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Museum im Check

MODERNE GALERIE

in Saarbrücken



Foto: Jean-Noel Pettit



Zur Stiftung Saarländischer Kulturbesitz gehören mehrere renommierte Museen des Saarlandes: Die MODERNE GALERIE, die Alte Sammlung des Saarlandmuseums, das Museum für Vor- und Frühgeschichte und die Römische Villa Nenning in Perl-Nenning sowie das Deutsche Zeitungsmuseum in Wadgassen. Diese Einrichtungen sind an vier unterschiedlichen Standorten untergebracht.

Die MODERNE GALERIE [s. Foto o.re.] liegt direkt an der Saar, auf der St. Johanner Saarseite, nur 50 Meter vom Staatstheater entfernt, umgeben von Bäumen und einem zum Museum gehörenden Skulpturengarten. Die Sammlung zählt zu den qualitativ hochwertigsten im Südwesten.

Ein großer Teil ist der Klassischen Moderne gewidmet. Er umfasst die Avantgarde vom Impressionismus bis in die 1960er Jahre. Die Berliner Sezession ist reich mit Werken von Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt vertreten. Ihnen stehen Bilder von französischen Künstlern wie Gustave Courbet, Paul Gauguin, Claude Monet, oder Sisley gegenüber. Zwischen expressionistischen Bildern von Max Beckmann oder Otto Dix und Albert Weisgerber glänzen und leuchten die Plastiken von Alexander Archipenko, Rudolf Belling oder Auguste Rodin. Auch die Künstlergruppen Die Brücke und Der Blaue Reiter sind großzügig in der MODERNEN GALERIE vertreten.



Raumansicht mit Bellings Dreiklang und Oskar Schlemmers Blaue Frauengruppe (1931) im Hintergrund | Foto: Jean-Noel Pettit


Auf der anderen Seite des Museums, übergangslos, erreicht man die Arbeiten und Installationen der zeitgenössischen Kunst von Performance Künstlern wie Daniel Hausig, Marcel Odenbach. Gregor Hildebrandt oder Pae Whites. Dort steht auch die Klanginstallation von Christina Kubisch, Das Glashaus (2003), und die Rauminstallation All of the Things I have Ever Lost von Claire Morgan [s. Foto unten].



Claire Morgan, All of the Things I have Ever Lost (2021)
Foto: Jean-Noel Pettit


Morgans organische Skulptur aus recycelten Plastikfragmenten stellt einen Wal dar, dessen Schwanzflosse nach oben ragt, während der Körper im Boden zu versinken droht.

Abgesehen von der hervorragenden Sammlung an Bildern verfügt das Museum über eine Grafische Sammlung mit rund 18.000 Blättern.

*

Der Architekt Hanns Schönecker aus St. Ingbert hatte sich im Wettbewerb für den Originalbau 1965 durchgesetzt. Leicht, filigran und hell kommt der Bau mit seinen großzügigen Ausstellungsräumen daher. Schönecker setzte seinerzeit eine Reihe schlichter Pavillons auf quadratischem Grundriss auf flachen Fundamenten in den die Saar flankierenden Auenwald. Die Architekten Kuehn Malvezzi, bbz Landschaftsarchitektur zusammen mit dem Frankfurter Michel Riedel, Wenzel + Wenze haben 2017 den Erweiterungsbau für die MODERNE GALERIE nach vielem Hin und Her und der Bewältigung großer, auch finanzieller, Probleme und sogar Baustopp fertigstellen können. Seitdem hat das Museum 1.500 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche auf jetzt insgesamt acht Sälen, darunter einen 14 Meter hoher Raum für Installationen der zeitgenössischen Kunst. Der Museumsparcours schraubt sich türenlos auf hellgrauem Gussasphalt in einer leichten Spiralbewegung von Raum zu Raum durchs Atrium in die Höhe. Dies erzeugt eine helle Leichtigkeit und ein sehr angenehmes Raumgefühl, das durch die zum Teil großen Fensteröffnungen, die die Natur ins Gebäude holen, verstärkt wird. Ein Wortteppich ziert die Betonplatten vor dem Museum und an den Außenwänden. Den Skulpturengarten mit Plastiken aus dem 20. Jahrhundert gibt es seit 1992. Die hierfür ausgewählten Arbeiten stehen im Dialog zueinander.

Moderne Museumsbauten gerade ab den 1970er Jahren sind oft selber beeindruckende architektonische Kunstwerke und ihre Erschaffer vergessen manchmal, dass sie vor allem Bildern einen Plattform geben sollen. Die Architekten der MODERNEN GALERIE in Saarbrücken haben diskret und bewusst darauf verzichtet, mit ihrem Bau die Kunst in den Räumen übertreffen zu wollen. Die Moderne Galerie in Saarbrücken steht aufgrund ihrer bedeutenden architektur-geschichtlichen Situation heute unter Denkmalschutz und zählt zu den Pionierbauten der frühen Bundesrepublik.

Christa Blenk - 17. Dezember 2024
ID 15064
In der MODERNEN GALERIE werden regelmäßig Wechselausstellungen gezeigt. Zur Zeit ist dort Marc Chagall mit seiner Auseinandersetzung der Heiligen Schrift (noch bis 13. April 2025) zu sehen. Am 5. Januar 2025 endet die Retrospektive zum 100. Geburtstag von Oskar Holweck.

"Bilder haben komplizierte Schicksale wie Menschen" hat 1956 Margarete Weisgerber-Collin geschrieben. Die Schau Bilder / Schicksale – Provenienzforschung und "Entartete Kunst" endet am 31. Dezember 2024.

Am 14. Dezember 2025 wird Bienvenue dans le voisinage – Ingeborg Knigge eröffnet.

Die Ausstellung RADIKAL – Künstlerinnen* und Moderne 1910-1950 beginnt am 8. Februar 2025.

Das Museum öffnet täglich (außer Montag) von 10 bis 18 Uhr.

Der Eintritt ist 10 Euro.


Weitere Infos siehe auch: https://www.modernegalerie.org


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