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Sachbuch

Frischer Wind

im Klimamuff



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Kaum ein Thema erhitzt die Gemüter stärker als der Klimawandel – oder eigentlich müsste es einschränkend heißen, die deutschen Gemüter. Denn während sich die Bewohner der armen Länder auf unserer Erde eher damit beschäftigen satt zu werden, diskutieren viele reiche Regionen zwar die Erderwärmung, sehen darin aber nicht unbedingt einen Grund zur Panik. Der habilitierte Physiker Gerd Ganteför versucht sachliche Antworten zum Thema zu geben, die er aus seiner aufwendigen Recherche ableitet. Dabei trägt er zunächst das Lehrbuchwissen über das Klima und den Klimawandel zusammen und diskutiert andere Meinungen, wie etwa den Einfluss der kosmischen Strahlung oder die Schwankung der Sonnenintensität. Er schaut in die Klimavergangenheit und in die Zukunft, setzt den Fokus sowohl auf die deutsche Energiewende als auch die globale Lage. Und er spielt Szenarien durch. Was etwa passiert, wenn die erneuerbaren Energien die knapper werdenden konventionellen Energieträger ersetzen?


„In einer Energiespargesellschaft wird insbesondere die Mobilität der Bürger eingeschränkt, denn Autos, Flugzeuge und Schnellzüge können nur mit einem hohen Energieaufwand betrieben werden. Das gleiche gilt für die Industrieproduktion. Wird die Energie knapp, werden alle Produkte, für deren Herstellung Energie benötigt wird, teurer. In gewisser Weise ähnelt diese Gesellschaft einer Zeit vor 100 Jahren, als die Menschen ärmer waren, viel zu Fuß gingen und sich kaum Luxusgüter leisten konnten.“ (S. 3)


Die Thematik ist so komplex, dass wohl niemand alle Fakten überprüfen kann. So gibt es keine einheitliche wissenschaftliche Bewertung, auch nicht für die Klimamodelle, die ihre Richtigkeit nicht beweisen können.


„Besonders heikel wird es, wenn Klimaforscher neben ihrer Forschertätigkeit politisch aktiv werden oder sogar einen Umsturz der augenblicklichen Gesellschaftsordnung anstreben. Dann ist die Gefahr groß, dass ihre Computermodelle Ergebnisse liefern, die ihre politischen Ziele unterstützen. Aus diesem Grund erfordert die Naturwissenschaft die Einheit von Theorie und Experiment. Die Prognosen der Klimamodelle sind reine Theorie und in diesem Sinn nicht Teil der objektiven Naturwissenschaft.“ (S. 81)


Auch Ganteför räumt ein, dass die Schlussfolgerungen im Buch selbstverständlich seine, nämlich die des Autors sind. Doch lassen sich diese erfrischend einfach nachvollziehen, mit Logik und gesundem Menschenverstand.

Bei allen Relativierungen propagiert Ganteför keineswegs eine Verharmlosung des Klimawandels. Auch ohne die menschengemachte Klimaerwärmung wäre aus seiner Sicht eine Klimakontrolle notwendig. So stellt er Techniken zur Klimaabkühlung vor wie Schwefel-Aerosole, den gezielten Einsatz von Wolken oder einer Düngung der Ozeane, um nur einige Beispiele zu nennen. Ganteför sieht die langfristigen Probleme beim Klimawandel durchaus in ihrer Schärfe, räumt aber der Technik, die es bisher schon gibt und die sich in den nächsten 200 Jahren entwickeln könnte, genügend Raum für eine Lösung ein. Denn noch haben wir Zeit auf Veränderungen zu reagieren, so dass nicht Panik, sondern Zuversicht eine wichtige Rolle spielen sollte.
Ellen Norten - 16. Februar 2016
ID 9142
Gerd Ganteför | Wir drehen am Klima – na und?
Erlebnis Wissenschaft
234 Seiten, Hardcover
EUR 24,90
Wiley-VCH, 2015
ISBN 978-3-527-33778-1


Weitere Infos siehe auch: http://www.wiley-vch.de/publish/dt/books/ISBN978-3-527-33778-1


Post an Dr. Ellen Norten



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