Kyiv Symphony Orchestra
Luigi Gaggero
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Bewertung:
Bereits im vorigen Jahr setzte das MUSIKFEST BERLIN ein Zeichen der Verbundenheit mit der am 24. Februar 2022 von Russland überfallenen Ukraine. Der Auftritt des Odessa Philharmonic Orchestra, zu dem auch zahlreiche nach Deutschland geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer, viele auch mit ihren Kindern, kamen, gestaltete sich zu einem hochemotionalen Bekenntnis. Die Musikerinnen und Musiker spielten (außer Sibelius' Zweiter nach der Pause) Werke von Komposition aus ihrer Heimat.
Dieser Krieg währt nun schon weit über anderthalb Jahre, und die Hoffnung, dass es bald mit ihm zuende gehen würde, schwindet zunehmend. Die sog. Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte läuft nicht so, wie sich das die westlichen Verbündeten am Anfang dachten. Dieser Krieg hat sich inzwischen längst zu einer gigantischen Abnutzungsschlacht entwickelt, und es gibt unglaubliche Verluste auf beiden Seiten. Präsident Selenskyj mahnt nicht zu unrecht die anhaltend zögerlichen Waffenlieferungen aus dem Westen an, Deutschland, das sich zwar als wichtigster und also Haupt-Lieferer an Militärtechnik und -ausrüstung begreift, fällt immer wieder damit auf, dass es zwar kontinuierlich liefert, aber meistens immer zu spät; und insbesondere sein anhaltendes Zögern und Zagen, was die Taurus-Marschflugkörper anbelangt, wirft nach wie vor kein gutes Licht "auf uns". Wahrscheinlich kann es erst zu einem echten Kipppunkt kommen, wenn die Russen ihre kriegerische Lufthoheit über das Territorium der Ukraine verlieren, und das geht halt nur, wenn die Ukrainer endlich ausreichend mit Fluggeräten aller Art bestückt und ausgerüstet sind. - Das alles ging mir jetzt so durch den Kopf, auch weil ich gestern Abend den Militärhistoriker Sönke Neitzel unter den Zuhörern im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie entdeckte, und den sah und sieht man ständig in diversen Talk-Shows, und das, was er dort zum Ukrainekrieg zu sagen hatte/ hat, hat immer Hand und Fuß.
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Das Kyiv Symphonie Orchestra (Dirigent: Luigi Gaggero) trat also gestern auf. Es spielte eine bei uns völlig unbekannte und sehr kurze siebenminütige Sinfonie von Mychajlo Werbyzkyj (1815-1870), dem Komponisten der ukrainischen Nationalhymne:
"Seit der Eröffnung des ukrainischen Theaters 1864 in Lemberg trat Werbyzkyi auch als Bühnenkomponist mit volkstümlichen Stücken im Stil des damals überaus beliebten Wiener Singspiels in Erscheinung. Seine Symphonien folgen dem Typus der mehrteiligen Opernsinfonia, so auch die Fünfte. In ihr folgt auf eine sich nach Dur öffnende Largo-Einleitung ein schnelles Allegro sowie eine beschwingte Kolomejka - ein Tanz, der vom karpato-ukrainischen Bergvolk der Huzulen gepflegt wurde - , bevor das kurze Stück in einer fulminanten Schluss-Stretta gipfelt." (Quelle: Programmheft der Berliner Philharmoniker)
Danach gab's Schumanns Cellokonzert (Solist: Ludwig Quandt), ja und zum Abschluss die sog. Schicksalssinfonie von Beethoven - rasant, bestimmend und sehr transparent gespielt.
Standing Ovations.
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Kyiv Symphony Orchestra © Alina Harmash; Bildquelle: berlinerfestspiele.de
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Andre Sokolowski - 11. September 2023 ID 14383
MUSIKFEST BERLIN (KMS der Philharmonie Berlin, 10.09.2023)
Mychajlo Werbyzkyj: Symphonie Nr. 5 (1865)
Robert Schumann: Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Ludwig Quandt, Violoncello
Kyiv Symphony Orchestra
Dirigent: Luigi Gaggero
Weitere Infos siehe auch: https://www.berlinerfestspiele.de/musikfest-berlin
https://www.andre-sokolowski.de
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