Ganz oben
klingt's
am besten
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Bewertung:
Antonia Joussen (Universitätsprofessorin und Direktorin der Charité-Klinik für Augenheilkunde) hat vor vier Jahren als eine von drei Vorständen den KonzertLEBEN e.V. zur Förderung freischaffender Musiker gegründet. Sein "Ziel ist es, exzellenten Musikern nach abgeschlossenem Studium das Bestehen im kommerziellen Musikbetrieb langfristig zu ermöglichen". Das passiert beispielsweise durch verschiedentlich veranstaltete Kammermusiken an der Ostsee - "Inselfrühling", "Spielende Insel", "Sommerfrische" - oder, wie aktuell, mit der neuen Konzertreihe Musik ... bildet! in dem vom Architekturbüro Fehling+Gogel entworfenen Max Planck Institut für Bildungsforschung im Berliner Wilmersdorf. Die Innenwelt des Baus erweist sich als offen in jederlei Hinsicht. Man begeht ihn, in einer Art Foyer beginnend, über drei oder vier Ebenen immer weiter in die Höhe; von jeder Ebene zweigen längere Seitengänge ab, in denen rechts wie links Büros zu erahnen sind - spektakuläres Zentrum des Ganzes ist dann allerdings jenes nach oben ziehende Foyer, in dessem "Erdgeschossbereich" genügend Platz vorhanden ist, um dort für Musiker wie Publikum ein Auditorium zu improvisieren.
Vorgestern fand das erste der neu etablierten Konzerte statt, und Antonia Joussen zeigte sich in ihrem Eingangsstatement froh und glücklich, hier quasi umsonst zu sein, d.h. dass die Max-Planck-Gesellschaft dem Verein keine Saalmieten in Rechnung stellt - sowas kann freilich nur geschehen, wenn befreundete Verbündete an einem Strang ziehen. In diesem Fall war/ ist es Ute Frevert (Direktorin des Hauses und Leiterin des dortigen Forschungsbereichs "Geschichte der Gefühle"). Die beiden Frauen kennen sich seit Jahren und Jahrzehnten, und so bahnte sich diese gemeinnützige Kooperation fast wie von selber an - ein grandioses Beispiel dafür, wie Förderung von Kunst und Kultur unkompliziert ermöglicht werden kann.
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Musik ... bildet! - Kammermusik mit Andrei Ioniță (Cello) und Catalin Serban (Klavier) am MPIB Bildquelle: mpib-berlin.mpg.de
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Die beiden rumänischen Musiker Andrei Ioniță (Violoncello) und Catalin Serban (Klavier) kamen also beim ersten Musik ... bildet!-Konzert - zwei weitere sind angezeigt, und zwar für den 13. März sowie den 29. Mai 2024 - in den Genuss eines für sie organisierten Duo-Abends, der mit Kompositionen von Rachmaninow, Janáček, Bartók, Fauré sowie Enescu angezeigt wurde.
Nach mehr oder weniger kürzeren und auch relativ unbekannten Stücken im ersten liefen beide dann im zweiten Konzertteil nach der Pause zu musikantischer Hochform auf.
Die überüppig klingende Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll op. 19 von Sergej Rachmaninow entfaltete letztendlich ihre ganze opulente Klangpracht, wenn man sie sich (als Geheimtipp für Besucher aller weiteren Konzerte!) aus der Höhe, also von einem der in der zweiten, dritten oder vierten Ebene des Foyers befindlichen Balkone aus, anhörte; ungeschriebenes Gesetz ist ja, je weiter du nach oben gehst, umso bemerkenswerter und viel besser ist dort oben die Akustik.
Großer und verdienter Jubel am Schluss.
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Andre Sokolowski - 19. Januar 2024 ID 14565
MUSIK... BILDET! (Max Planck Institute for Human Development, 17.01.2024)
Sergej Rachmaninow: Vocalise op. 34 Nr. 14
Leoš Janáček: Pohádka (Märchen)
Béla Bartók: Rumänische Tänze
Gabriel Fauré: Élégie op. 24
George Enescu: Concerstück (Bearbeitung für Cello)
Rachmaninow: Sonate für Viononcello und Klavier g-Moll op. 19
Andrei Ioniță, Cello
Catalin Serban, Klavier
"Über Andrei Ioniță
Für Andrei Ioniță sind das Leben, die Musik und die Kunst niemals direkt, sondern bahnen sich ihren eigenen Weg des Ausdrucks. Die Times of London nennt ihn 'einen der aufregendsten Cellisten, die seit einem Jahrzehnt aufgetaucht sind'; die britische Gramophone 'einen Cellisten von überragendem Können und musikalischer Magie und einem Engagement für die Musik unserer Zeit'. Der Künstler selbst bemerkt: 'Das Instrument wird schließlich den Musiker finden, der dafür bestimmt ist'. Ioniță spielt ein Violoncello, das 1671 in Brescia (Italien) von Giovanni Battista Rogeri gebaut wurde und ein charakteristisches Design aufweist. Es ist eine berühmte Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben, deren Stipendiat er ist.
Über Catalin Serban
Catalin Serban ist ein Pianist, der es versteht, das Publikum mit seltener Direktheit und Tiefe der Interpretation zu begeistern. Seine beeindruckende musikalische Botschaft ist geprägt von subtiler Emotionalität gepaart mit technischer Brillanz, Virtuosität und Transparenz. Der in Bukarest geborene Pianist wurde in seiner musikalischen Entwicklung durch seine familiäre Verbindung zum Gesang und seine starke Affinität zur Musik der Romantik und der frühen Moderne geprägt, deren Elemente sich unverkennbar durch seine Darbietungen ziehen."
(Quelle: konzertleben.de)
Weitere Infos siehe auch: https://www.konzertleben.de/
https://www.andre-sokolowski.de
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