RIAS Kammerchor/
AKAMUS Berlin
Łukasz Borowicz
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Bewertung:
Das MUSIKFEST BERLIN ging am Mittwochabend zu Ende. Es stand diesmal unter anderem im Zeichen des 200. Geburtstages von Anton Bruckner, und so präferierte ich (als passionierter Brucknerfan) die Konzerte mit dem Gustav Mahler Jugendorchester und den Wiener Philharmonikern, in denen Bruckners dritte und erste Sinfonie auf dem Programm standen - die kleine Reihe wollte ich jetzt mit ein paar Sakralmusiken des in Ansfeld geborenen Komponisten komplettieren, und so lauschte ich also dem RIAS Kammerchor sowie der Akademie für Alte Musik Berlin...
Dirigiert hatte Łukasz Borowicz, mit dem die zwei Ensemble seit 2017 Bruckners Werk im Hinblick auf sein historisches Klangbild näher zu erkunden begannen:
"Aus der Annäherung an die Originalbesetzung ergeben sich vollkommen neue Klangfacetten, die Bruckners Musik in einem neuen Licht erscheinen lassen. Den Erfolg dieser Interpretation belegen begeisterte Publikumsreaktionen, CD-Rezensionen und nicht zuletzt die Auszeichnung mit dem begehrten Diapason d'Or Arte." (Quelle: RIAS Kammerchor)
Bruckners Messe Nr. 1 d-Moll WAB 26 (mit dem Solistenquartett Johanna Winkel, Catriona Morison, Matin Mitterrutzner und Arttu Kataja) galt - diesen Abend jedenfalls - als zu demonstrierendes Zentrum jener obig bezeichneten Annäherungsbemühungen. Der Komponist hatte ja lange bevor er sein sinfonisches Oevre anging zumeist oder vielleicht sogar fast ausschließlich sakrale Musik in Noten gesetzt. Und ausgerechnet die zwei A Capella-Chöre vor der Pause (Christus factus est WAB 11 und Ave Maria WAB 6) vermochten Bruckners religiöse Inbrunst, die den beiden Werken innewohnt, gefühlig zu beglaubigen. Bei seinem Psalm 112 WAB 35 gesellte sich dann das auf Sinfoniestärke personell aufgestockte Orchester, welches mit der Ouvertüre g-Moll WAB 98 dieses über zweistündige Bruckner-Programm begann, dazu.
Und über die besagte g-Moll-Ouvertüre und den 112. Psalm improvisierte Sebastian Heindl (27), einer der inzwischen weltweit preisgekrönten und zudem gefragtesten Organisten seiner Generation, an der viermanualigen Schuke-Orgel im Scharoun-Bau; und das klang schon imposant und sah auch witzig aus, wie er mit schwarzer Jacke, dunkelroten Hochwasserhosen, bunten Ringelsöckchen und den weißen Schnallenschuhen seinen Arbeitsplatz einnahm und frisch-fröhlich zur Tat geschritten war, ja und er heimste sich dann auch zurecht den meisten Beifall dieses überlangen Abends ein.
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Beim MUSIKFEST im vergangenen Jahr wählte der Rundfunkchor Berlin anlässlich seiner Darbietung von Rachmaninows Ganznächtlichen Vigil die Gethsemanekirche als Auftrittsort.
Dort oder an einem andern halligeren Ort wären wahrscheinlich Bruckners "heilige" Stücke viel besser aufgehoben gewesen.
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RIAS Kammerchor | Foto (C) Oliver Look
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Andre Sokolowski - 19. September 2024 ID 14923
MUSIKFEST BERLIN (Philharmonie Berlin, 18.09.2024)
Sebastian Heindl: Orgelimprovisation
Anton Bruckner: Ouvertüre g-Moll
- Christus factus est für Chor a cappella
- Ave Maria für Chor a cappella
Heindl: Orgelimprovisation über Bruckners Psalm 112
Bruckner: Psalm 112 für Chor und Orchester
- Messe Nr. 1 in d-Moll
Johanna Winkel, Sopran
Catriona Morison, Mezzosopran
Martin Mitterrutzner, Tenor
Arttu Kataja, Bass
Sebastian Heindl, Orgel
RIAS Kammerchor
Akademie für Alte Musik Berlin
Dirigent: Łukasz Borowicz
Weitere Infos siehe auch: https://www.berlinerfestspiele.de/musikfest-berlin
https://www.andre-sokolowski.de
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