonas entlang. Dabei wird er von goldgierigen, obwohl längst verstorbenen, Ahnen verfolgt, denn diese bilden sich ein, mit Hilfe der Browns den sagenhaften Schatz der Ureinwohner finden zu können. Die Familienähnlichkeit ist frappierend, denn die fünf Ahnen werden alle von Banderas selbst gespielt inklusive einer schwedischen Flugpionierin. Doch er ist nicht der Einzige, der sich für den geheimen Ort interessiert, zu dem ihn Paddington und die Familie Brown führen sollen.

Der Film enthält nicht mehr ganz so viel Slapstick wie seine Vorgänger, aber immer noch genug, um vor allem kleinere Kinder zu entzücken. Den Jugendlichen wird auch Raum gegeben, der mittleren Generation ebenfalls und die Älteren werden wieder von der unverwüstlichen und wehrhaften Haushälterin Mrs Bridge (Julie Walters) vertreten, die zur Familie gehört. Erfahrene Zuschauer können sich wieder an Persiflagen auf berühmte andere Filme erfreuen, dieses Mal z.B. aus Sound of Music, Indiana Jones und Fitzcarraldo. Viel mehr soll an dieser Stelle gar nicht vorweggenommen werden, weil es einige Überraschungen gibt. Sally Hawkins, die ursprüngliche Mrs Brown, konnte dieses Mal nicht dabei sein, soll aber mit der Besetzung von Emily Mortimer sehr zufrieden gewesen sein.

*

In Großbritannien feierte der Film das erfolgreichste Startwochenende seit dem letzten Bond-Film aus dem Jahr 2021. Insgesamt ist kindgerechtes und familientaugliches Entertainment für alle Generationen dabei herausgekommen mit der gewohnten Botschaft von Güte, Weltoffenheit, Toleranz, Zusammenhalt und Courage. Gerade in Zeiten der Unruhe und gesellschaftlichen Spaltung ist es schön, bei knapp zwei Stunden gefüllt mit Lachen, Klamauk und Eskapismus ein Stück weit seine Batterien wieder aufladen zu können.

Am Ende des Films besucht der gutherzige Paddington den Gauner aus dem zweiten Film im Gefängnis. Phoenix Buchanan (Hugh Grant) wird bald entlassen und hat schon tolle Pläne, was er dann alles machen will... Sieht sehr nach Paddington 4 aus!



In Machu Picchu findet der Showdown statt. Im Vordergrund Paddington, dahinter Jonathan (Samuel Joslin), Judy (Madeleine Harris), Mary (Emily Mortimer), Henry (Hugh Bonneville) und Mrs Brigde (Julie Walters) | © Studiocanal

Helga Fitzner - 29. Januar 2025
ID 15124
Weitere Infos siehe auch: https://filme.studiocanal.de/movie/paddington-in-peru


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