Umwelt für
Kinder
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Bewertung:
Das großformatige, aber schmale Buch Groß genug, die Welt zu retten ist eine Anleitung zu umweltfreundlichem Verhalten für Kinder. Die Gestaltung allerdings bleibt hinter dem ehrenwerten pädagogischen Ansatz zurück. Die Bilder von Adelina Lirius, die jeweils eine Doppelseite abdecken, erzählen Geschichten, die für sich allein nicht interpretierbar sind. Die dazu gehörenden Texte von Loll Kirby jedoch sind unübersichtlich über die Seite verteilt in einer Schriftgröße, die sowohl für Schulkinder, die gerade das Lesen gelernt haben, wie für die weitsichtigen Großeltern zu klein ist.
Felix aus Deutschland rettet Bäume, Himangi aus Indien fährt mit dem Fahrrad, um Abgase zu reduzieren, Amy und Ella aus England vermeiden Einwegplastik, Adeline aus Indonesien pflanzt Mangrovenbäume an und schafft Schutzgebiete im Meer, Hunter aus Südafrika setzt sich für gefährdete Tierarten ein, Brooklyn aus den USA verringert Abfall, Vincent aus Frankreich fördert den biologischen Lebensmittelanbau, Eunita aus Kenia schützt Bienen, Nikita aus der Ukraine verwertet Lebensmittelabfälle, Shalise aus Australien hält den Ozean sauber, Jordan aus den USA kümmert sich um die verantwortungsbewusste Verwendung von Palmöl, Schüler aus China, die als einzige keinen Namen haben (sind chinesische Namen zu schwierig?) sparen Wasser. Alles sehr honorig, aber ob man die Kinder ab 4 Jahren, für die der Verlag das Buch empfiehlt, mit Sätzen wie diesen erreicht? „Sie zeigten, wie Einweg-Plastikflaschen durch wiederverwendbare Alternativen ersetzt werden können.“
Irgendwie verströmt dieses Kinderbuch den Duft von Birkenstock-Sandalen. Wäre ich vier Jahre alt, würde es mich in seiner Bravheit dazu provozieren, in das Waschbecken zu pinkeln. Ob das umweltfreundlich ist?
Thomas Rothschild – 16. November 2020 ID 12604
Suhrkamp-Link zu
Groß genug, die Welt zu retten
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