SUMO als "Volksausgabe"
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Bewertung:
Er war einer der faszinierendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts: Helmut Newton. Und sein Fotobuch SUMO gehörte zu den spektakulärsten Buchprojekten des 20. Jahrhunderts - es brach Rekorde für Gewicht, Abmessungen und Wiederverkaufspreis. Das exclusive Werk ist nun im Taschen Verlag als „Volksausgabe" erschienen.
Für Foto-Fans in aller Welt ist das Buch so etwas wie der heilige Gral:
Mit einer limitierten Auflage von 10.000 signierten und nummerierten Exemplaren, die bald nach der Veröffentlichung vergriffen waren, hat sich SUMO so auch schnell wertvervielfacht. Die von allen abgebildeten Persönlichkeiten signierte Nr. 1 wurde sogar in einer Auktion mit einem Erlös von 620.000 DM zum teuersten Buch des vergangenen Jahrhunderts.
Der 70 mal 50 Zentimeter große Fotoband war in jeder Hinsicht ein titanisches Werk: eine 470 Seiten starke Hommage an den einflussreichsten und kontroversesten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Mit einem Gewicht von 35 Kilogramm inklusive Box und der technischen Perfektion seiner Ausführung hat das Buch Maßstäbe gesetzt. Es gilt heute als Vermächtnis des streitbaren Fotografen und hat mit seinen erotischen Motiven sowie den fantastischen Porträtaufnahmen wichtiger Persönlichkeiten den Rang eines Kunstwerks. SUMO ist seit seiner Veröffentlichung in zahlreichen bedeutenden Sammlungen zu finden, so etwa auch im Museum of Modern Art in New York.
Provokante Bilder
Zweifellos gehört Helmut Newton zu den populärsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, über dessen wahre Bedeutung allerdings immer Uneinigkeit herrschte und wohl auch immer herrschen wird. Die einen verehren Newton als einen der bedeutendsten und revolutionärsten Fotografen der Welt, die anderen verdammen ihn als Macho, der Frauen auf erniedrigende, provokante und manchmal auch schockierende Weise darstellte. Er machte auch Porträts von Salvador Dali, Prinzessin Caroline von Monaco und Margaret Thatcher.
Sohn einer jüdischen Knopffabrikantenfamilie
Helmut Newton wurde 1920 in Berlin als Helmut Neustädter geboren. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges verließ er seine Heimat und erreichte 1940 Australien, dort heiratete er acht Jahre später June Brunell (alias Alice Springs). In den 1970er Jahren erlangte er internationalen Ruhm durch seine Arbeit für das Modemagazin Vogue, dessen Bildersprache er prägte. Newton inszenierte seine Modelle nicht im Studio, sondern in Alltagssituationen, Innenräumen und auf der Straße. Seine Mischung aus widersprüchlichen Szenarien, kühner Beleuchtung und bemerkenswerter Bildkomposition wurde zu seinem Markenzeichen. Ihm wurden zahlreiche Ehrungen zuteil, darunter 1990 derGrand Prix national de la photographie und 1992 das Bundesverdienstkreuz. Prinzessin Caroline ernannte ihn zum Officier des Arts, Lettres et Sciencesseiner Wahlheimat Monaco. Der ehemalige französische Kultusminister Philippe Douste-Blazy ernannte Newton 1996 zum Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres. Bis zu seinem Tod im Alter von 83 Jahren lebte und arbeitete er eng mit seiner Frau June Newton zusammen.
Im neuen Gewand
Auch wenn der nun veröffentlichte „kleine Bruder“ von SUMO viel günstiger und nicht ganz so wuchtig in seinen Dimensionen ist, so bleibt er gleichwohl das gewichtige Dokument eines Lebenswerks.
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SUMO, das teuerste Buch des 20. Jahrhunderts - jetzt in XL-Format und von June Newton überarbeitet | Foto: Helmut Newton
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Mario Bartsch - 8. September 2014 ID 8073
Helmut Newton | SUMO
Revised by June Newton
Gebundene Ausgabe, 464 Seiten
99.99 Euro
Taschen Verlag 2014
ISBN: 978-3836517300
Weitere Infos siehe auch: http://www.taschen.com/
Post an Mario Bartsch
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