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Portrait

30. April 2016

HAMBURGER

KUNSTHALLE


Wiedereröffnung nach umfassender Modernisierung


Eines der vielen Plakatmotive anlässlich der Wiedereröffnung der Hamburger Kunsthalle | Foto (C) Liane Kampeter


Jetzt gehört alles zusammen und erstrahlt im neuen Licht. Die Renovierung der Hamburger Kunsthalle ist in die Zukunft gedacht, und so ist diese ehrwürdige Institution auch neu definiert worden. Mit kontroversen und auch schwierigen Themen und Positionen zu Kunst und Gesellschaft soll das breite Publikum angesprochen werden. Es wird spartenübergreifende Veranstaltungen geben wie z.B. Musik zum Gemälde oder eine Spiel-Wanderkarte für Kinder.

Die Sammlungen Alte Meister, 19. Jahrhundert, Klassische Moderne sowie Kunst der Gegenwart sind mit Farbe und Eleganz erweitert worden. Vielleicht hat die Ausstellung Spot On während der fünfjährigen Umbauphase dazu beigetragen, dass Kunst lebendig sein kann, selbst wenn sie 700 Jahre alt ist. Man kann historische Kunstwerke in einem neuen Kontext betrachten, und es lässt sich mit Kunst viel über Geschichte erfahren. Also, ran an die Kunst!

So ist auch gleich der Wonnemonat Mai mit freiem Eintritt und einem großen Rahmenprogramm geöffnet. Das erste Wochenende wird mit einem großartigen Programm gefeiert.

Mit dem wieder erschlossenen historischen Haupteingang und dem lichtdurchfluteten Foyer vis-à-vis der Alster und der Galerie der Gegenwart betritt man das Gebäude mit neuen Sammlungsräumen, dem Veranstaltungssaal "Werner-Otto-Saal", den Serviceräumen, dem Café "Das Liebermann". Über zwei chronologisch angelegte Rundgänge kann man wahlweise zur Gegenwartskunst oder zur Kunst vor 1960 gelangen.

Und was soll man sagen, alles ist in Time und im vorgesehenen Budget geblieben. Außerordentlichen Dank gebührt der Otto-Stiftung mit Alexander Otto und seiner Frau Dorit Otto; durch ihre Spende in Höhe von 15 Mill. Euro ist das Ganze erst ins Rollen gekommen.



Plakat mit den Sturmmasken Balaclava von Rosemarie Trockel. Sie erinnern daran, seine Identität zu wahren, aber auch an Vermummungsverbot und Pussy Riot. | Foto (C) Liane Kampeter



Kunsthallendirektor Hubertus Gaßner - im Hintergrund Dorit und Alexander Otto (Otto-Stiftung) | Foto (C) Liana Kampeter



Durch die farbigen Wände bekommen die Bilder eine neue Strahlkraft. | Foto (C) Liane Kampeter


Der Senat legte 7 Mill. drauf - und dann wäre noch die reibungslose Zusammenarbeit der Behörden zu erwähnen; sie hat auch eine Neuplanung der Außenflächen ermöglicht. Natürlich gab es viel Diskussion und Planungsbedarf, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Allein die 1.151 Quadratmeter historischer Terrazzoboden sind ein Genuss fürs Auge. Viel liegt auch im Verborgenen, hinter den Wänden, unter dem Boden, neue Lüftungs- und Kühlsysteme, neue Beleuchtung, Schallschutzdämmung, edles Parkett. Das Depot konnte erneuert werden.

Es gibt umfassend modernisierte Räume für Bildung und Vermittlung, und alles ist mehr miteinander verbunden.

Circa 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche wurden hinzugewonnen, endlich gibt es farbige Wände wie Salbeigrün oder leuchtendes Gelb, welche die jeweilige Epoche emotional unterstützen. Alte bekannte Bilder erzählen neue Geschichten, und man hat sozusagen demokratisch gehängt; große Gemälde sind nicht nur in großen Räumen zu finden, und kleine Bilder hängen an der großen Wand. Alles sieht sehr kostbar aus.

Durch den unterirdischen Übergang mit der LED-Installation von Jenny Holzer kommt man zur zeitgenössischen Kunst. Durch diese Verbindung erhält man einen Gesamteindruck, was Kunst bedeuten kann: eine intellektuelle aber auch kontemplative Auseinandersetzung. Man kann die Welt durch die Augen anderer Menschen sehen.

Im Foyer wird es im jährlich wechselnden Rhythmus - Titel "Neuland" - eine eigens für diesen Raum konzipierte Kunst geben. Zur Zeit sind Skulpturen aus künstlichem Stroh von der südkoreanischen Installationskünstlerin Hagere Yang zu bewundern.

Kunsthallendirektor Hubertus Gaßner lobt alles über den grünen Klee - zu Recht.

Plakate in der ganzen Stadt laden ein, den freien Eintritt im Mai zu nutzen.


Liane Kampeter - 1. Mai 2016
ID 9287
Weitere Infos siehe auch: http://www.kunsthalle-hamburg.de


Post an Liane Kampeter

http://www.liane-kampeter.de



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