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Konzertkritik

Letztes Mitbringsel

aus Baden-Baden

MADAME BUTTERFLY mit den Berliner Philharmonikern

Bewertung:    



Nach 13 Jahren agierten die Berliner Philharmoniker in der zurückliegenden Karwoche zum letzten Mal als Residenzorchester bei den Osterfestspielen in Baden-Baden – ab nächstem Jahr bestreiten sie dasgleiche “Amt” (und wie zuvor schon seit der 1967er Gründung dieses Festivals durch ihren früheren Chefdirigenten Herbert von Karajan) bei den Osterfestspielen Salzburg; eine Rückkehr zu den Wurzeln also.

Und wie jedes Jahr, nachdem sie zwei- bzw. dreimal hintereinander ihr standesgemäßes Verweilen im Orchestergraben der zwei Festspielhäuser endigten, reichten und reichen sie die jeweilige “Festspiel”-Oper, die gerade auf dem Spielplan stand, als konzertantes Mitbringsel fürs heimische Publikum im Hans-Sharoun-Bau nach.

Diesmal wurde Puccinis Madame Butterfly kredenzt:

Sofort erinnerte ich mich an Suor Angelica - Kirill Petrenko führte sie vor fast fünf Jahren mit den Stipendiaten der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker halbszenisch auf; es war ein Fest. Wie also hätte er dann dieses Mal, und noch dazu mit dieser wahrlich rührseligsten aller Puccini-Opern, tränentrieschkerisch “darunter” bleiben können…




Jonathan Tetelman (als Pinkerton) und Eleonora Buratto (als Titelfigur) in der konzertanten Madame Butterfly mit den Berliner Philharmonikern unter Kirill Petrenko - am 25. April 2025 in der Philharmonie Berlin | Foto (C) Bettina Stöß


*

Es geht ziemlich forsch und laut zu. Der Petrenko drückt aufs Tempo und holt kräftig – bis zum Schluss der Oper – alles raus, was rauszuholen möglich ist; es gibt dann weder fürs Orchester und am allerwenigsten für uns die Hörer eine Chance zwischendurch mal auszusteigen, “Luft zu holen”, innezuhalten. Dieser Abend lässt partout nicht los, er fordert dich heraus und – rührt doch, und das nicht an wenigen “Topp”-Stellen (die ein jeder Butterfly-Fan ja bis zum Abwinken zu kennen vermeint) zu Tränen.

Eine Maximalbeanspruchung der emotionalen Apparate.

Das solistische Personal, geradezu handverlesen, wird diesem Petrenko’schen Konzept aufs Willigste gerecht:

An vorderster Stelle die sich selber mehrfach übertreffende und überragende Eleonora Buratto in der Titelrolle. Sie singt und gestaltet ihre Partie von Mal zu Mal expressiver und (Briefszene mit Tassis Christoyannis als Sharpless!) verzweifelter; es stockt einem der Atem.

Jonathan Tetelman (der neue Superstern am Welttenorshimmel) bezaubert mit seiner hohen und zu gewaltigen Lautstärkesteigerungen befähigten Stimme, zudem hat seine nicht nur darstellerische Ausstrahlung einen Entwaffnungsgrad, der seinesgleichen suchen dürfte – summa summarum ist er also hörens- UND sehenswert!!

Grandios auch Teresa Iervolino (als Suzuki) – ihr Duett mit Burrato (Kirschblüten-/ Erwartungsszene “Die Kanonen im Hafen…”) gestaltet sich zu einem weiteren und unvergesslichen Höhepunkt dieses insgesamt ganz und gar aufwühlenden Opernkonzertabends.

Der Rundfunkchor Berlin (Einstudierung: Gijs Leenaars) brilliert v.a. mit seinen stimmungsvollen Geishas-Backrounds - das macht er statt des Tschechischen Philharmonischen Chores Brünn, der diese Aufgabe in Baden-Baden übernahm.

Beifall ohne Ende.
Andre Sokolowski – 26. April 2025
ID 15241
Madame Butterfly (Philharmonie Berlin, 25.04.2025)
Konzertante Aufführung

Eleonora Buratto, Sopran (Cio-Cio-San)
Teresa Iervolino, Mezzosopran (Suzuki)
Jonathan Tetelman, Tenor (Benjamin Franklin Pinkerton)
Tassis Christoyannis, Bariton (Sharpless)
Didier Pieri, Tenor (Goro)
Lilia Istratii, Mezzosopran, Mezzosopran (Kate Pinkerton, La Cugina)
Aksel Daveyan, Bariton (Fürst Yamadori)
Giorgi Chelidze, Bass (Onkel Bonzo)
Jasurbek Khaydarov, Bass (Kaiserlicher Kommissar)
Benjamin Šuran, Bassbariton (Yakusidé)
Natalie Jurk, Mezzosopran (Cio-Cio-Sans Mutter)
Eunsoo Lee, Sopran (Cio-Cio-Sans Tante)
Georg Streuber, Bariton (Der Standesbeamte)
Rundfunkchor Berlin
(Einstudierung: Gijs Leenaars)
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Kirill Petrenko

Weitere Infos siehe auch: https://www.berliner-philharmoniker.de


https://www.andre-sokolowski.de

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