24. 2. - 18. 3. 2011, Galerie Maria Cilena (Mailand)
Ausstellung: “Standby”
Hannes Egger / Olga Danelone
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Olga Danelone - (C) http://www.danelone.it
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Zwei unterschiedliche Künstler und doch ein gemeinsames Thema. „Standby“ - so heißt die Ausstellung, die z. Z. in Mailand in der Galerie Maria Cilena gezeigt wird.
Danelone Olga, 1964 geboren in Udine, studierte Kunst und Multimedia in Udine und Urbino.
Hannes Egger, 1981 geboren in Meran, studierte an der Universität Wien Philosophie und an der Universität „La Sapienza“ in Rom Kultur und Organisation. Seit 2008 ist er freischaffender Künstler, Kulturvermittler und Kulturmanager.
Wie der Titel „Standby“ schon verrät, geht es hier um ein Innehalten der Bildwelten, wo Vergangenheit und Gegenwart aufeinander prallen.
Hannes Egger setzt sich bei seinen Arbeiten mit archaischer Kunst auseinander. Es sind Arbeiten, die sich mit Schrift- bzw. Sprachzeichen des indianischen, jungsteinzeitlichen oder ozeanischen Ursprungs auseinandersetzen. Es ist eine Reduktion, gekoppelt mit der Aussage durch Reduktion. Er lässt sich auf die Schriftzeichen ein, seine Arbeiten sind les- und nachvollziehbar. Egger geht es im Prinzip um die Grundthemen wie Denken und Handeln. Die Arbeiten erscheinen zum Teil als ironisch oder sind schwermütig und geben doch wieder Rätsel auf und beschäftigen sich auch mit den Themen Macht, Wachstum und Tod. Interessante Projekte sind z. B. die drei Stelen, wo man (beim ersten Hinsehen) auf Marterpfahle tippen würde. Sie sind jedoch mit Stirn und Nase und Mund versehen. Es entpuppen sich daraus Logos, ein Kuss, ein Zähnefletschen und ein erstauntes O. Egger bezeichnet sie deshalb als Logos, weil Logos aus dem Griechischen kommt und es die Bedeutung für Wort und Rede darstellt. Eggers verwendet daher auch nur die Farbelemente Rot, Weiß und Schwarz. Weitere Werke von Egger sind auf unbehandelten, groben Leinen entstanden. Auch hier wieder Zeichen und Logos, die sich ans Indianische und die Jungsteinzeit-Völker anlehnen...
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Hannes Egger, Der Tod, 120x120, Acryl auf Leinwand - (C) http://eggerhannes.wordpress.com
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Olga Danelone arbeitet mit neuen Medien. Sie scannt Grafiken, Schriften, Fotomaterialien sowie Zeitungsausschnitte ein und verändert sie am Computer. Somit entsteht ein neues Bildmaterial. Dieses Bildmaterial bearbeitet Danelone mit Farbe und Wachs im Nachhinein noch einmal und lässt somit eine weitere Transformation entstehen.
Die Ausstellung als Gesamtes betrachtet ergibt einen Kontext der beiden Künstler, die vom Ursprünglichen der Menschheit mit der Zeichensprache beginnt - bis in die Neuzeit, die nur mehr auf digitale, elektronische Technik setzt; und trotzdem spricht die digitale Welt auch nur in einer Bildsprache. „Standby“ ist somit der richtige Ausdruck, um Beide(s) als gemeinsame, unabhängige Bildwerke neu zu überdenken.
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Christa Linossi - red. 11. März 2011 ID 5095
Weitere Infos siehe auch: http://vimeo.com/20201780
Post an die Rezensentin: christa.linossi@kultura-extra.de
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