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Krimi

Vietnamkrieg

aus laotischer

Sicht





Bewertung:    



Bei der Menge der Kriminalromane und Thriller, die jedes Jahr auf dem Markt erscheinen, ist es für die Autoren nicht immer leicht neue Ideen und Wege zu beschreiten. Die Hintergründe, die zu den Morden führen, wiederholen sich in vielen Fällen. Da bleibt oft nur das „wie“ und das „drumherum“, also die Region, das Land, die Leute, die die Spannung in vielen Fällen aufbauen. Darin besteht gleichzeitig ein Zusatznutzen, denn beim Lesen erfahre ich viel Interessantes, teilweise sogar aus der Insidersicht über den Ort der Handlung.

Wenn uns Colin Cotterill ins ferne Laos des vorangegangenen Jahrhunderts entführt, ist der Schritt ein gewaltiger. In seinem 14. Fall offenbart er Einsichten in die Zeit des Vietnamkrieges, in Spionage und unübersichtliche Zusammenhänge zwischen den beteiligten Parteien. Doch die Morde geschehen erst nach dem Ende des Krieges und gelten zwei ausländischen Journalisten und einem Freund von Dr. Siri. Fatal dabei ist, dass diese Todesfälle nicht zwingend durch Mord, sondern einfach auch nur durch einen Unfall bzw. eine chronische Krankheit verursacht sein könnten.

Nur der rätselhafte Hund ist der Beweis dafür, dass es sich wirklich um Morde handelt. Es ist Köter, der Hund von Dr. Siri. Ihm wird vom Mörder eine Schleife an den Schwanz geknotet, die ein Begleitschreiben fixiert. Darin werden die Morde angekündigt, eine Rache, die Dr. Siri persönlich gilt und die anscheinend mit einem Bomberpiloten im Vietnamkrieg zusammenhängt, über den Dr. Siri damals Ungewöhnliches herausfand.


"'Das Wrack Ihrer F-100 konnte im Dschungel von Bolikhamxai schlicht und einfach nicht gefunden werden, weil sie die Maschine hundert Kilometer weiter westlich im Mekong versenkt haben.'
'Blödsinn', sagte Henry.
'Wo sie zweifellos heute noch liegt', sagte ich. 'Aber mit der Bergung werden wir bis Kriegsende warten müssen. Sie sind mit dem Fallschirm nicht ins feindliche Laos abgesprungen, sondern – wie von Anfang an geplant – über Thailand.'
Henry sagte den ganzen Tag kein Wort mehr. Er funkelte mich nur noch wütend an, während ich sein Lügengespinst entwirrte."


(Dr. Siri und der rätselhafte Hund, S. 186)



Schon die Ausführungen von Dr. Siri, dem pensionierten laotischen Pathologen, sind ein Genuss. Wortwitz und bizarre Stimmungen in einer noch mystisch geprägten Welt treffen hier auf den Leser. Die absonderlichen Situationen, die dadurch entstehen sind der besondere Reiz der Siri Romane, die gleichzeitig spannend sind und unerwartete Wendungen nehmen.


Ellen Norten - 6. Januar 2025
ID 15089
Penguin-Link zu Dr. Siri und der rätselhafte Hund


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