Vanessa Lanch!
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Plakatmotiv: musikfuermusik.com
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Bewertung:
Das erst im vorigen Jahr ins Leben gerufene Künstler-Kollaborativ MusikfürMusik versteht sich als "Gemeinschaft professioneller Künstler, die durch ihre Leidenschaft für Musik verbunden sind". Sein Ziel ist es...
"...Musik zu entwickeln, vorzubereiten und aufzuführen, die nicht nur uns inspiriert, sondern auch unser Publikum berührt. Wir glauben an die Kraft eines fördernden und kollaborativen Umfelds, in dem hochkarätige Künstler Darbietungen erschaffen, die nicht nur mitreißend, sondern wahrhaft fesselnd sind."
Vier Frauen-Opern (Salome, Elektra, Dialogues des Carmélites und Carmen) sowie eine sog. "Hautnah"-Konzertserie bestimmen die laufende Saison.
Mit Strauss' Salome begann es jetzt - ich war heute Abend zum ersten der zwei Gastspiele im Berlin-Weißenseer Theater im Delphi:
"Die Gegenüberstellung von Erotik, Christentum und Todsünden schockierte die ersten Zuschauer von Strauss' Salome vor 120 Jahren. In dieser epischen Geschichte hält Herodes den Propheten Jochanaan in Gefangenschaft. Die Tochter des Herodes, Salome, fühlt sich sofort zu Jochanaan hingezogen, doch ihre Versuche, den Propheten zu verführen, sind vergeblich. Eine elektrisierende Geschichte entfaltet sich." (Quelle: musikfuermusik.com)
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Absolute Profis sind am Werk:
Zuvörderst Vanessa Lanch in der Titelrolle! Ihre Salome glitzert und gleißt, ihre Textverständlichkeit, trotz aller Überlautstärke, phänomenal. Gleichsam kommt sie dann "nicht nur" expressiv bis expressionistisch 'rüber, sondern klingt zudem hochkultiviert. Und alles, was an Strauss und Wagner zukünftig für sie zu haben sein wird, könnte sie zu einer Weltkarriere führen; Senta, Elsa, Freia, Gutrune, Sieglinde, Brünnhilde... hat sie bereits drauf; selbst eine Feldmarschallin (!), wenn ich sie so seh' & höre, stünde ihr nicht schlecht; ja und Isolde: sowieso.
Herodes & Herodias sind bei Markus Ahme & Mae Heydorn bestens aufgehoben. Sie singen und sie schauspielern: perfekt.
Bryan Glenn Davis (als Joachanaan): mit grollender, beängstigender Überzeugungskraft.
Kaine Hayward (als Narraboth) explodiert geradezu in seiner von der Titelheldin unerwiderten Liebe.
Die südkoreanische Pianistin Boram Ahn leistet Schwerstarbeit und "reduziert" das Salome-Großorchester auf Klaviaturmaß; der ihr zur Verfügung stehende KAWAI-Flügel klingt bei Gott nicht minder üppig. Sensationell!
Einstudiert und dirigiert hat Emmanuel Plasson, ein Mann von Welt. (Er pendelte und pendelt zwischen MET, Hawaii und London; außerdem gründete er 2022 sein eigenes Orchester, das er Voyager genannt hat, usw. usf.)
Grandioses Unterfangen.
Luxuriöser Opernabend einer völlig andern soziokulturellen Art.
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Nach der Enthauptung des Jochanaan: Vanessa Lanch (als Salome) und Markus Ahme (als Herodes, re. hinter ihr) | (C) MusikfürMusik
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Andre Sokolowski - 13. März 2024 ID 14658
SALOME (Theater im Delphi, 13.03.2024)
Dirigent: Emmanuel Plasson
Klavier: Boram Ahn
Regie: Eric Gibson
Kostüme: Nicole Kiesel
Besetzung:
Herodes ... Markus Ahme
Herodias ... Mae Heydorn
Salome ... Vanessa Lanch
Jochanaan ... Bryan Glenn Davis
Narraboth ... Kaine Hayward
Eine Seite der Herodias ... PaulineWeiche
1. Jude ... Russell Andrade
2. Jude/ Ein Sklave ... Sidney Walker
3.Jude ... Calvin Lee
4.Jude / 2. Nazarener ... Dimitry Gishpling
5.Jude / 1. Soldat ... Craig Lemont Walters
2.Soldat / 1. Nazarener / Ein Cappadocier ... Reuben Scott
Premiere im Deutschen Haus, Beelitz: 10. März 2024
Weitere Termine: 14.03. (im Theater im Delphi), 15.03. (im Kulturhaus Zentrum Bagatelle, Berlin-Frohnau)
Eine Produktion von Musik für Musik - Künstler Kollaborativ
Weitere Infos siehe auch: https://www.musikfuermusik.com
https://www.andre-sokolowski.de
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