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Konzertkritik

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Spohr?

DIE LETZTEN DINGE mit der
Berliner Singakademie


Porträt des Komponisten Ludwig (Louis) Spohr 1824 in Kassel von Johann August Nahl dem Jüngeren | Bidquelle: Wikipedia

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Auf der Website der BERLINER SINGAKADEMIE gibt es immer zu den jeweils anstehenden Konzerten einen “Treffpunkt Proberaum”, in dessem Video halbstündige Werkeinführungen erfolgen, Vorstandsmitglied Thomas Otto führt hierzu dann je ein Interview mit Achim Zimmermann, dem langjährigen Direktor und künstlerischen Leiter des Chors; der spielt dann ab und an paar Takte aus dem jeweiligen Werk, was aufgeführt sein soll, auch summt und singt er zu dem Zweck die eine oder andere Passage und erklärt sie – so auch diesmal angelegentlich von Spohrs Die letzten Dinge.

Ja und weder dass mir neugierigem Hörer das besagte Oratorium noch sein Schöpfer (dessen Name mir zwar irgendwie geläufig war, mehr als sein Name allerdings dann nicht) bisher bekannt waren.

Louis Spohr (1784-1859)



“... war ein deutscher Komponist, Dirigent, Gesangspädagoge, Organisator von Musikfesten und ein Violinist von internationalem Ruf; neben dem Italiener Niccolò Paganini zählt er zu den größten Geigern seiner Zeit. Spohr war bereits zu Lebzeiten eine Berühmtheit und galt nach dem Tod von Carl Maria von Weber (1826) und Ludwig van Beethoven (1827) bis zum Durchbruch der Werke von Franz Schubert, Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann ab Mitte der 1840er Jahre als der bedeutendste lebende deutsche Komponist.” (Quelle: Wikipedia)


Auf die Frage, weshalb der Spohr – kaum dass er als der “größte lebende Komponist” gegolten hatte – unmittelbar nach seinem Tod in das versunkene Vergessen geriet, vermutet Zimmermann, dass das wahrscheinlich mit dem plötzlichen Auftauchen seines deutlich jüngeren Kollegen und Konkurrenten Mendelssohn (v.a. in Berlin) zu tun gehabt haben könnte – der löste ja mit seiner Wiederentdeckung und -belebung der Bach’schen Matthäus-Passion eine derartige Renaissance (v.a. der Werke Johann Sebastian Bachs) aus, dass letztendlich kaum bzw. überhaupt kein Platz mehr war sich mit dem Oevre Spohrs noch weiter groß beschäftigen zu müssen; Bach und/ oder Mendelssohn bestimmten halt ab da das Repertoire für Chöre in der damaligen Zeit.

Umso bemerkenswerter, dass sich jetzt die BERLINER SINGAKADEMIE (als Quasi-Wiederentdeckerin der Matthäus-Passion) an Spohr erinnert und besinnt.

Die letzten Dinge also:



“Bei der Uraufführung am Karfreitag 1826 traf es auf einhellige Begeisterung. Dem Oratorium liegen die theologisch bedeutsamsten Teile der ­neutestamentlichen Offenbarung des Johannes zugrunde, die Friedrich Rochlitz zu einem Libretto zusammenstellte. In enger Zusammenarbeit mit Rochlitz brachte Spohr die Todes- und Ewigkeitsvisionen in eindringlicher Weise zu musikalischer Geltung, wobei eine positive, tröstliche und erwartungsfrohe Grundhaltung das Werk durchzieht.

Das Werk stellt eine wichtige Bereicherung der oratorischen Literatur insbesondere zum Ende des Kirchenjahres dar; es besticht durch meisterhafte Instrumentationstechnik, überlegen eingesetzte Chromatik, groß angelegte Solo-Rezitative und eingängige Chorpartien voller inniger Empfindsamkeit einerseits und aufwühlender Dramatik andererseits.”


(Quelle: carus-verlag.com)



Achim Zimmermann und die Berliner Singakademie | Bildquelle: (C) berliner-singakademie.de (Hintergrundbild auf der Startseite)


*

Begleitet hat das in respektabler Größe aufgestellte Konzerthausorchester Berlin! Sein Sound ist, und das nicht erst seit es Mallwitz leitet, satt und weich; herrlichste Bläserklänge auch, sauber und nicht zu aufdringlich; im Ganzen: rund.

Der Chor steigert sich – wie im Notentext vorherbestimmt – von Mal zu Mal und immer mehr; die Schlussfuge sowie das abschließende “Amen” (mit dem inkludierten Mitgesang der vier Gesangssolisten); eine Wonne sondergleichen.

Sowieso erweist sich das Gesangsquartett mit Christina Germolus (Sopran), Henriette Gödde (Alt), Patrick Grahl (Tenor) und Andreas Jäpel (Bass) als idealbesetzt – den Grahl will/ muss ich zusätzlich dann noch als gelebte (und gesungene!) ultimative Verheißung preisen; ich hab’ lange nicht mehr eine so völlig in sich ruhende und gleichsam klug aus sich heraus pulsierende also interpretierende Stimme gehört.

Alles in allem:

Beglückend inkl. Gänsehaut.

Andre Sokolowski – 24. März 2025
ID 15201
DIE LETZTEN DINGE (Konzerthaus Berlin, 24.03.2025)
Louis Spohr (1784-1859): Die letzten Dinge op. 61, WoO 61
Christina Roterberg (Sopran)
Henriette Gödde (Alt)
Patrick Grahl (Tenor)
Andreas Jäpel (Bass)
Konzerthausorchester Berlin
Berliner Singakademie
Leitung: Achim Zimmermann

Weitere Infos siehe auch: https://berliner-singakademie.de/


https://www.andre-sokolowski.de

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