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Rezension

Filmstart: 23. Januar 2014

I, Frankenstein (USA/AUS 2013)

Regie: Stuart Beattie



Damit bloß keiner je auf den verwegenen Gedanken käme, dass es sich beim Film I, Frankenstein, der nun seit heute in den deutschen Kinos läuft, um ein Remake des weltberühmten Klassikers mit Boris Karloff aus dem Jahre 1931 handeln würde - freilich nicht. Die hundertfachen Filmaufgüsse oder -adaptionen nach der Mary-Shelley-Vorlage, die seither hergestellt gewesen waren, hatten allesamt nicht annähernd die Güteklasse ihres großen "Vorbilds" resp. ihrer großen Steilvorlage; allenthalben fällt mir da noch jener irgendwie ganz gut gemachte Streifen von Kenneth Branagh vor 20 Jahren, wo Robert De Niro das uns allen so vertraute Monster spielte, ein, o ja, der war schon sehenswert...

Schon sehenswert ist freilich auch das aktuelle Frankenstein-Monster, gespielt von Aaron Eckhart! An dem ist nun wahrlich nichts, was unserem ästhetischen Verständnis irgendwie zuwider wäre, auszusetzen, und für manchem (von uns) könnte er sogar einem gewissen maskulinen Schönheitsideal ganz vorbildlich entsprechen: markantes männliches Gesicht, begnadete Konturen eines Körpers wie aus einem Fitnesskatalog; womöglich könnten da noch, aber allerhöchstens, die zig Narben oder Nähte, die die Hülle dieses Superakrobaten angeblich zusammenhalten würden, etwas irritieren - abstoßen gewiss dann nicht!

Wir ahnen also längst: Hier haben wir es mit 'ner neuen Frankenstein-Generation zu tun - weg von dem schrecklich-schreckenshaften Äußeren, hin zum Menschheitserlösertyp; und damit kurz zum Plot des eigentlich mehr frankensteinunüblichen amerikanischen Produkts:




Sieht aus wie Larissa aus dem Dschungel-Camp, ist aber Yvonne Strahovski im Film I, Frankenstein - Foto © Metropolitan FilmExport

Sieht aus wie so ein Typ, der Frankenstein zur Strecke bringen will und ist tatsächlich auch so Einer, Bill Nighy im Film I, Frankenstein - Foto © Metropolitan FilmExport

Sieht Boris Karloff überhaupt nicht ähnlich, ist jedoch ganz selbstverständlich Aaron Eckhart in dem Film I, Frankenstein - Foto © Metropolitan FilmExport



Zwei prinzipielle Welten (also Weltanschauungen) stehen sich unversöhnlich gegenüber: die Gargoyles [das sind Anhängerinnen und Anhänger eines wehrhaft sich gebenden Verteidigungs-Ordens vom Erzengel Michael) und die Dämonen schlechthin. Die Einen werden angeführt von Königin Leonore (Miranda Otto), die Anderen vom Dämonenprinz Naberius (Bill Nighy). Und es geht also um nicht viel weniger als den Vernichtungsfeldzug entweder gegen das "Gute" oder gegen das "Böse"; hin und her. Zwischen die Fronten ist da plötzlich - nach einer über 200jährigen Irrfahrt - das schöne Frankensteinmonster geraten und schlägt sich, wie's Leben halt so spielt, auf die Seite einer ebenso zwischen die Fronten geratenen Wissenschaftlerin namens Terry (Yvonne Strabovski); die war im Reich des Bösen dafür zuständig oder missbraucht gewesen, eine Art von neuem Frankenstein zu kreieren - bisher fehlte ihr allerdings die Gebrauchsanweisung [jenes Tagebuch des Ich-Erzählers aus dem allbekannten Frankenstein-Roman der Shelley] hierzu...

Ja und mit Hilfe jeder Menge Filmtricks oder vorgetäuschter Pyrotechnik spielt sich nun der große Überlebenskampf - sowieso faselte man permanent über das generelle Überleben der Menschheit - ab; das Ganze dauert gottlob nicht viel mehr als 90 Minuten.

Am besten gefielen mir die visualisierten Filmbauten, z.B. mit der Riesen-Leonorenkathedrale à la Kölner Dom hoch dreizehn (oder mehr); das sah schon toll aus und könnte für Gothics ein Grund mehr sein, sich in diesen Film reinzubegeben und auch einzufühlen.

Unterhaltungswertig allemal.


Bewertung:    


Bobby King - 23. Januar 2014
ID 7542
I, FRANKENSTEIN (USA/AUS 2013)
Regie: Stuart Beattie
Drehbuch: Stuart Beattie und Kevin Grevioux
Produktion: Tom Rosenberg, Gary Lucchesi, Richard Wright und Sidney Kimmel
Musik: Johnny Klimek und Reinhold Heil
Kamera: Ross Emery
Schnitt: Marcus D’Arcy
Besetzung:
Aaron Eckhart (Adam, Frankensteins Monster)
Yvonne Strahovski (Terry)
Miranda Otto (Leonore)
Bill Nighy (Naberius)
Jai Courtney (Gideon)
Aden Young (Dr. Victor Frankenstein)
Kevin Grevioux (Dekar)
Socratis Otto (Zuriel)
Mahesh Jadu (Ophir)
Caitlin Stasey (Keziah)


Weitere Infos siehe auch: http://www.i-frankenstein.de/


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= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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