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MdM Museum der Moderne am Mönchsberg Salzburg

Chinas Kunst
Zwischen Aufbruch und Kommerz

Internationales Symposium im Museum der Moderne am Mönchsberg in Salzburg

Ein Bericht von Christa Linossi

Internationales Symposium mit nachstehend angeführten Referenten:
Helga Embacher (University of Salzburg, Department of History)
Margit Reiter(University of Salzburg, Department of History)
Felix Wemheuer(Univ.of Vienna, Dep.for East Asian Studies)
Susanne Weigelin-Schwiedrzik (Univ.of Vienna, Dep.for East Asian Studies)
Birgit Hopfener (mediator of culture, author and curator Berlin/Peking)
Alexander Ochs (Galleries Berlin/Beijing, Kurator)
Tsong-zung Chang (hanart TZ gallery, Hongkong)
Wang Fu(Künstler lebt in Berlin)
Liu Ding(Künstler lebt in Peking)
Lothar Albrecht(L.A. Galerie, Frankfurt)
Urs Meile(Galerie Urs Meile, Luzern/Peking))
Dieter Ronte(Kunstmuseum Bonn)
Uli Sigg(Sammler)
Shengtian Zheng(Yishu, Journal of Contemporary Art, Vancouver) – Moderation


Anlässlich der Ausstellung „Mahjong, Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg“ fand vom 19. – 21.Oktober 2007 im Museum der Moderne am Mönchsberg in Salzburg ein Internationales Symposium „Chinas Kunst Zwischen Aufbruch und Kommerz“ statt.

Auf dieser Ebene wurden Themen wie die historische Verknüpfungen zwischen China und Europa, die Globalisierung, die Entwicklung chinesischer Gegenwartskunst und die Frage „Was bleibt vom Hype?“ referiert und diskutiert.


Lothar Albrecht, Urs Meile, Shengtian Zheng, Dieter Ronte, Uli Sigg
Foto: © Wolfgang Schwanner


Am brisantesten war dabei die Diskussion darüber, wie sich in kürzester Zeit chinesische Künstler und Künstlerinnen in der internationalen Kunstszene etabliert haben. Seit 2007 hat die internationale Kunstwelt, welche bisher auf Europa und die USA fokussiert war, einen neuen wichtigen Termin im Kalender: die "ShContemporary" in Shanghai, eine weitere internationale Kunstmesse in China, die sich hauptsächlich auf asiatische zeitgenössische Kunst konzentriert.
Dies ist das Ergebnis einer mehrjährigen Vorbereitung auch aufgrund von Marktstudien, die nun westliche Sammler und Geschäftsleute nach China locken soll, um vom spektakulären Wirtschaftswachstum und - warum auch nicht - vom Kunstmarkt profitieren zu können.

Bisher wurden chinesische Kunstwerke nur über Auktionshäuser verkauft, Galerien wie bei uns, gab es keine. Nun jedoch wächst die Zahl der Galerien in China schnell, der Markt in dieser Branche entwickelt sich enorm rasch und zieht natürlich viele Interessenten an.


Chang Tsong-zung und Alexander Ochs
Foto: © Wolfgang Schwanner


Zur Zeit boomt der chinesische Kunstmarkt und es wurden astronomische Summen für Werke von chinesischen Künstlern bei den Auktionshäusern wie z.B. Sotheby’s im Jahr 2006 bezahlt. Neuerdings sorgen auch superreiche chinesische Sammler mit ihren Großeinkäufen auf Messen und Auktionen immer häufiger für Schlagzeilen. Ein Ende ist noch nicht in Sicht, jedoch könnte China aber auch Gefahr laufen, dass irgendwann der Markt zusammenbricht. Siehe am Beispiel Japan: Anfang der 80er Jahre wurde alles was an Kunst (ob gut oder schlecht) in Japan zu haben war, gekauft und in den 90ern kam es dann zum großen Börsen-Crash.
Daher stellt sich auch hier erneut die Frage „Was bleibt vom Hype?“ Er wird weiterwandern, vielleicht nach Indien, Ägypten, Afrika etc... China hat zur Zeit zwar den „Hype“, aber was es nicht hat, ist Kunstkritik! Uli Sigg will dieses Problem erkannt haben (ein Orden wird im sicher sein) und schrieb 2007 erstmalig einen Kunstkritikerpreis, der mit $ 10.000 dotiert ist aus. Allerdings stellt sich hier die Frage, hätte Europa und die USA nicht auch dringend Kunstkritiker nötig?
Qualität statt Quantität sollte nicht nur in China, sondern auch in Europa und überhaupt am internationalen Kunstmarkt oberstes Gebot sein. Die Qualität leidet schon seit Jahren darunter.
Künstler werden immer mehr und mehr zu Dienstleister, was mit Kunst absolut nichts mehr zu tun
hat. Zur Zeit zählt nur: „Wer die beste Marketingstrategie hat, bei dem wird auch das Geld sprudeln!“


Christa Linossi - red / 5. November 2007
ID 00000003524

Weitere Infos siehe auch: http://www.museumdermoderne.at/





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