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Bewertung:    



Zunächst die gute und zugleich auch überragende Nachricht:

Als einer der wenigen Berliner Chöre brach in der aktuellen Karwoche die vor 40 Jahren von Etta Hilsberg (zunächst als Laienchor) gegründete CAMERATA VOCALE BERLIN mit der sattsam herkömmlichen Tradition, um Ostern herum immer wieder diegleichen Passionen (zumeist von Bach) oder halt ähnlich geartete Sakralwerke aufzuführen. Stattdessen erwählte sie für sich das 2008 uraufgeführte Stabat Mater von Karl Jenkins (81), ein Werk, das ich bis dahin noch nicht kannte.



“Jenkins fügt neben dem lateinischen Text auch Passagen in modernen und alten Sprachen wie Aramäisch, Arabisch und Englisch ein, wodurch das Werk eine universelle emotionale Tiefe erhält. Es zeichnet sich durch eindringliche Melodien, dynamische Rhythmen und eine spirituelle Intensität aus, die das Leid Marias unter dem Kreuz musikalisch beeindruckend nachzeichnet.

Das Leiden der Mutter Maria unter dem Kreuz wird so zu einer tief berührenden, alle Kulturen umfassenden Klage: ‘Und die Mutter weinte.’”


(Quelle: camerata-vocale-berlin.de)



*

Der walisische Komponist, der sich auf der Insel auch als Keyboarder, Oboist und Saxofonist einen Namen machte, setzte sein zirka einstündiges Opus 2006/07 in Noten; und es zeichnet sich (mit wenigen Ausnahmen) von einer geradezu profanen Gefälligkeit und kompositorischen Uneinordbarkeit aus – stellenweise gewann ich den hörerischen Eindruck es mit einer unsäglichen Mischung aus Andrew Lloyd Webber (Musicals), Benjamin Britten (War Requiem) Antonin Dvorak (Aus der Neuen Welt) und/ oder Gustav Mahler (Lied von der Erde, Auferstehungssinfonie) zu tun gehabt zu haben. Immer wieder drängte sich, obgleich aufs Herrlichste und Schönste klingend, das von Jenkins höchstwahrscheinlich arg bevorzugte Englischhorn als Soloinstrument auf. Viel rhythmisches Schlagwerk auch, was wiederum zum Tänzeln oder Tanzen aufs Bereitwilligste hätte animieren können. Die Chorpassagen sind kraftstrotzend also von auffälliger Opulenz; ja und die engagiert sich ins Zeug legende CAMERATA musste bis zum bitt’ren Werkschluss (mit einem jegliches Vorstellungsvermögen sprengenden “Amen. Alleluia”) darum bangen, intonations- und kräftemäßig durchzuhalten, aber egal.

Als Spektakel als wie musikalische “Entdeckung” war es durchaus lohnenswert.

Daniel Kirchmann (seit 2021 künstlerischer Leiter des Ensembles) dirigierte neben der CAMERATA das sie begleitende und vorzüglich musizierende Neue Kammerorchester Potsdam.

Die deutsch-ägyptische Mezzosopranistin Gala El Hadidi sang die Soloparts in Jenkins zwölfsätzigem Stabat Mater – am ergreifendsten und überzeugendsten geriet ihr das im arabisch gesungenen Incarnation-Satz “ßalli li adschlina,/ ja quaddisa Marjam…” (dt.: “Bete für uns,/ o heilige Maria…”), bei dem außer ihrer Stimme lediglich der Klang des sie begleitenden Duduks, eines armenischen Rohrblasinstruments, und ein einziger von den drei tiefen Streichern (2 Celli, 1 Kotrabass) gehaltener Ton zu hören waren; und da kriegte ich Gänsehaut.
Andre Sokolowski – 19. April 2025
ID 15232
CAMERATA VOCALE BERLIN (Kmmermusiksaal der Philharmonie Berlin, 18.04.2025)
Karl Jenkins: Stabat Mater
Gala El Hadidi, Mezzosopran
Camerata Vocale Berlin
Neues Kammerorchester Potsdam
Dirigent: Daniel Kirchmann

Weitere Infos siehe auch: https://www.camerata-vocale-berlin.de


https://www.andre-sokolowski.de

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