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Konzertkritik

7, 5, 6…

Christian Thielemann dirigierte zum dritten Mal einen Bruckner am Pult der Staatskapelle Berlin (deren GMD er seit September ist)



Bewertung:    



Christian Thielemann & Anton Bruckner – das gilt (spätestens seit dem vergangenen Jubiläumsjahr, als der neue GMD der Staatsoper Unter den Linden die CD-Einspielung der 9 + 2 Sinfonien des Alt-Ansfeldeners mit den Wiener Philharmonikern abschloss) als reputatives Markenzeichen par excellence.

Die nächsten Jahre wird der Thielemann, nachdem er “seine” Bruckner’s auch schon während seiner Chefdirigentenzeit bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden peu à peu zu Aufführungen und in die CD-Konserve brachte, das Prozedere erneut mit der ihm nunmehr anvertrauten Staatskapelle Berlin verfolgen wollen – zwei erste Kostproben gab es schon: mit Bruckners Siebter (bei Thielemanns Einstand anno ‘22, als er für Herbert Blomstedt eingesprungen war) sowie mit Bruckners Fünfter im November letzten Jahres.

Vorgestern und gestern folgte Bruckners Sechste - der Komponist hätte sie…



“...zu Lebzeiten komplett nur einmal in der Orchesterprobe hören können, denn nur die beiden Mittelsätze (Adagio und Scherzo) wurden öffentlich unter der Leitung von Wilhelm Jahn am 11. Februar 1883 in der Reihe der Wiener philharmonischen Konzerte im großen Musikvereinssaal gespielt. Eine erste Gesamtaufführung erfolgte am 26. Februar 1899 durch Gustav Mahler, der Eingriffe in das Werk vornahm und es stark gekürzt präsentierte. Bruckners Fassung erster Hand erklang am 14. März 1901 in Stuttgart unter der Leitung von Karl Pohlig. Da der Erstdruck teilweise stark fehlerhaft war und lange keine kritischen Ausgaben des Werkes vorhanden waren, dauerte es bis zum 9. Oktober 1935, bis die Sinfonie unter dem holländischen Dirigenten Paul van Kempen (unter Benutzung der Ausgabe von Robert Haas) zum ersten Mal so erklang, wie es die Originalpartitur vorschreibt.” (Quelle: Wikipedia)


Er bezeichnete sie übrigens als seine “keckste”.

Ja und dieses “Kecke” lässt sich – außer im betörend schönen und die Siebte prophezeienden Adagio – hörerischerseits gut nachvollziehen. Thielemann drückt diesbezüglich stark aufs Tempo, gleichsam hetzt er nicht voran oder voraus, kurzum: Die Sechste fühlt sich, so wie er sie haben will, mehr ungestüm und fast schon jugendlich (wenn man das so in dem Zusammenhang mit Bruckner, dessen Sinfonien herkömmlicherweise altersmild und todessüchtig ‘rüberkommen, überhaupt dann sagen dürfte) an.

Das klang schon alles ziemlich gut.

Dass das Orchester durch sein langjähriges Durchgespieltsein aller Bruckner-Sinfonien (Barenboim leitete 2012 sowie 2016/17 vier kräftezehrende Gesamtzyklus-Tourneen mit der Staatskapelle nach Wien sowie nach Tokio, New York und Paris) über eine ganz beispiellose Expertise verfügte und verfügt, sei ruhig an dieser Stelle noch einmal erwähnt.




Christian Thielemann am Pult der Staatskapelle Berlin – am 24. 2. 2025 | Foto (C) Peter Adamik


*

Zuvor ließ Thielemann eines seiner Lieblingsstücke von Hans Werner Henze († 2012) auf die Notenpulte der Musikerinnen und Musiker legen: Sebastian im Traum.

Das ist ein für großes Orchester gesetzter Viertelstünder nach Gedichten des österreichischen Expressionisten Georg Trakl (1887-1914) – Thielemann hat ihn in Berlin zuletzt vor zehn Jahren, mit den Philharmonikern, aufgeführt.

Henze kommentierte ihn seiner Zeit so:



”Die Musik hat versucht, den Spuren des Dichterworts zu folgen (wie einer mit einer Film-Kamera den Ablauf von Vorgängen festzuhalten versucht oder wie ein anderer vielleicht die Mitteilungen von Inhalten mitstenographiert), und sie hat eine innige Beziehung zu Salzburg – die sich vorwiegend auf meinen langwierigen Aufenthalt dort im Sommer 2003 beziehen, auf die dortige (katholische) Melancholie, auf die Salzburger Temperaturen und Parfums, auf das bäurische Barock, auf Biblisches, auf das hölzerne Kruzifix, auf die Nähe des Todes, aufs Mondlicht, auf Traklsche Abendsonaten.” (Quelle: hans-werner-henze-stiftung.de)


Klang auch gut.
Andre Sokolowski – 26. März 2025
ID 15202
STAATSKAPELLE BERLIN (Philharmonie Berlin, 25.03.2025)
Hans Werner Henze: Sebastian im Traum
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur
Staatskapelle Berlin
Dirigent: Christian Thielemann

Weitere Infos siehe auch: https://www.staatskapelle-berlin.de


https://www.andre-sokolowski.de

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Bruckners Dritte
Kammerspiel in einem Aufzug
von Andre Sokolowski
(Frei zur Uraufführung!)




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