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Rezension

Geige mit Schwanz

David Garrett als "Der Teufelsgeiger"




Stargeiger David Garrett (33) wird auf Wikipedia erst mal nur mit sog. Chartplatzierungen seiner derzeit florierenden und aktuellen Geigen-Alben aufgelistet. Hiernach wird erlesbar, dass er schon mit drei - quasi als Spätsäugling - von seinem Vater, einem Geigenauktionator und Juristen, Geigenunterricht erhielt. Die Eltern (seine Mutter wird ganz nebensächlich als US-amerikanische Startänzerin erwähnt) taten - nachdem der kleine David "Jugend musiziert" mit fünf gewonnen hatte - kurzerhand beschließen, ihn fortan als Marke David Garrett (also mit dem Nachnamen der Mutter) an die Auftrittsfront zu schicken; eigentlich hieß er ja, wie sein Vater, Bongartz, aber Bongartz klang halt nicht so zündend wie z.B. Garrett... Dieses Alles war und ist den Geiger-Fans von David Garrett hinlänglich bekannt; der so Gemeinte leiert es, auf dieses Thema angesprochen, fast in jeder Talkshow immer wieder rauf und runter. "Mir wurde immer alles aufoktroyiert: Was ich spielen sollte, was ich in Interviews sagen und nicht sagen sollte." Usw.

Was den Schreiber dieser Zeilen hier erstaunte, war die Tatsache, dass Garrett sogar mal unter dem Dirigat Claudio Abbados Mozarts Violinkonzerte aufgenommen haben soll - also (und höchstwahrscheinlich) lange noch bevor er dann die sog. E-Musik mit "seiner" sog. U-Musik eintauschte und seither crossovermäßig unterwegs ist. Und: Als "größten Violonisten seiner Generation" will ihn der Geigen-Weltstar Yehudi Menuhin (1916-1999) einst bezeichnet haben - sicherlich eine senilbedingt-zufällige Entgleisung des Barons oder vielleicht sogar nur ein Gerücht, denn:

Im Produkt Der Teufelsgeiger, das angeblich Paganini meinen würde, merkt man davon (= "größter Violonist" bla bla bla bla) rein nichts; das filmmusikartige Rumgefidle hört sich grausig an. Die hundertvierundvierzig Spielminuten inkl. des gesprochenen Geseires (Drehbuch und Regie: Bernard Rose [Muppet-Show, letzte Staffel; Anna Karenina, 1997; Mr. Nice, 2010]) wurden im Übrigen dann auch von Garrett, der sich als Mitproduzent ausweisen lassen wollte, finanziert.

Der gebürtige Aachener scheint, wie verschiedentlich vermittelt wird, von schwächelnder Persönlichkeit zu sein. So etwas schreit geradezu nach einer Art persönlichkeitsstrukturaufbauender oder auch -korrigiererischer Selbstverwirklichung! warum daher nicht auch mal irgendwas mit Filmen oder so?


* * *

Alle Bewertungsmaßstäbe, was nun das Filmprodukt an sich betrifft, würden total daneben greifen, denn es gibt für es kein ernst zu nehmendes und also künstlerisches "Grundempfinden"!

Jared Harris (als Urbani), dem man seine Bühnentauglichkeit wohl anmerkt, muss lt. Skriptvorlage einen Teufelsdiener spielen, also irgend so was in der Richtung von Salieri aus dem weltberühmten Mozart-Film von Miloš Forman - funktioniert beim Teufelsgeiger allerdings mitnichten; es ist einfach stümperhaft und dumm gedacht.

Bei der Auch-Mitproduzentin Veronica Ferres (als Elisabeth Wells) war man sehr oft versucht zu meinen, dass sie eine nicht so gute Schauspielerin sei - mit ihrem tantenhaften Gastauftritt im Teufelsgeiger haben sich die allerletzten Zweifel diesbezüglich ganz und gar zerstreut.

Und David Garrett selbst: Er kommt als langhaarige Schlaftablette rüber; nicht einmal dass wir uns an den arg verklemmten Sex-Szenen und also seinen doch fürwahr sehr schönen und sehr makellosen Körper hätten über die Gebühr hinaus erquicken können - - sein Gesamterscheinungsbild gähnt höhlend nichts als lauter Langeweile; warum hatte ihm dann eigentlich Niemand von den Verantwortlichen sagen wollen, dass er einfach keine Stimme, die zum Aufsagen von Rollentexten tauglich wäre, hat?

Hauptsache Knete, Margarete!

Schlimm.




Im Dunkeln ist gut Munkeln - David Garrett (untere Position) in einer Sex-Szene aus seinem Film Der Teufelsgeiger | © Universum Film GmbH



Bewertung:    

Andre Sokolowski - 1. November 2013
ID 7314
DER TEUFELSGEIGER (D/I 2013)
Kamera, Drehbuch und Regie: Bernard Rose
Szenenbild: Christoph Kanter
Kostümbild: Birgit Hutter
Schnitt: Britta Nahler
Filmmusik: David Garrett & Franck van der Heijden
Besetzung:
Niccolò Paganini ... David Garrett
Urbani ... Jared Harris
Ethel Langham ... Joely Richardson
John Watson ... Christian McKay
Elisabeth Wells ... Veronica Ferres
Lord Burghersh ... Helmut Berger
Primrose Blackstone ... Olivia d'Abo
Charlotte Watson ... Andrea Deck
u.v.a.


Weitere Infos siehe auch: http://teufelsgeiger-film.de/


http://www.andre-sokolowski.de



 

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Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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