Museum für
Naturkunde
Berlin
(MfN)
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Eine der Top-Adressen der Berliner Museumslandschaft ist das 1889 von Kaiser Wilhelm II. in der Invalidenstraße eröffnete MUSEUM FÜR NATURKUNDE. Es war seiner Zeit aus drei einzelnen Museen hervorgegangen, die mit der 1810er Gründung der neuen Friedrich-Wilhelms-Universität (der heutigen Humboldt-Universität Unter den Linden) entstanden waren: dem Anatomisch-Zootomischen Museum, dem Mineralogischen Museum (ab 1814) und dem Zoologischen Museum. Und das neue Haus war halt als Mittelpunkt eines neuen naturwissenschaftlich-technischen Instituts- und Museumszentrums gedacht.
"Entgegen der anfänglichen Planung wurden dem Publikum nicht alle Sammlungen zugänglich gemacht, sondern es wurde eine Trennung von 'Schausammlung' und 'Hauptsammlung' vollzogen. Dies galt damals als revolutionär und setzte sich anschließend überall durch.
In den 1930er Jahren trafen die Saurierknochen aus der großen Tendaguru-Expedition ein und wurden im Lichthof zu Skeletten montiert. Weiteren Veränderungsbestrebungen setzte jedoch der Zweite Weltkrieg ein jähes Ende. Im Krieg wurde der Ostflügel des Gebäudes stark zerstört. Die Mehrzahl der Objekte – 75 Prozent der Sammlung – konnte jedoch in Sicherheit gebracht werden. Nach Kriegsende wurde das Museum für Naturkunde als erstes Museum in Berlin, am 16. September 1945, wiedereröffnet.
Die Sicherung der Sammlungen und die Reparatur des Gebäudes bestimmten die ersten Jahre nach dem Krieg. In den 1950er Jahren wurden in den Sälen neue Dauerausstellungen eingerichtet. Forschungsreisen wurden nach Kuba, in die Mongolei und die Sowjetunion unternommen. Besuche von Vertretern westlicher Länder blieben jedoch die Ausnahme. Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung 1989/1990 wurde das Museum zunächst in den drei Instituten für Mineralogie, Paläontologie und Systematische Zoologie reorganisiert.
Es folgten Renovierungen und Modernisierungen des Gebäudes. Es wurden Dächer und Teile der Fassade saniert und neue Labortrakte geschaffen.
2006 wurde das Museum in den drei Abteilungen für Forschung, Sammlungen sowie Ausstellungen und Öffentliche Bildung reorganisiert. Im Juli 2007 konnten Dank Finanzierung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und der Europäischen Union (EFRE) vier Säle renoviert und mit den neuen Ausstellungen Saurierwelt, Evolution in Aktion, System Erde sowie Kosmos & Sonnensystem eröffnet werden. Aufgrund seiner überregionalen Bedeutung wurde das Museum für Naturkunde Berlin am 1. Januar 2009 per Gesetz in eine Stiftung öffentlichen Rechts überführt und als Mitglied in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen.
Im September 2010 feierte das Museum für Naturkunde Berlin seinen 200. Geburtstag."
(Quelle: museumfuernaturkunde.berlin)
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Fassade des Museums für Naturkunde Berlin | Foto (C) MfN Berlin
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An die 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten derzeit am MfN, und die wissenschaftlichen Sammlungen von mehr als 30 Millionen (!) Objekten bilden ihre Arbeitsgrundlagen. Ein Blick in die Zukunft wird den Besucherinnen und Besuchern dahingehend vermittelt, dass sie zirka vier oder fünf Angestellten des Museums bei ihrer Arbeit um die so genannte Digitalisierungsstraße für Insekten quasi über die Schulten schauen können, wie sie dort Insekt für Insekt mit einer Pinzette an den Computer halten, um es einscannen und zu registrieren - sieht schon kafkaesk aus, wie sich zwischen ihnen dann das Fließband ohne anzuhalten fortbewegt...
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Hauptattraktion des MfN, ganz zweifelsohne: Saurier!
