CHRISTA LINOSSI
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Berg-Sichtweisen nennt sie diese – politische – Arbeit. Hier ist der Berg der heimliche Beobachter. Durch ein gut kaschiertes Fenster kann er die Menschen beobachten oder auch auf sie aufpassen. In den Bergen verliert Christa Linossi jeglichen Kontakt zur Umwelt, vergisst Kriegsstimmungen, Konsumverhalten und tankt auf | Foto unten (C) Christa Linossi
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"Jedes Ding, flüsterte Eißpin, hat seinen Schatten. Der Schatten ist die dunkle Seite, die jedem innewohnt. Solange er an uns gekettet ist, ist er unser Sklave, aber sobald man die Schatten von ihren Besitzern trennt, zeigen sie ihr wahres Wesen. Dann werden sie böse, wild und gefährlich."
(Walter Moers, Der Schreckensmeister)
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Asphaltlandschaften | Foto (C) Christa Linossi
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In Österreich, genauer gesagt in der Steiermark, ist Christa Linossi geboren. Von daher stammt wahrscheinlich auch ihre Vergötterung für die Natur und die Berge.
Licht und Schatten, Steine und Berge - das sind ihre Themen. Die Schatten stehen alleine, auf der Suche nach einem Herren. Ist es das Licht im Berg?
Christa Linossi, die sich selber eine "steierische Eiche" nennt, verbindet ihre beiden Leidenschaften miteinander, und daraus entstehen dann diese beunruhigenden, schönen und spannenden Fotoarbeiten.
Einer Kunstrichtung will sie nicht angehören. Kunst sei Veränderung, sagt sie, und so arbeitet sie auch. Es gibt keinen Christa-Linossi-Stil, so wie es etwa (zum Vergleich) einen Baselitz- oder Neo-Rauch-Stil gibt. Sie behandelt Themen, die ihr gerade vor die Linsen laufen bzw. in die sie hinein läuft, und das passiert eben meistens in der Natur. Sie verlässt einen Weg ohne Zögern, um einen anderen zu suchen und zu betreten, ohne wirklich ankommen zu wollen. Berührungsängste sind kein Thema für sie, und ihre persönliche Widergabe der Natur ist distant und minimal. Butterblumen und Enzian kommen darin nicht vor.
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Schatten der Vergangenheit | Foto (C) Christa Linossi
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Ein ausgiebiges Geschichtswandeln in den Gängen des Holocaust-Mahnmals in Berlin hat sie zu dem Werk Schatten der Vergangenheit inspiriert. Sie hat sich selber als irrenden Schatten in das Foto eingebaut.
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Spurensuche wohin | Foto (C) Christa Linossi
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Die Arbeit Spurensuche wohin hat mich spontan an den Hitchcock Film Spellbound denken lassen, und ihre Asphaltlandschaften erinnern an Gebirgszüge. Einige Fotos haben etwas Metaphysisch-Romantisches, und man ist hin und her gerissen zwischen Giorgio di Chirico und Caspar David Friedrich. Kälte und Beklommenheit fällt uns ein, manchmal tragen ihre Arbeiten aber auch surrealistische Züge.
In Salzburg hat sie Kunstgeschichte, Publizistik und Bühnenbildnerin studiert.
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Christa Blenk - 6. November 2013 ID 7337
Weitere Infos siehe auch: http://eborja.unblog.fr/artistes-artistas/christa-linossi/
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