23. 9. 2012 – 13. 1. 2013, LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
MARILYN MONROE
In Fotografien von George Barris, Allan Grant, Milton H. Greene, Tom Kelley, Leif-Eric Nygård und Bert Stern – THE LAST SITTING
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Plakat zur Ausstellung, gestaltet von Uwe Eichholz (Aachen), Foto: Portrait mit Kette, 1962 © Bert Stern/Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann Mannheim
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Der ewige Mythos der Marilyn und die Flüchtigkeit der Norma Jeane
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Zum 50. Todestag der Schauspielerin zeigt die LUDWIGGALERIE Schloss in Zusammenarbeit mit Ina Brockmann und Peter Reichelt noch bis zum 13. Januar 2013 mit rund 100 Fotografien einen Querschnitt aus der Karriere Marilyn Monroes – von den ersten Aktbildern, geschossen von Tom Kelley, die es 1953 in die erste Ausgabe des Playboy schafften, bis hin zum berühmten Last Sitting, das Bert Stern 1962 nur wenige Wochen vor ihrem Tod für die Vogue durchführte. Letzteres wird schwerpunktmäßig behandelt und betont besonders, welches Facettenreichtum in der zur Kultblondine reduzierten Schauspielerin, die sich nichts sehnlicher wünschte als ernst genommen zu werden, steckte.
Die Bilderstrecke des Last Sitting zeigt Monroe beispielsweise elegant im schwarzen Abendkleid oder lediglich mit einer Kette oder einem transparenten Tuch bekleidet. Je mehr nackte Haut zum Vorschein kommt, desto stärker wird das Gefühl, dass das unschuldige und verletzliche Kind Norma Jeane Baker hinter dem Äußeren der Marilyn Monroe zum Vorschein kommt. Fragen zur Selbstbestimmtheit und dem Umgang mit Persönlichkeitsrechten nach ihrem Tod werfen insbesondere die Bilder der Fotoserie auf, die die Schauspielerin höchstpersönlich aussortierte, das heißt mit einem roten Marker zensierte. Auf ihnen scheint Norma Jeane zu sehr die Kontrolle über ihr Alter Ego Marilyn verloren zu haben.
Auch werden Bilder des Last Sitting ausgestellt, die Bert Stern ein paar Jahre nach Monroes Tod, ähnlich wie Andy Warhol, mit Techniken des Siebdrucks manipuliert hat. Während die ursprünglichen Fotografien harmonisch und schlicht wirken, erscheinen die Siebdrucke mit ihren grellen Farben disharmonisch, verzerrt und überladen. Eine gegensätzliche Wirkung dazu haben die schwarz-weiß Portraits, die Allan Grant im Juli 1962 für das Magazin Life machte. Im Fokus stehen dort besonders die Feinheiten in Monroes Gesichtsausdruck. Zu diesen Fotografien gehört auch das mutmaßlich letzte Foto, das von Marilyn Monroe vor ihrem Tod geschossen wurde. Vor dem Hintergrund dieses Wissens sieht man auf dem Foto eine Frau, deren Blick bereits nicht mehr in unserer Realität ruht.
Ein halbes Jahrhundert nach ihrem tragischen Tod ist der Mythos des Sexsymbols um keinen Tag gealtert. Allerdings wird die eigenständige und doch so zarte Persönlichkeit der Norma Jeane Baker hinter dem Image der öffentlichen Person Marilyn Monroe immer stärker hervorgehoben. Obwohl es zum 50. Todestag eine Unmenge von Veröffentlichungen und Inszenierungen jeglicher Art gibt, ist diese Ausstellung einen Besuch wert. Denn dort lassen die sparsam beschrifteten Fotografien genug Raum dafür, sich ein eigenes Bild von Norma Jeane Baker und ihrer wohl größten Rolle, die der Marilyn Monroe, zu machen.
Die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen bietet außerdem eine Reihe von (Themen-)Führungen, Vorträgen sowie Veranstaltungen für Kinder und Schüler an.
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Letztes Foto von Marilyn fotografiert am 6. Juli 1962 © Allan Grant/Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann Mannheim
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Lisa Krawczyk - 28. September 2012 ID 6242
LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
Weitere Infos siehe auch: http://www.ludwiggalerie.de
Post an Lisa Krawczyk
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