Der zentrale Lichthof - gleich wenn man das Haus betritt - zeigt in der Mitte vier und auf der rechten Seite drei Skelettnachbildungen von Dinosauriern, die den kleinsten und den jüngsten MfN-Besuchern sicherlich total "entgegenkommen"; seit Jurrassic Park ab 1993 in die Kinos kam, ebbte diese Begeisterung nie wieder ab, ja und natürlich hat es schon was Zwingendes, dem potenziellen Fressverhalten des T. Rex, der sich so Menschenleiber ungeniert als Appetithappen vergönnte, zuzusehen - schönster Horror also und genau das, was den Kids, obgleich sie vor Entsetzen jedesmal im Kino wie am Spieße schreien, absolut gefällt... Und apropos T. Rex:
2015 punktete das MfN damit, dass es das erste originale T. Rex-Skelett, was in Europa je zu sehen war, in seinem Haus ausstellen konnte resp. durfte - und es hatte/ hat auch einen Namen: Tristan Otto. "2014 erwarben die Unternehmer und Sammler Niels Nielsen und Jens Peter Jensen das Skelett und benannten es nach ihren Söhnen Tristan und Otto. Von Anfang an hatten sie vor, das Skelett für Forschung und Öffentlichkeit zugänglich zu machen und entschieden sich für das Berliner Naturkundemuseum. Hier trägt der T. Rex die Inventarnummer MB.R.91216, ist dadurch für die Wissenschaft identifizierbar." (Quelle: MfN) Das Museum stellte seinen Superstar, mit dem es seither weltweite Furore machte, ab 2020 dem Naturkundemuseum Kopenhagen für seine Sonderausstellung King of Dinosaurs leihweise zur Verfügung - doch in absehbarer Zeit wird Tristan Otto in das Stammhaus in Berlin zurückkehren; die Vorbereitungen für eine Extra-Ausstellung für ihn laufen bereits auf vollen Touren.
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Saurier-Skelette im Museum für Naturkunde Berlin | Foto: KE
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Außer den Dinoknochen, hunderten von ausgestopften Tieren und zig Mineralien usw. usf. gibt es so jede Menge anderes und garantiert nicht minder Hochinteressantes für die MfN-Besucher zu erleben:
Zum einen beispielsweise der Teilbereich "Kosmos und Sonnensystem": Im dunklen Treppenhaus kann man an einer multimedialen Show teilhaben, die auf einem 12 Meter hohen Projektionshimmel zu sehen ist; man begibt sich hierzu bestenfalls auf ein bereitstehendes Liege-Rondell, entspannt sich und schaut einfach in die Höhe - die Entstehung der Erde und des Universums wird erklärt; zum Schluss heißt es dann, es gäbe 100 Milliarden Galaxien und in ihnen 400 Milliarden Sterne. Ist es möglich?!
Und zum anderen - was ganz besonders wohltuend an einem Tag wie gestern (38 Grad im Schatten, mindestens) gewesen war - empfiehlt sich unbedingt die v.a. innenarchitektonisch überwältigende gläserne Nass-Sammlung; auch dieser geradezu gigantische Raum völlig im Dunkeln gehalten, nur die tausenden Glasbehälter mit den aus 70 Prozent Alkohol und 30 Prozent Wasser konservierten Tieren waren, fast schon wie aus sich heraus, beleuchtet. Und das Ganze bei einer Raumtemperatur von (sagen wir mal:) viel weniger als 20 Grad. Abkühlung pur! In den Nass-Sammlungen lagern übrigens insgesamt rund 1 Million Objekte in 80 Tonnen Alkohol. Sie füllen 276.000 Gläser, 12,6 Kilometer Regalfläche und drei Etagen des Sammlungsgebäudes.
Tolles Haus!!
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Blick in die gläserne Nass-Sammlung des Museums für Naturkunde Berlin | Foto: KE
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Gisela Herwig - 20. Juli 2022 ID 13718
Museum für Naturkunde Berlin
Invalindenstr. 43
10115 Berlin
Tel.: (030) 889140-8591
E-Mail: info(at)mfn.berlin
Öffnungszeiten
Di - Fr | 09:30 - 18:00 h
Sa, So, Feiertage | 10 - 18 h
Mo | geschlossen
Eintrittspreise
8 EUR | 5 EUR (erm.)
Weitere Infos siehe auch: https://www.museumfuernaturkunde.berlin/
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