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Konzertbericht

Ein

magischer

Abend



Foto (C) Mathias Bothor; Plakatmotiv: Semmel Concerts

Bewertung:    



Jetzt erlebte das Publikum im Berliner Admiralspalast einen besonders emotionalen Abend. Annett Louisan feierte das 20-jährige Jubiläum ihres Debütalbums Bohème im Rahmen eines fulminanten Konzerts. Unter dem Titel 20 Jahre Bohème nahm die dynamische Künstlerin, die selber gerne mit einem Augenzwinkern auf ihre geringe Körpergröße blickt, das Berliner Publikum mit auf eine sehr persönliche musikalische Zeitreise durch die vergangenen zwei Jahrzehnte ihrer Karriere.

Bereits der Auftakt des Konzerts zeigte, dass dieser Abend etwas Besonderes werden würde. Annett Louisan betrat die Bühne begleitet von ihrer dreiköpfigen Band. Während so mancher Zuschauer vermutlich doch sehr argwöhnisch auf die minimalistische Besetzung blickte, wurde schnell klar, dass der Fokus dieses Abends weder auf einer opulenten Bühnenshow noch auf einem aufwändigen Lichtkonzept lag – es ging der Künstlerin vielmehr darum, einen sehr intimen Rahmen zu schaffen, den die Sängerin gezielt dazu nutzte, den Fokus vor allem auf ihre unverwechselbare Stimme zu legen.

Im Laufe des Abends erzählte Louisan offen und authentisch von den Höhen und Tiefen ihres Lebens, die viele ihrer Songs maßgeblich geprägt haben. Sie sprach dabei demütig über eine gescheiterte Ehe, die oftmals schwierigen Beziehungen zu Verwandten und letztlich auch über eine nicht immer glücklich verlaufene Kindheit, die sie im Alter von nur 17 Jahren dazu bewegte, das elterliche Zuhause zu verlassen um neue Wege zu gehen. Diese und andere sehr persönliche Einblicke in das Leben der Ausnahmekünstlerin gaben jedem ihrer Songs eine noch tiefere Bedeutung und eröffneten dem Publikum die Möglichkeit die Künstlerin von einer ganz neuen, teilweise sehr verletzlichen und privaten Seite kennenzulernen.

Gleichzeitig verdeutlichten die Geschichten hinter den Songs auch, wie sehr die Musik von Annett Louisan durch ihr eigenes Leben geprägt ist und wie gut es ihr gelingt, Erlebnisse, Emotionen und gesellschaftspolitische Themen, die sie bewegen, in ihren Liedern aufzugreifen, zu verarbeiten und mit ihrem Publikum zu teilen.

Dass die Nähe und damit eine Beziehung auf Augenhöhe zu ihrem Publikum für die Künstlerin von besonderer Bedeutung ist, verdeutlichte sie dadurch, dass sie im Laufe des Abends immer wieder die Begegnung mit ihren Fans im Saal suchte und so das Gefühl von Intimität und Verbundenheit, das den gesamten Abend musikalisch prägte, umso mehr verstärkte.

Ein besonderer Augenblick des Konzertabends war ohne Frage die Performance ihrer größten Erfolge, wie „Das alles wär nie passiert“, „Drück die 1“, oder „Das Gefühl“, welche die Künstlerin liebevoll arrangiert offenbar bewusst erst ganz am Ende des Abends platzierte. Man spürte förmlich die Vorfreude und Spannung die sich im Saal aufbaute, bis diese Klassiker schließlich angestimmt wurden und die musikalische Zeitreise durch zwei Jahrzehnte Musikgeschichte stimmgewaltig ihr Ende fand.

20 Jahre Bohème war damit mehr als nur ein Konzert. Es war für die meisten Zuschauer eine emotionale Reise, eine Feier der Musik und des Lebens. Annett Louisan hat mit diesem bunten Konzertabend einmal mehr bewiesen, dass sie eine Ausnahmekünstlerin ist, die es auch nach all den Jahren im Showgeschäft noch immer versteht nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrer charmanten Persönlichkeit das Publikum zu berühren, es zum Nachdenken zu bewegen und zu begeistern.



Annett Louisan | (C) Jim Rakete; Bildquelle: annettlouisan.de
Benjamin Kramer - 9. September 2024
ID 14909
Weitere Infos siehe auch: https://www.annettlouisan.de/


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