Mal gucken,
wie das da
so war
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Vor allem als ein Publikumsmagnet versteht sich das direkt an der Spree rechts gegenüber vom Berliner Dom (Karl-Liebknecht-Straße, Laufrichtung zur Mauer) gelegene DDR Museum. Es wird - wie mir das bei meinem kurzen und mehr zufälligen Abstecher dorthin ganz oberflächlich aufgefallen war - bevorzugt von Touristen frequentiert; wobei: Museen, und egal in welcher Stadt auf diese Welt, werden selbstredend immer erstrangiger Weise von Touristen frequentiert, was wiederum mit keinem "Gütesiegel" für bzw. gegen derartige Einrichtungen zu verwechseln wäre... Jedenfalls scheint's Marketing vom DDR Museum ziemlich gut zu funktionieren; als ich neulich dort zu Gast war, war es proppevoll!
Der Sog der Einrichtung erklärt sich hausintern: "Wir zeigen den Alltag eines vergangenen Staates zum Anfassen. Dabei wird Geschichte lebendig, interaktiv und trotzdem wissenschaftlich fundiert vermittelt. Alltag – Mauer – Stasi: Die DDR auf einen Blick." (Quelle: ddr-museum.de)
Alles auf kleinstem Raum - oder es kam mir nur so vor (das mit dem kleinsten Raum), weil halt so viele (vielzu viele!) Leute dort herumbesucherten und ich sodurch schlecht oder kaum an die Vitrinen und Objekte 'rangelangen konnte.
Und tatsächlich: Neben all dem materiell Gezeigten werden schlaglichtartig und per bildlicher Zitate resp. textlicher Annotationen "Alltag - Mauer - Stasi" nach und nach dann abgehandelt. Freilich: Wollte man "es" u.U. um einen Deut grundierter und gesamtzusammenhängender vermittelt haben, wäre sicherlich ein vor- bzw. nachbereitender Besuch im DHM Unter den Linden anempfehlenswert. Doch der Vergleich taugt nicht viel mehr als wollte man die Wachsfiguren von Madame Tussaud mit ihren leiblichen Originalen gleichsetzen.
"Geschichte lebendig, interaktiv und wissenschaftlich fundiert vermittelt: Im DDR Museum erfahren Sie alles über das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik. Sie sind eingeladen, Ihr Wissen unterhaltsam zu erweitern und Geschichte hautnah zu erleben. Dabei warten authentische Originale und weltweit einzigartige interaktive Installationen darauf, angefasst und ausprobiert zu werden.
Highlights der Ausstellung sind die Trabi-Fahrsimulation in einem originalen Trabant P 601, eine originalgetreu eingerichtete Plattenbauwohnung mit fünf Zimmern, zahlreiche interaktive Spiele für Groß und Klein, das monumentale Wandbild »Lob des Kommunismus« sowie die Möglichkeit, viele der Exponate zu berühren. Erwachsene, Jugendliche oder Kinder – im DDR Museum werden Sie selbst aktiv." (Quelle: ddr-museum.de)
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Ostdeutsche Lebensmittelverpackungen im DDR Museum in Berlin | Foto: KE
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Total beliebt: Der ausgestellte Trabi zum Einsteigen, im DDR Museum in Berlin | Foto: KE
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"Die neue Sonderausstellung Mein Trabi – 26 Zweitakt-Geschichten erzählt in 26 kleinen Vitrinen spannende Geschichten zum Trabant 601, dem meistgefahrenen Auto der DDR.
Die Zahl 26 zieht sich durch die Geschichte des Trabant 601. Er hatte 26 PS, einen 26-Liter-Tank und nach 26 Jahren wurde 1990 die Produktion eingestellt. Der Trabant, zu Deutsch 'Begleiter', begleitete tatsächlich das Leben vieler DDR-Bürger*innen: zuerst als Wunschtraum, dann nach einer Wartezeit von bis zu 16 Jahren als Neuwagen, sofern man nicht für einen hohen Aufpreis einen Gebrauchtwagen erwarb. 'Das eigene Auto war auch im Sozialismus ein Statussymbol und es versprach ein wenig Freiheit in einem unfreien Land. Kein anderer Wagen hat in seinem Kofferraum so viele Erinnerungen geladen wie die 'Pappe', vergleichbar höchstens mit dem VW Käfer in der Bundesrepublik', sagt der Kurator Sören Marotz." (Quelle: ddr-museum.de)
Durch drei in sich gegliederte Bereiche, die als Mini-Territorien zur Verfügung standen, musste ich mich durchkämpfen, um an den Überschriftenthemen "Öffentliches Leben", "Staat und Ideologie" sowie "Leben im Plattenbau" entlang- oder vorbeizuschrammen...
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Mir als einer diese DDR-Ära in Gänze durchgelebt habenden älteren und also etwas weisheitlich Betroffenen kam das recht burschikos Vermittelte vertraut vor - und obgleich ich seine zwar verknappten aber durchaus sachlichen Vertextungen nicht immer teilen konnte oder wollte.
Für die vielfach Jüngeren und umso Ahnungsloseren um mich herum war/ist es allemal ein Grund, die DDR auf diese Art und in geradezu dann dinosaurierbezogener Verzücktheitslaune nebensächlich zu erkunden.
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Außenansicht | © DDR Museum, Berlin 2017
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Zusätzlich zur Schau kann man auch auf YouTube Herrn Dr. Wolle, seines Zeichens wissenschaftlicher Leiter des DDR Museums, dies und das dann fragen; 15 vorgefasste Themen ("Kindergarten", "Viel und fettig", "Jugendweihe", "Westfernsehen", "Billiglohnland", "Republik der Nackten", "Alkohol" etc. pp.) sind so entsprechend abrufbar, aber auch auf direktem Wege ist er über seine hausinterne Email [s.u.] zu erreichen. Schöner Service.
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Gisela Herwig - 12. August 2019 ID 11614
DDR Museum
Karl-Liebknecht-Straße 1
10178 Berlin
Direkt an der Spree, gegenüber dem Berliner Dom
Führungsbuchungen: (030) 84 71 23 73-2
post@ddr-museum.de
Öffnungszeiten
Mo - Fr, So | 10 - 20 h
Sa | 10 - 22 h
Eintritt
9,80 EUR
8,50 EUR (Online-Buchung)
6 EUR (erm.)
Frag Dr. Wolle
stefan.wolle@ddr-museum.de
Weitere Infos siehe auch: https://www.ddr-museum.de
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