Ursulas
Farborgiastik
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Bewertung:
Die Künstlerin Ursula (Schultze-Bluhm) wurde vor 102 Jahren in Mittenwalde geboren und verstarb 1999 im Alter von 78 Jahren in Köln. Sie zählt zu den bedeutenden deutschen Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung Ursula - Das bin Ich. Na und?, die bis Sommer dieses Jahres in der Domstadt zu sehen ist, ermöglicht "eine Neubetrachtung ihrer Arbeit. Gezeigt werden 236 Arbeiten, davon stammen 44 aus der Sammlung des Museum Ludwig".
"Die These, dass Surrealismus kein Stil sei, sondern eine Geisteshaltung, zeigt sich anschaulich in ihren Arbeiten. In ihnen untergräbt sie die Realität und findet das Unheimliche im Alltäglichen. Sie fordert Autoritäten der Gesellschaft und Kunst heraus, indem sie neue Welten ersinnt, in denen alte Hierarchien über Bord geworfen werden und neue Lebensweisen vorstellbar sind. Diese utopische Vorstellungskraft teilt Ursula mit Künstlerinnen wie Leonora Carrington, Leonor Fini, Dorothea Tanning und Unica Zürn.
Ursulas Werke verweigern sich in ihrem Wesen der eindeutigen Kategorisierung. Begriffe wie Naive Malerei, Surrealismus oder Individuelle Mythologie streifen bestenfalls einzelne Aspekte ihrer eigenwilligen Bilderfindungen, die stets eine intensive sinnliche Erfahrung vermitteln. Bereits 1954 integriert Jean Dubuffet Werke von ihr in sein Musée de l’Art Brut. Wie auch André Breton schätzte Dubuffet den unkonventionellen Erzählstil von Ursulas Texten und Bildern, die - zumindest auf den ersten Blick - außerhalb der Zeit zu stehen scheinen. Häufig weisen sie mythologische Bezüge auf, spiegeln dabei jedoch zumeist eigene Befindlichkeiten, Ängste und Obsessionen. 'Ich zwinge meine Visionen der Realität auf – ich bin ganz artifiziell', charakterisierte Ursula selbst ihre ungewöhnlichen Parallelwelten. Hier existieren extravagante Gestalten, oft ist das Heimliche und Unheimliche spürbar. Schönheit und Vergänglichkeit, das Feenhafte und das Monströse gedeihen in unmittelbarer Nachbarschaft. Ein bezeichnendes Leitmotiv Ursulas war Pandora, jene in der griechischen Mythologie aus Lehm geschaffene Frau, in deren Geschichte schlimmste Übel und vorzügliche Gaben untrennbar verwoben sind. Häufig bevölkern fantastische Mischwesen Ursulas Szenerien, allenthalben ist ihre Faszination für Transformation greifbar, hinterfragen ihre Arbeiten eingefahrene Dualismen wie Frau/Mann oder Mensch/Natur."
(Quelle: museum-ludwig.de)
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Was zuallererst auffällt, ist die unglaubliche Buntheit ihrer Bilder und Skulpturen.
Auf den zwei Etagen, die Ursulas Werke präsentieren, steht dann unsereiner fast wie unter Farb-Schock.
Es bereitet große Lust und zaubert zwanghaft gute Laune, wenn man so von einem zum andern Exponat entlang schlenderte, um sich so das eine oder andere ein bisschen näher in Betrachtung zu ziehen.
Nicht so kompliziert und kopflastig, wie das mitunterr dann bei andern Bildern und Skulpturen anderer zu registrieren ist.
Das Museum Ludwig hat einen ziemlich fetten Katalog zu Leben und Werk der Ursula herausgegeben - wer sich also noch näher für sie interessieren sollte, wäre mit der eingehenden Lektüre dieser Publikation gut an die Hand genommen...
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Installationsansicht im Kölner Museum Ludwig: Die Wächter-Familie von Ursula (re. im Bild) | Foto: KE
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Gisela Herwig - 31. März 2023 ID 14125
Weitere Infos siehe auch: https://www.museum-ludwig.de
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