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Konzertbericht

Back on the

Chain Gang



Fynn Grabke, Leadsänger und Gitarrist der Rockband The Picturebooks, ist Support bei The Pretenders | Foto © Ansgar Skoda

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Es hämmert und donnert im fieberhaften Tempo mit straffen Sound. Der Support der Rockband The Pretenders leitet den Konzertabend in Köln mit einem krachenden, freigeistig-kunstfertigen Gig ein. The Picturebooks arbeiteten mit Chrissie Hynde, legendäre Frontfrau der Pretenders, bereits songtechnisch zusammen, bleiben auf der Bühne jedoch zu zweit. Fynn Grabke, Leadsänger und Gitarrist der Gütersloher Rockband verrät, sein Vater stehe am Mischpult. Dieser, Claus Grabke, gelernter Tontechniker, spielt kurz darauf einen Backgroundchor von Band ein. Auch thematisch driftet die Band nun – neben der Performance von Klassikern, etwa von Bruce Springsteen – in familiär-intime Gefilde ab. In greller Dramatik werden The Picturebooks nun mit „Why Mother Why“ laut. Denn wenn die Mutter in den Lyrics zur Mörderin wird, erstarken auch Drums und Gitarrenlinien.

*

Gegen 21 Uhr betritt dann mit klirrendem Sound das lang erwartete The Pretenders-Quartett die Bühne. Die amerikanisch-britische Waveband hatte in den 1970er und 80er Jahren weltweite Hits mit Songs wie „Brass in pocket“ oder „Don't get me wrong“. Zwölf Studioalben umfasst mittlerweile die 44-jährige Diskografie der Band, musikalisch changierend von Post-Punk, New Wave-Synthie bis Rock. Das selbstbetitelte Debüt Pretenders I erreichte in den USA Platin-Status und erhielt Spitzenplatzierungen im Vereinigten Königreich. 2005 wurden The Pretenders in die Rock and Roll Hall of Fame eingegliedert. Hier trägt Sängerin und Gitarristin Chrissie Hynde Anteil, die als Ikone der Rockmusik gilt.

In Köln tritt die in Akron, Ohio, geborene Hynde in blauen Röhrenjeans, knappem schwarzen T-Shirt und Lederstiefeln bis weit über die Knie auf. Sie betont mit Kajal ihre Augenpartien und trägt wechselnde Gitarren wie eine Schusswaffe. Die Fans klatschen, wenn sie sich temperamentvoll in Pose setzt oder ihre Gitarre hoch in die Luft emporhebt. Mit kraftvoll vibrierender, rauer Altstimme legt sie Nuancen in intellektuelle Lyrics. Die Mutter zweier Töchter, die mit Jim Kerr von den Simple Minds und Ray Davies von den Kinks liiert war, ist mit ihren 73 Jahren bereits zweifache Großmutter. Hynde knurrt in ihrem achten Lebensjahrzehnt nun Besucher der vorderen Reihen an, ihre Handys wegzulegen. Trotzdem laden später einige Konzertbesucher Mitschnitte ganzer Songdarbietungen auf YouTube hoch. Auch ihrer Band gibt Hynde, straff und souverän mit mürrischer Punk-Mine, temperamentvoll Anweisungen.

Hynde widmet „Kid“ von 1979 ihren verstorbenen Bandmitgliedern der Originalbesetzung, James Honeyman-Scott und Pete Farndon, die an einer Überdosis Drogen verstarben. Auch der vom Publikum laut gewünschte Titel „Back on the Chain Gang“ ist eine Ode an den traumatischen Verlust des Bandkollegen und einstigen Geliebten Hyndes, Honeyman-Scott.

Die Pretenders-Besetzungen wechselten demgemäß. „All my old favourites seem tired and old“, singt Hynde eingangs. Doch die aktuelle Band erscheint heute stark verjüngt. Leadgitarrist James Walbourne, der bei den letzten beiden Alben der The Pretenders mitwirkte, sorgt mit extravagant zuckenden Instrumentalausbrüchen und verspielten Gitarrensoli für Theatralik. Auch Bassist David Antony Page und Schlagzeuger Kris Sonne setzen mit rockenden, energiegeladenen Riffs Akzente.

Nostalgie kommt auf bei der atemlos und unerbittlich vorgetragenen Setlist. In einem der Songs singt die Band, angeführt von Hynde, mit Nachdruck „To live forever, that’s the plan.” Nach zwei Zugaben ist dann trotzdem Schluss.

Während des Konzertes der Pretenders durften nur bei zwei ausgewählten Songs Fotoaufnahmen gemacht werden. Diese mussten genehmigt werden. Sie wurden im Nachgang vom Tourmanagement geprüft und leider in unserem Fall nicht freigegeben. Deswegen anbei nur ein Foto des Support-Leadsängers.
Ansgar Skoda - 28. September 2024
ID 14942
Weitere Infos siehe auch: https://thepretenders.com/


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