Ethel Smyth
im Fokus
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Bildquelle: mecklenburgisches-staatstheater.de
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Mit einem Wochenende voller "Begegnungen mit Ethel Smyth" läutete das MECKLENBURGISCHE STAATSTHEATER SCHWERIN seine Produktion der Oper Strandrecht [engl. Originaltitel: The Wreckers] ein, die am 7. Februar 2025 Premiere feiert und in insgesamt acht Vorstellungen bis zum 9. Mai zu sehen sein wird. Damit ist es das dritte Opernhaus in dieser Saison nach dem Badischen Staatstheater Karlsruhe und dem Staatstheater Meiningen, das sich diesem dreiaktigen lyrischen Musikdrama der englischen Opernkomponistin Ethel Smyth (1858–1944) widmet. Das Haus in Schwerin wollte Smyth jedoch nicht nur als Opernkomponistin präsentieren, sondern auch Chor und Kammermusik von ihr vorstellen und Einblicke in ihr Leben geben. Neben dem kleinen Smyth-Festival am zurückliegenden Wochenende wird es deshalb auch noch eine Theaterpredigt am 16. Februar durch Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland, geben.
*Am vergangenen Samstag gab der Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters gemeinsam mit der Sopranistin Karen Leiber Einblick in Smyths Chorwerke sowie in Auszüge aus Strandrecht und weiteren Opern von Smyth, und zwar Der Wald und Fête Galante. Der berühmte „March of the Women“, die von Smyth für Demonstrationen komponierte Hymne der Suffragetten, durfte natürlich gemeinsam mit dem ersten Lied aus den Songs of Sunrise „Laggard Dawn“ ebenfalls nicht fehlen. Zu Beginn erklang zunächst der „Chor der Waldgeister“, der Prolog aus Der Wald, und danach zwei frühe Werke aus Smyths Leipziger Zeit, nämlich das Choralvorspiel Du, o schönes Weltgebäude mit Friedemann Braun an der Orgel sowie Komm, süßer Tod nach einer Melodie von Johann Sebastian Bach. Der danach folgende Block der Frauenwahlrechtsgesänge wurde durch die Hymne Daughters of England von Alicia Adélaide Needham (1863–1945), eine irische Komponistin und engagierte Frauenwahlrechtlerin, eingeläutet. Zum Abschluss folgten die Auszüge aus den Opern: „Musette“, „Soul’s Joy“ aus Fête Galante, die Arien der Iolanthe „So sprichst du, der nie den Glanz“ aus Der Wald sowie die Arie der Avis „Weiß ein Mädchen, wohlerzogen“ aus Strandrecht, gefolgt vom Chor „Schwarz ist die Nacht“, ebenfalls aus Strandrecht.
Die musikalische Leitung und Moderation hatte der Chordirektor Aki Schmitt inne, der begeistert von der für sich neu entdeckten Komponistin erzählte und ein paar Anekdoten aus ihrem Leben zum Besten gab. Tatsächlich hat der Opernchor schon lange kein Konzert mehr gegeben, was man Chor und Chorleiter gerade zu Konzertbeginn ein wenig anmerkte. Choräle gehören einfach nicht zum Repertoire eines Opernchores, die Marschlieder der Frauenwahlrechtsbewegung gelangen da schon besser, der Chor schmetterte diese mit Inbrunst. Dennoch war zu spüren, dass der Chor sich erst in den Opernchören so richtig heimisch fühlte. Insbesondere der Sturmchor aus Strandrecht wurde bravourös vorgetragen. Denn die Proben zur Oper haben ja bereits begonnen. Auch Karen Leiber brillierte bei der Arie der Avis.
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Konzertfoyer im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin | Foto © Silke Winkler
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Das einstündige Nachmittagskonzert am Samstag wurde durch ein Vortragskonzert am Sonntagmorgen „Ethel Smyth – Musikalische Welten“ ergänzt, bei dem das Streichtrio D-Dur, op. 6 von Johanna Kuchenbuch (Violine), Franziska Grün (Viola) und Jakob Kuchenbuch (Violoncello) sowie zwei Lieder aus den Three Songs, „The Clown“ und „Possession“, von Anna Cavaliero (Sopran) und Martin Schelhaas (Klavier) präsentiert wurden, sodass die Komponistin in einer großen Vielfalt gezeigt werden konnte.
Beide Veranstaltungen fanden im Konzertfoyer statt, so dass das interessierte Publikum bei Kaffee und Kuchen Smyths Musik und den Anekdoten aus ihrem Leben in entspannter Kaffeehausatmosphäre im historischen Ambiente lauschen konnte. Ein gelungenes Format, um eine weniger bekannte Komponistin und ihre Werke dem Publikum näher zu bringen und sie auf die kommende Opernproduktion einzustimmen.
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Marleen Hoffmann - 17. Januar 2025 ID 15105
Ethel Smyth – Von Sonnenaufgang bis in die Nacht (Mecklenburgisches Staatstheater, 11.01.2025)
Karen Leiber, Sopran
Friedemann Braun, Orgel
Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters
Dirigent und Moderation: Aki Schmitt
Ethel Smyth – Musikalische Welten (dto., 12.01.2025)
Vortragskonzert
Dr. Marleen Hoffmann, Vortrag
Anna Cavaliero, Sopran
Johanna Kuchenbuch, Violine
Franziska Grün, Viola
Jakob Kuchenbuch, Violoncello
Martin Schelhaas, Klavier
https://www.mecklenburgisches-staatstheater.de
Post an Dr. Marleen Hoffmann
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